Modellbahn mit Digitaldecoder: Flackern der Spitzenbeleuchtung beheben

Zu den häufigen Tätigkeiten engagierter Modelleisenbahner zählt die Nachrüstung vorhandener Lokomotivmodelle mit einem Digitaldecoder. Die Preise der Digitaldecoder sind stark gesunken, die Leistung und die Funktionen haben zugelegt, kurz gesagt: "Digital macht Spaß". Allerdings kann es passieren, dass die Spitzenbeleuchtung nach dem Umbau flackert. Was tun?

Nicht immer ist das Ergebnis nach Einbau des Digitaldecoders befriedigend
In manchen Fällen ist nach dem Umbau das Ergebnis ernüchternd, denn die Beleuchtung mancher Fahrzeuge flackert nach der Nachrüstung sichtbar.

Der technische Grund: Die Betriebsspannung beim Digitalbetrieb, im Jargon auch als "Digitalstrom" bezeichnet, ist bei allen Systemen eine Wechselspannung, die auch die Steuerkommandos des jeweiligen Digitalprotokolls (DCC, Motorola, mfx, Selectrix) transportiert. Genau diese Steuerkommandos in der gepulsten Digitalspannung führen bei direkt angeschlossenen Glühbirnchen (Miniatur-Glühfadenlampen) zu einem sichtbaren, sehr unschönen Flackern.

Lösung: Die Spannungsversorgung der Mini-Glühbirnchen muss komplett von dem Digitalstrom getrennt werden. Das ist prinzipiell recht einfach möglich, da alle Digitaldecoder einen oder mehrere Ausgänge für den Anschluss von Beleuchtungselementen bereithalten. Haken an der Sache: Bei älteren Lokomotiven für die gängigen, analogen Modellbahn-Systeme von zum Beispiel Fleischmann, Trix oder Märklin, wird für den Masseanschluss der Glühbirnchen einfach der Lokrahmen benutzt.

So beheben Sie das Flackern der Spitzenbeleuchtung
Um also die Beleuchtungseinrichtungen unabhängig von der Versorgungsspannung durch den Digitalstrom zu machen, bieten sich folgende Maßnahmen an:

Prüfen Sie zunächst, ob es mit wenig Aufwand möglich ist, die Beleuchtungseinrichtung (Sockel für Schraub- oder Steckbirnchen oder anderer Lampenanschluss) massefrei zu machen. Manchmal kann man mit einfachen Mitteln eine Isolierung erzeugen, indem ein bestehendes Massekabel entfernt wird und ein isoliertes Kabel (Schrumpfschlauch) verwendet wird.

Damit auch der Rückleiter der Beleuchtungseinrichtung über den Digitaldecoder angeschlossen ist, verbinden Sie Masse/Rückleiter der Beleuchtungseinrichtung in der Standard-Lehre der Kabelfarben mit einem blauen Kabel des Digitaldecoders (Decodermasse).

Prüfen Sie das im Zweifelsfall unbedingt in der Anleitung zu dem Digitaldecoder. Vorher muss allerdings Masse/Rückleiter der Beleuchtungseinrichtung von der Lokmasse (Lokrahmen) isoliert sein! Messen Sie das im Zweifelsfall mit einem Durchgangsprüfer/Multimeter nach, bevor ein Kurzschluss Schäden am Digitaldecoder anrichten kann.

Damit keinerlei Kontakt mit dem Lokgehäuse bzw. Lokrahmen mehr besteht, ist in vielen Fällen allerdings der Einbau einer anderen, massefreien Steckfassung für die Mini-Glühlampe die einzige Lösung. Solche Steckfassungen bietet der Fachhandel für Lokmodelle aller Nenngrößen.

Tipp: In manchen Fällen ist an der bestehenden Spitzenbeleuchtung eines älteren Lokmodells "nichts zu retten". In diesen Fällen weichen Sie auf eine neue Beleuchtung aus, die Sie aus Leuchtdioden bauen. Sind LEDs zu groß, ist in manchen Fällen der Einsatz von Lichtleitern eine Lösung zu einem vorbildgerechten Aussehen der Spitzenbeleuchtung des Modells.