Eine schlechte Note in der Schule oder Schwierigkeiten im Studium sind nicht das Ende der Welt, können aber ziemlich belastend werden, wenn aus Eigeninitiative heraus keine Lösung in Sicht ist. Die gute Nachricht ist, dass die allermeisten Menschen in der Lage sind, auch ihre Schwachpunkte auszugleichen und durch effizientes Lernen in schwierigen Fächern eine gute Note zu bekommen. Hilfe in Eigenregie funktioniert dabei aber nur selten, stattdessen ist professionelle Nachhilfe das Mittel der Wahl. Warum aber nicht einfach mit den Eltern oder mit den Freunden lernen, sondern stattdessen Geld ausgeben, um das Wissen zu erweitern? Dafür gibt es einige gute Gründe!
Die Welt der Fragezeichen – wenn die Lehrkraft nicht mehr lehrt
Lehrkräfte an Schulen und Universitäten haben vor allem eine Aufgabe: Sie sollen den Lernenden den nötigen Schul- und Universitätsstoff vermitteln. Das ist schwieriger, als es in der Theorie klingt, denn unterschiedliche Kenntnisstände, mangelnde Lernbereitschaft und oft sogar das Unvermögen zu erklären, stehen dem im Weg. Zwar gibt es zahlreiche Praxistipps, wie Lernende den Stoff in Eigenregie doch noch begreifen, doch die funktionieren in der Praxis nicht immer.
Wer schon in der Schule nicht verstehen konnte, was die Lehrkraft eigentlich vermitteln will, hat keine Basis, sich das gleiche Thema zu Hause noch einmal zu verinnerlichen. Zu den schwierigsten Themen gehören neben Mathematik und Physik vor allem Sprachen. Wenn es hier zu einer Lücke kommt, sei es durch mangelnde Fähigkeiten der Lehrkraft oder auch durch einen Ausfall aufgrund einer Krankheit, wird es schwer, dieses Defizit allein wieder aufzuarbeiten.
Eine Lösung ist Nachhilfe, denn durch die direkte Fokussierung auf die eigenen Schwachpunkte ist es individuell möglich, Lücken zu schließen und wieder an den Kenntnisstand der Mitschüler oder Kommilitonen anzuknüpfen. Aber welche Arten von Nachhilfe gibt es und was ist die effektivste Möglichkeit, außerhalb der Schule oder Universität zu lernen?
Nachhilfe innerhalb der Familie
Wenn die große Schwester oder der große Bruder das Abitur bereits mit Bestnote abgeschlossen hat, ist der Gedanke verständlich, dass genau diese Person ideal für Nachhilfe geeignet ist. Doch in der Praxis funktionieren solche Konstellationen fast nie. Geschwisterstreitigkeiten und mangelnder Respekt sind die Hauptprobleme. Viele Lernende fühlen sich unwohl, wenn ein Geschwisterteil plötzlich als Vorbild aufgeführt wird und es fällt ihnen schwer, die eigenen Schwächen offen zuzugeben.
Auf der anderen Seite ist der Geduldsfaden der großen Geschwister auch oft zum Zerreißen gespannt und wenn der Nachhilfeschüler in Form des kleinen Bruders nicht gleich begreift, was gerade erklärt wurde, kann es schon mal zu Zankereien kommen. Um Streitigkeiten in der Familie zu verhindern, ist es daher sinnvoll, keine innerfamiliären Nachhilfestunden zu vereinbaren, selbst dann nicht, wenn die Eltern finanziell dafür eine Belohnung aussprechen.
Nachhilfe in der Nachbarschaft suchen
In vielen Supermärkten finden sich vor allem während der Ferienzeit Zettel von älteren Schülern, die nach einem Ferienjob suchen. „Biete Nachhilfe, ruf mich an“, mehr steht auf einem solchen Zettel, unterlegt mit einer Handynummer, meist nicht. Das kann wunderbar funktionieren, wenn auf der anderen Seite tatsächlich ein kluger Kopf sitzt, der sein Wissen an einen schwächeren Schüler weitergeben möchte.
