Mehr zu den Folgen von E-Zigaretten lesen Sie hier.
Gesunde Inhaltsstoffe? – Das steckt wirklich in der E-Zigarette
Im Vergleich zur klassischen Zigarette wirkt die E-Zigarette schon beinahe steril. Ein Mundstück, ein Akku, ein Vernebler und eine Wechselkartusche mit Flüssigkeit – Firmware kann über USB ausgetauscht werden, ein Display verrät den Ladestand und eine Diode simuliert das Glimmen der Zigarettenglut. Mit Rauchen hat das scheinbar nicht mehr viel gemein. Vor allem die E-Zigaretten-Lobby E-Dampfen macht mächtig Dampf, um die E-Zigarette auch in Deutschland zu promoten. In Nachbarländern wie Großbritannien haben die „Vaper“ längst schon die Raucher abgelöst und auch hierzulande ist der Dampf auf dem Vormarsch.
Doch wenn Sie die Inhaltsstoffe der Kartuschen näher betrachten, werden Sie schnell feststellen, dass das keine gesunde Alternative zur Zigarette ist. Allein Nikotin ist in vielen Kartuschen enthalten: Dieser Suchtstoff ist der gleiche Botenstoff, der für die Sucht nach der Zigarette sorgt. Auch nach dem Dampf können Sie so abhängig werden – besonders fatal an den nikotinhaltigen Kartuschen sind die süßen Geschmacksrichtungen, welche auch junge Dampfer schneller und leichter an die E-Zigarette heranführen können. Eine Langzeitfolge von Nikotin ist eine erhöhte Wahrscheinlichkeit von Herz-Kreislauferkrankungen.
Doch selbst wenn Sie auf Nikotin verzichten und auf nikotinfreie Kartuschen zurückgreifen, ist noch lange keine Sicherheit gegeben. Inhaltsstoffe wie Propylenglykol stehen etwa im Verdacht, sich nachteilig auf die Fruchtbarkeit auszuwirken, und reizen kurzfristig die Atemwege.
Neben Wasser, Glycerin und Ethanol ist Propylenglykol einer der Hauptbestandteile von E-Zigaretten. Laboruntersuchungen konnten auch Nitrosamine und Diethylenglykol in E-Zigaretten nachweisen, diese Stoffe gelten als schädlich und tabakspezifisch. Dabei sollten E-Zigaretten keinen Tabak enthalten, dies ist eines der größten Werbemittel der E-Zigaretten-Industrie. Selbst Stoffe aus verschreibungspflichtigen Medikamenten konnten schon in E-Zigaretten gefunden werden.
Popcornlunge, Entwicklungsschäden und Feinstpartikel
In einer Harvard-Untersuchung wiesen Wissenschaftler der amerikanischen Elite-Uni nach, dass E-Zigaretten eine Lungenerkrankung namens Bronchiolitis obliterans verursachen können. Auslöser ist die Chemikalie Deacetyl, die in Mikrowellenpopcorn für den Buttergeschmack sorgt und zu einer Reihe von Erkrankungen bei Fabrikarbeitern führte. Daher ist die Lungenerkrankung auch als Popcornlunge bekannt – in drei Viertel aller E-Zigaretten steckte der Stoff drin.
Dem schließt sich auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) an, dass Carbonylverbindungen und Acetaldehyd kritisiert. Diese Verbindungen entstehen beim Verdampfungsprozess und stehen im Verdacht, Krebs zu verursachen. Generell ist der Verdampfungsprozess nicht ohne Gefahren, da hierbei Feinstpartikel entstehen. Diese ultrafeinen Partikel enthalten die gleichen Inhaltsstoffe der Kartusche und können die Lungenentwicklung von Kindern beeinträchtigen.
Derzeit werden nur nikotinhaltige E-Zigaretten reguliert, nikotinfreie Kartuschen, die besonders für Jugendliche attraktiv sind, müssen derzeit nicht einmal ihre Inhaltsstoffe auf der Verpackung angeben.
Das sind die (bekannten) Gefahren des Dampfens:
Bisher sind nur kurzfristige Schäden des Konsums von E-Zigaretten bekannt. Diese prägen sich oft bereits nach wenigen Zügen an der E-Zigarette aus. Hierzu zählen:
- ein Absinken des Stickoxids in der ausgeatmeten Luft (im Regelfall ein Symptom von entzündeten Bronchien),
- Reizungen im Mund- und Rachenraum,
- trockener, keuchender Husten und
- Einengungen der Atemwege in teils starken Ausprägungen.
Zu den langfristigen Wirkungen von E-Zigaretten gibt es noch keine Untersuchungsergebnisse, denn die recht neue Technologie ist schlichtweg noch nicht lange genug im Einsatz, um schon für Langzeitstudien valide Ergebnisse liefern zu können. Auch die Langzeitgefahren passiven Einatmens des Dampfes sind noch völlig unbekannt.
Kein leichter Umstieg zum Nichtraucher – E-Zigarette ist keine Ausstiegsdroge
Das Rauchen von E-Zigaretten ist keine vollkommen unbedenkliche Alternative zum Rauchen. Viele Inhaltsstoffe sind gefährlich und gesundheitsgefährdend; das enthaltene Nikotin sorgt für eine suchterzeugende Wirkung und Jugendliche werden durch die süßlichen Düfte angelockt.
Wenn Sie mit dem Rauchen aufhören möchten und auf E-Zigaretten umsteigen wollen, so sind E-Zigaretten ein denkbar schlechter Weg. Laut einer Umfrage des DKFZ (Deutsches Krebsforschungszentrum, 2014) schafften nur 0,2 Prozent über das Rauchen von E-Zigaretten den Ausstieg vom Rauchen.
Dampfen Sie E-Zigaretten? Halten Sie diese für unbedenklich? Waren Sie vorher Raucher? Oder halten Sie E-Zigaretten auch für gefährlich? Sagen Sie uns Ihre Meinung!
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