Nachtkerzenöl bei Neurodermitis anwenden

Nachtkerzenöl hat in mehreren Studien bewiesen, dass es Juckreiz lindern, die Haut befeuchten und die Symptome der Neurodermitis bekämpfen kann. Warum das so ist und wie Nachtkerzenöl angewendet wird, erfahren Sie hier.

Nachtkerzenöl hat einen extrem hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren und vor allem an Gamma-Linolensäure. Das ist eine 3-fach ungesättigte Omega-6-Fettsäure, die der normale Organismus aus Linolsäure herstellen kann. Weitere Gamma-Linolensäure Lieferanten sind Hanföl und Borretschöl.

Aus Gamma-Linolensäure wird Prostaglandin E1 hergestellt. Diese Substanz steuert verschiedene Körperfunktionen. Sie baut Fett ab, senkt den Cholesterinspiegel und hilft dabei einen niedrigen Blutdruck zu halten. Sie beeinflusst aber auch das Immunsystem und beeinflusst die Nervenreizleitung positiv. Zudem unterstützt sie die Wirkung weiblicher Hormone.

Nachtkerzenöl oder Cortison?

Bei Neurodermitikern scheint ein Enzym, das zum Umbau von Linolsäure zu Gamma-Linolensäure benötigt wird nicht richtig zu arbeiten. Deswegen wird die Haut trocken und schuppig. Im Gegensatz zum Cortison unterdrückt das Nachtkerzenöl aber die Entzündung nicht, sondern es hilft dem Körper seine natürlichen Funktionen aufrecht zu erhalten. Cortison erzeugt einen künstlichen Zustand von unterdrückter Entzündung.

Man kann sich das vielleicht so vorstellen. Als unsere Vorfahren unter Stress standen (der Säbelzahntiger) und deshalb besonders viel Cortisol, ein Stresshormon, ausschütteten, konnten sie keine Entzündungen brauchen.

Da der Cortisol-Spiegel immer nur kurzzeitig erhöht war, machte das nichts. Die Entzündung (z. B. Infekt der Atemwege) kann später richtig ausgeheilt werden. Bei der künstlichen Zufuhr von Cortison ist das aber oft ein dauerhafter Zustand. Die Heilung passiert überhaupt nicht. Die Nebenwirkungen von Cortison sind zahlreich, auch wenn sie erst bei hohen Dosen augenfällig sind. Doch sagt einem schon der gesunde Menschenverstand, dass wohl kaum einer noch mehr Stress(-hormone) im Leben benötigt.

Anwendung von Nachtkerzenöl bei Neurodermits

Die plazebo-kontrollierte Studie von Reto Muggli zeigt, dass eine innerliche Anwendung von mindestens 8 Wochen oder besser 12 Wochen für einen deutlichen Effekt notwendig ist. Dabei wurde das Öl in Gelkapseln (3×500 mg) verabreicht. Nach 4 Wochen war noch keine deutliche Wirkung sichtbar. Nach 12 Wochen war der Unterschied deutlich. Vor allem Feuchtigkeit, Elastizität, Festigkeit und Rauheit waren signifikant verbessert. Um bis zu 21 Prozent wurden die Symptome besser.

Die Praxis zeigt, dass die lokale Behandlung mit einer Creme oder Salbe mit Nachtkerzenöl ebenfalls lindernd wirken kann. Eine reine Ursachenbehandlung ist dies allerdings nicht. Hier bietet sich die Homöopathie an. Denn die Ursachen der Neurodermitis sind ja nicht gänzlich klar. Bei Autoimmunerkrankungen und allergischen Geschehen kann das richtige homöopathische Mittel aber eine dauerhafte und komplette Heilung bringen. Dazu ist eine Konstitutionsbehandlung bei der HomöopathIn notwendig.

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