Ob diese Form der Nachhilfe funktioniert, hängt maßgeblich davon ab, ob die Sympathien stimmen und ob der Hobby-Nachhilfelehrer auch wirklich genug Wissen mitbringt, um exakt die Lücken des Lernenden zu schließen. Noch schwieriger wird es, wenn die Nachhilfe nicht freiwillig in Anspruch genommen wird, sondern auf Anordnung der Eltern oder auf dringende Empfehlung der Lehrkräfte. Dann ist die Lernbereitschaft nicht sehr hoch und es braucht ein wenig pädagogisches Feingefühl, um die Motivation zu steigern.
Nachhilfe in einer Lerngruppe
In vielen Städten gibt es Lerngruppen, die sich an Schüler aus bestimmten Jahrgängen und in bestimmten Fächern richten. Der Vorteil hierbei ist, dass die Motivation größer ist, da auch andere Schüler Schwierigkeiten haben und man sich automatisch weniger allein fühlt. Der Nachteil allerdings ist, dass beim Gruppenlernen wieder nicht auf die individuellen Schwächen einer einzelnen Person eingegangen werden kann. Das hat zur Folge, dass zwar Wissen vermittelt wird, aber oft nicht genug, um wirklich die vorhandenen Lücken zu schließen.
Lerngruppen sind eine gute Möglichkeit, um allgemein ein breiteres Wissen in einem bestimmten Fach zu erlangen, eignen sich aber nicht dafür, individuelle Defizite aufzuarbeiten. Hier ist die persönliche Betreuung die bessere Lösung, denn dann orientieren sich die Nachhilfestunden wirklich an relevanten Themen, die behandelt werden müssen.
Den passenden Lehrer finden
Viele junge Erwachsene sehen in Nachhilfe die perfekte Möglichkeit, um nebenbei noch einige Euro zu verdienen. Ganz so einfach ist es aber gar nicht, junge Menschen zu unterrichten und ihnen die eigenen Fehler beim Lernen aufzuzeigen. Wissen zu besitzen ist nicht schwer, es weiterzugeben, bedarf aber einer besonderen persönlichen Eignung und ein hohes Maß an Geduld. Nicht immer versteht der Nachhilfeschüler sofort, um was es sich beim Unterricht eigentlich handelt und das kann zur Folge haben, dass der Geduldsfaden des Lehrers schnell reißt.
Manchmal müssen einzelne Themen wieder und wieder geübt werden, bis sie endlich im Gedächtnis des Lernenden verankert sind. Der Charakter des Nachhilfelehrers spielt daher neben fundiertem Wissen eine ganz entscheidende Rolle. Nur wer ein bestimmtes Lernthema selbst mit voller Leidenschaft ansieht und dazu in der Lage ist, das vorhandene Wissen auch interessant aufzuarbeiten, wird dauerhaft beim Lernen mit anderen Menschen Erfolg haben. Solche Personen finden sich im privaten Umkreis nur selten und daher ist es für Eltern, aber auch für Schüler fast immer die bessere Lösung, wenn professionelle Nachhilfe in Anspruch genommen wird.
Nachhilfe lieber vom Profi für deutlich bessere Erfolge
Auch wenn der Nachbar von nebenan günstiger ist oder die großen Geschwister ohnehin gute Noten in der Schule haben, lohnt es sich bei Inanspruchnahme von Nachhilfe lieber auf einen Profi zurückzugreifen. Nicht nur, dass hier fundiertes Wissen vorhanden ist, was dann auch wirklich in der Schule und im Studium weiterhilft, auch die nötige Distanz ist hilfreich, um das Lehrer-Schüler-Verhältnis zu akzeptieren. Kaum ein junger Mensch lässt sich gern vom Gartennachbarn, mit dem er sonst Fußball spielt, plötzlich in Mathematik unterrichten.
Professionalität, ein gefestigter Charakter und Wissen sind die drei wichtigsten Merkmale für einen guten Nachhilfelehrer und dafür, dass sich die Investition auch wirklich durch bessere Leistungen in der Schule auszahlt.
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