Monitorkalibrierung – Was bedeutet das und wie funktioniert es?

Kennen Sie das: Sie haben Aufnahmen mit Ihrer Digitalkamera gemacht. Am Display sehen diese hervorragend aus. Die Farben und die Helligkeitswerte entsprechen genau Ihren Vorstellungen. Dann überspielen Sie die Fotos auf Ihren PC. Doch hier sehen diese ganz anders aus. Die Farben zu grell oder zu flau. Was ist passiert? Und: Wie lässt sich Abhilfe schaffen?

Die gute Antwort zunächst: Mit Ihren Bilddaten ist alles in Ordnung. Diese haben sich nicht verändert. Also bitte rücken Sie nicht vorschnell Ihren Bildern mit Bildbearbeitungssoftware auf den Leib. Es liegt an der Darstellung der Bilder durch Ihren Monitor. Die Bildwiedergabe Ihres Monitors ist anders eingestellt als die des Kameradisplays.

Beheben lässt sich das Problem, indem Sie Ihren Monitor kalibrieren. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass der Monitor Ihre Fotos genauso (oder zumindest sehr ähnlich) darstellt wie Ihr Kameradisplay. Erst wenn Sie Ihren Monitor kalibriert haben, können Sie entscheiden, ob eine Bildbearbeitung erforderlich ist.

Monitorkalibrierung – drei Wege

Ich möchte Ihnen drei Wege vorstellen wie Sie Ihren Monitor kalibrieren können. Diese sind mit unterschiedlichem Aufwand (zeitlich und finanziell) verbunden – entsprechend unterscheiden sich auch die Ergebnisse.

Der Königsweg – die Hardwarelösung

Mit einem Farbmessgerät, einem so genannten Colorimeter, lässt sich die Monitorkalibrierung am besten durchführen. Mit diesem Gerät wird die Bildschirmoberfläche, bzw. das darüber abgebildete Testbild, vermessen. Es werden Istwerte ermittelt und mit den Idealwerten verglichen. Aus der Differenz wird mit Hilfe einer Software ein Profil für den Monitor erstellt. Auf dieser Basis kann der Monitor dann so eingestellt werden, dass die Ausgabe den Idealwerten entspricht.

Der Mittelweg – die (reine) Softwarelösung

Die Kalibrierung des Monitors mit Hilfe einer Kalibrierungssoftware erfolgt ähnlich wie die oben dargestellte Kalibrierung. Allerdings erfolgt die Beurteilung der Testgrafik durch das menschliche Auge und ist damit subjektiv. Diese Technik ist aber deutlich günstiger, als wenn ein Colorimeter angeschafft wird. Zudem sind die Ergebnisse allemale besser, als komplett auf die Kalibrierung zu verzichten.

Die Erste-Hilfe-Lösung – die Testprint-Methode

Die günstigste Lösung, die aber auch die qualitativ schlechtesten Ergebnisse liefert, ist die Kalibrierung über Testprints. Diese Methode eignet sich nur, wenn Sie Ihre Fotos immer über denselben Ausgabeweg printen – also immer über das gleiche Fotolabor oder über den gleichen Homeprinter.

Wählen Sie einen Bilderprint mit möglichst vielen verschiedenen Farb- und Helligkeitswerten. Vergleichen Sie diesen mit der Anzeige des Bildes am Monitor. Nun korrigieren Sie manuell die Farbe und die Helligkeit des Monitors, bis das Printergebnis mit dem am Monitor angezeigten Ergebnis übereinstimmt.