Mysterium Ölziehkur: Woher kommt sie und wie hilft sie?

Seit Jahrzehnten ist die Ölziehkur vielen Menschen ein Begriff. Nachdem sie von einem sibirischen Arzt auf einer Tagung vorgestellt wurde, hat diese Naturtherapie im Laufe der Zeit immer mehr Anhänger gefunden. Kein Wunder, denn sie ist preiswert und kann nicht schaden. Wo kommt sie her und wie wirkt sie?

Keine Beweise für die Wirkung der Ölziehkur

Als Dr. Karach aus Sibirien seinen Kollegen auf einer Tagung von der fabelhaften Wirkung des Ölschlürfens berichtete, waren keineswegs alle davon überzeugt, dass diese simple Heilmethode helfen könnte. Wissenschaftliche Forschungen gab und gibt es bis heute nicht, allerdings sehr viele Erfahrungswerte. Immerhin hatte sich der Arzt selbst von einer chronischen Blutkrankheit und einer Arthritis kuriert. Dennoch wollte sich zunächst keiner intensiver damit befassen. 1991 brachte Dr. Veronica Carstens die Ölziehkur durch einen Artikel in der Zeitschrift „Natur & Medizin“ wieder ins Gespräch.

Ölziehkur stammt aus der ayurvedischen Medizin

Die Methode des Ölziehens, bei der man einen Teelöffel voll Bio-Sonnenblumenöl im Mund hin- und her bewegt, ist eigentlich keine Erfindung des sibirischen Arztes. Die Idee stammt aus der ayurvedischen Medizin der Hindus, die eine Verbindung zwischen den verschiedenen Bereichen der menschlichen Zunge und den Organen des Körpers sieht. Während das Öl beim Kauen die Zunge umspült, stimuliert und beruhigt es die Meridiane des gesamten Körpers. Sonnenblumen soll zudem selbst eine entgiftende Wirkung haben.

So funktioniert die Entgiftung durch das Ölziehen

Auch die Speicheldrüsen im Mund spielen eine wichtige Rolle. Sie produzieren nicht nur die notwendige Flüssigkeit, die zur Verdauung gebraucht wird, sie werden zudem angeregt, beim Kauen des Öls mehr Speichel herzustellen. Die ausgeschiedenen, schädlichen Stoffwechselprodukte sollen vom Öl gebunden werden und können den Körper nicht länger belasten.

Ob dies so funktioniert, ist noch nicht bewiesen worden. Allerdings hat sich das Öl beim Kauen sichtbar verändert: Aus der klaren Flüssigkeit ist eine milchig weiße, dickliche Emulsion geworden. Ist diese eher gelblich, kauen Sie das Öl beim nächsten Mal einige Minuten länger. Das Ölkauen soll zudem den gesamten Stoffwechsel und den Gasaustausch stimulieren.

So wenden Sie die Ölziehkur an

Wenn Sie die Ölziehkur ausprobieren möchten, können Sie sie sowohl morgens als auch abends anwenden. Nehmen Sie auf nüchternen Magen oder vier Stunden nach einer Mahlzeit einen Teelöffel Sonnenblumenöl in den Mund und bewegen Sie es  ohne Anstrengung möglichst 15 bis 20 Minuten hin und her. Zwischendurch ziehen Sie es immer wieder durch die Zähne und achten darauf, dass Sie nichts verschlucken. Nutzen Sie dazu einen Zeitraum, in dem Sie nicht sprechen müssen. Andere Arbeiten können Sie jedoch währenddessen erledigen.

Reinigung nach dem Ölziehen

Anschließend spucken Sie die Flüssigkeit am besten in ein Papiertuch und werfen es in den Restmüll. Spülen Sie Ihren Mund gut mit reichlich Wasser nach und putzen Sie dann Ihre Zähne. Die allgemeine Entgiftung können Sie zusätzlich anregen, indem Sie danach ein bis zwei Gläser Wasser trinken und insgesamt darauf achten, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen.

Dauer und Erwartungen an die Ölziehkur

Viele akute und chronische Erkrankungen können erfahrungsgemäß durch die Ölziehkur gelindert oder sogar beseitigt werden. Erwarten Sie keine Wunder, aber geben Sie auch nicht sofort auf, wenn Sie keine sofortige Wirkung spüren.

Leiden  Sie unter mehreren Krankheiten, kann es sogar vorkommen, dass sich Ihre Beschwerden zunächst verschlimmern. Das ist ein Zeichen dafür, dass Sie ähnlich wie in der Homöopathie auf die Methode ansprechen. Führen Sie die Ölziehkur so lange aus, bis sich Ihre Krankheit deutlich gebessert hat. Viele merken, dass sie besser schlafen und sich insgesamt fitter fühlen. Auch die Zähne werden weißer.

Reduzierung von Medikamenten: Immer den Arzt befragen!

Hinweis: Bitte lassen Sie Ihre Medikamente nicht einfach weg, ohne Ihren Arzt zu befragen. Sollten Sie den Eindruck haben, dass sich Ihre Beschwerden so weit gebessert haben, dass die Dosierung verringert werden könnte, muss dies unbedingt von ärztlicher Seite abgeklärt werden!

Lesen Sie auch:

Bildnachweis: