Tatsächlich aber hat ein gesundes Maß an Abgrenzung nichts mit Rücksichtslosigkeit zu tun. Jeder Mensch hat seine ureigensten Grenzen, in denen er sich wohlfühlt und die andere respektieren sollten.
Warum ist es dann so problematisch, Stellung zu beziehen und "Nein" zu sagen?
Warum setzten wir uns lieber dem Stress aus, den zusätzliche Aufgaben mit sich bringen? Häufig fehlt es an Selbstvertrauen. Wer sich selbst nicht genügend wertschätzt, ist schnell bereit, ständig die Erwartungen anderer Menschen zu erfüllen. Auf diese Weise hofft man, sich vor Auseinandersetzungen und Ablehnung zu schützen.
Allerdings verliert man sich dabei auf Dauer selbst aus den Augen. Wenn man immer wieder Arbeiten übernimmt, die man eigentlich gar nicht tun möchte, schadet man sich. Man bürdet sich zu viele Dinge auf und hat obendrein kein gutes Gefühl dabei. Die Gewissheit, von anderen gemocht zu werden, gibt es natürlich auch nicht. Überlegen Sie einmal: Konturlose "Ja-Sager" sind selten beliebt.
Häufiger "Nein" zu sagen ist mehr, als ab jetzt nicht mehr den anderen um jeden Preis gefallen zu wollen. Es bedeutet, dass Sie lernen, Ihrem eigenen Urteilsvermögen zu vertrauen.
Was kann man konkret tun?
- Fragen Sie sich, in welchen Situationen Sie allzu leicht "Ja" sagen und eigentlich "Nein" meinen.
- Welchen Vorteil glauben Sie durch dieses "Ja" zu haben? (Zum Beispiel: Sie wirken nicht herzlos, Sie werden gebraucht, Sie sind "dabei", etc.)
- Welchen Nachteil haben Sie durch das "Ja"? (Zum Beispiel: Sie geraten in Stress, Sie vernachlässigen etwas, das Ihnen wichtig ist, usw.)
- Wägen Sie diese Vor- und Nachteile ab. Was ist gut für Sie?
Denken sie immer daran, dass Sie vor allem für sich verantwortlich sind.