Münzgeld vereinfacht den Tauschhandel

Im ersten Teil der Serie wurde Ihnen gezeigt, dass der frühe Tauschhandel noch sehr viele Probleme aufwies. Das Münzgeld löste eines der größten Probleme des Tauschhandels: Denn die Preise im Tauschhandel waren sehr verschieden. Es galt also einen Anker zu finden, der als Wertmesser die Preise vereinheitlicht.

Das Münzgeld war Quantensprung für die Entwicklung des Geldes
Mit der Einführung eines Wertmessers ist praktisch der erste Grundstein für die Währung gelegt. Denn die Umrechnung eines Gutes in Einheiten des fixen Wertmessers ermöglicht es, die Preise zu vereinheitlichen. Währungsformen wie Muscheln oder Knochen gab es schon mindestens 2000 Jahre vor Christus. Ein Quantensprung war dann die „Erfindung“ von Münzgeld im 7. Jahrhundert vor Christus.

Vor dem Münzgeld gab es zahlreiche verschiedene Zahlungsmittel
Bereits im fünften Jahrhundert vor Christus finden sich die ersten Anhaltspunkte für Geldwirtschaft im antiken Griechenland und im Römischen Reich. Im Orient und Afrika gehen die Spuren bis ins dritte Jahrhundert vor Christus zurück. Mit Gold, Silber, Kupfer und Zinn wurde im Orient die klassische Geldfunktion erfüllt. Dabei hatten die Metalle noch keinen Eigenwert wie wir ihn heute kennen, sondern wurden unter der Verwendung von Vieh und Getreide als Wertmesser umgerechnet.

Auch in den anderen Regionen wurde zeitgleich unter der Verwendung von Zahlungsmitteln gehandelt. So wurde in Afrika mit Elfenbein und Perlen bezahlt. Im antiken Griechenland gab es hauptsächlich Wein, Kupfer, Eisen und Sklaven als Tauschobjekte. Es gab also noch eine ganze Reihe verschiedener Zahlungsmittel.

Münzprägung bringt den Durchbruch
Erst im Laufe der Zeit wurde die Anzahl an breit akzeptierten Zahlungsmitteln geringer. Je nach Region setzten sich dabei Münzen aus Gold- und Silber-Legierungen als Wertmesser für Güter durch. Doch auch dabei kam es immer wieder zu Problemen. So war der Goldgehalt der Münzen oft unterschiedlich und erschwerte den Handel.

Die Münzprägung brachte dann den Durchbruch und konnte zumindest landesweit das Problem unterschiedlicher Gold- oder Silber-Gehalte beheben. Denn mit einem Stempelaufdruck der Autorität wurde der Edelmetall-Gehalt in den Münzen garantiert. Im Reich der Lydier wurden zwischen 650 und 600 v. Chr. die ersten Münzen als Zahlungsmittel herausgegeben.