Motivprogramm Landschaft optimal einsetzen

Fast jede aktuelle Digitalkamera bietet das Motivprogramm Landschaft an. Motivprogramme ermöglichen es, in häufig wiederkehrenden Aufnahmesituationen die Kameraeinstellungen automatisch dem Motiv anzupassen. Was das Motivprogramm Landschaft bewirkt, wann und wie Sie es optimal einsetzen, um tolle Landschaftsaufnahmen zu machen, erfahren Sie hier.

Motivprogramm Landschaft: Das übernimmt die Automatik
Wählt man an der Kamera das Motivprogramm Landschaft aus, wird üblicherweise die Mehrfeldmessung zugeschaltet, um eine optimale Belichtung zu erzielen. Bei dieser Messart wird das Bildfeld in mehrere Zonen aufgeteilt, welche bei der internen Berechnung unterschiedlich gewichtet werden.

Über die Messung der Helligkeitsverteilung hinaus werden je nach Kamera auch die Farbverteilung, die Objektentfernung, Spitzlichtwerte und die Brennweite des Objektives in die Berechnung mit einbezogen. Zudem wird die Blende möglichst weit geschlossen. Dies hat zur Folge, dass die Verschlusszeit sich verlängert.

Bei guten Lichtverhältnissen ist das in der Regel kein Problem. Wählt die Automatik beispielsweise Blende f11 bei 125 Sekunden Verschlusszeit, ist eine solche Aufnahme unproblematisch aus der Hand zu bewältigen. Bei schlechteren Lichtverhältnissen erhöht die Kameraautomatik gerne aber auch die Empfindlichkeit (ISO), um diese Einstellungen umsetzen zu können. Dies hat insbesondere bei Kompaktkameras ein erhöhtes Bildrauschen zur Folge.

Je nachdem, welche Bearbeitungsmöglichkeiten die Kamera intern anbietet, können weitere automatische Einstellungen hinzukommen. So wird in vielen Fällen auch die Farbsättigung, der Kontrast und die Schärfe angehoben. Möglich ist auch eine Reduzierung von Trübungen, Dunst oder Nebel.

Motivprogramm Landschaft, nicht nur für Landschaftsaufnahmen
Das Motivprogramm Landschaft ist für alle Aufnahmesituationen geeignet, bei denen es darauf ankommt, eine möglichst hohe Schärfentiefe zu erzielen, also den Motivbereich vom Vordergrund bis unendlich scharf abzubilden.

Dies muss also nicht immer eine klassische Landschaftsaufnahme sein, sondern kann beispielsweise auch eine Skyline, ein Straßenzug oder auch ein Gebäude oder eine Detailaufnahme sein. Neben der hohen Schärfentiefe kommt diesen Aufnahmen häufig auch die erhöhte Farbsättigung zugute.

Praxistipp:
Ein Motivprogramm allein macht keine gute Aufnahme. Bei Landschaftsaufnahmen kommt es auf die Bildgestaltung an. Blicken Sie zum Beispiel von einem erhöhten Standpunkt aus ins Tal, versuchen Sie im Vordergrund Gräser, Äste eine Bank oder einen Baumstumpf mit ins Bild einzubeziehen.

Im mittleren Bereich des Bildes sollte ebenfalls ein Blickpunkt vorhanden sein, dass kann ein dominanter Baum, ein Haus oder etwas ähnliches sein. Der Vordergrund führt den Betrachter über den mittleren Bereich zum Hintergrund, erst das macht ein Landschaftsfoto interessant.