Miteinander umgehen: Hier einige Techniken

Miteinander umgehen: Da gibt es die unterschiedlichsten Arten. Wir werfen einen Blick auf soziale Kompetenz, das Konfliktmanagement bei Alltagsproblemen, wie Partner einen Konflikt in der Beziehung gestalten. Wir betrachten auch fehlerhafte und oft unreflektierte Konflikterledigung in einer Partnerschaftsbeziehung, beispielsweise eine Trennung; und wir befassen uns mit den typischen Techniken des Umgangs.

Kommunikation – Veränderung: Techniken des Umgangs

  • Bewältigen
  • Agieren
  • Trennen

Wir wollen diese Frage hier nur allgemein betrachten, denn die genauere Auseinandersetzung mit Klärung und Lösungsansätzen erfolgt an anderer Stelle.

Bewältigen durch gelungenes Konfliktmanagement und soziale Kompetenz
Dieser Vorgang ist natürlich trivial. Wir erkennen ein Problem, schauen das gemeinsam an und suchen und finden eine Lösung und setzen diese um. Nur leider klappt dieses Konfliktmanagement nicht immer, es setzt soziale Verantwortung und eine gut entwickelte soziale Kompetenz voraus, sonst kann Veränderung nicht erfolgen.

Konfliktmanagement, Trennung, soziale Kompetenz: Technik, wie beispielsweise Agieren
Das ist ein Verhaltensmuster, das bei vielen Menschen eine Rolle spielt. Es beschreibt einen Vorgang, der folgendermaßen abläuft:

Es existiert ein bestimmtes innerseelisches Problem, dass nicht gelöst werden kann, ja nicht einmal bewusst erlebt wird. Dieses Problem wird nun, einem inneren Zwang folgend anhand konkreter Konstellationen des Alltags immer wieder dargestellt, obwohl dieses Verhalten natürlich völlig situationsungemessen ist.

Das mangelhafte Konfliktmanagement besteht darin, dass der Konflikt also stetig wiederholt wird, ohne dass eine Veränderung und Klärung der jeweiligen Situation eintreten kann.

Nicht selten wird mit Trennung, Ohnmacht, oder ähnlichen Phänomenen gedroht, oder aber es wird ein bestimmtes anderes problemspezifisches Verhalten reflexartig wiederholt. Der betreffende Mensch kann dies auf Grund mangelhafter sozialer Kompetenz nicht erkennen und abstellen. Es wird also darum gehen, Klarheit sowohl über die Ursachen als auch über sinnvolle Techniken zu erlangen.

Konfliktmanagement, Trennung, soziale Kompetenz: Nicht gekonnte Techniken der Kommunikation, beispielsweise Androhung von Trennung und andere "Feinheiten".
An dieser Stelle will ich an einigen Beispielen verschiedene Techniken von Konfliktmanagement vorführen, andere zumindest benennen. Eine konkrete Auseinandersetzung mit diesen Techniken erfolgt später. Einige dieser Formen der nicht optimalen sozialen Kompetenz sind im Folgenden aufgezählt. Dies sind beileibe nicht alle, aber sie gestatten doch einen brauchbaren Einstieg in das Thema Konflikt und Veränderung.

  • Nicht zuhören
  • Argumente nicht ernst nehmen
  • Argumentieren, anstatt zu klären
  • Gekränkt zurückziehen
  • Trennung
  • Wutanfall produzieren
  • Sich betrinken
  • Schweigen
  • Erpressen
  • Retourkutschen
  • Hilfe suchen

Konfliktmanagement, Trennung, soziale Kompetenz: Ich höre dich zwar, aber das geht durch mich hindurch

Achim: "Ich brauche einen neuen Camcorder."

Agnes: "Wir haben im Moment für so etwas kein Geld. Wir müssen sparen, du weißt, wir brauchen neue Möbel, wenn wir die neue Wohnung beziehen."

Achim: "Der Camcorder hat eine tolle Auflösung und er liegt wunderbar in der Hand. Ewald hat so ein Teil und ist begeistert."

Agnes: "Das glaube ich dir ja gern, aber wir brauchen das Geld dringend für die neuen Möbel."

Achim : "Und so teuer ist der Camcorder gar nicht, der Test in der Zeitschrift war auch sehr positiv."

Agnes: "Du hörst mir ja gar nicht zu!"

Achim: "Ich glaube, ich gehe morgen mal in das Geschäft, um mir das Teil genauer anschauen."

Na ja, diese Art der Kommunikation ist deutlich. Agnes hat keine Chance mit ihren Argumenten Gehör zu finden.

Konfliktmanagement, Trennung, soziale Kompetenz: Ich brauche Hilfe
Achim und Agnes haben ein gemeinsames Problem. Er möchte einen Aktivurlaub machen, sie möchte lieber am Strand liegen und sich sonnen, abends vielleicht in die Disko gehen, aber eben relaxen. Sie können sich nicht einigen – ein Zeichen gestörter sozialer Kompetenz. Nachdem alle Argumente ausgetauscht worden sind, sind sie einer Lösung keinen Schritt näher gekommen. Agnes kommt auf die Idee, ihre Freundin Christina einzuladen, die sie vorgeimpft hat, damit sie ihr beisteht.

Nach einem unverfänglichen allgemeinen Gespräch kommt Agnes jedoch bald auf ihr Thema zu sprechen.

Agnes: "Ich würde ja so gern an die See fahren und mich so richtig in der Sonne aalen, nichts tun, einfach abschalten und abends dann nett ausgehen."

Christa: "Das finde ich auch toll. Ich beneide Dich um den schönen Urlaub."

Agnes: "Ja, wo denkst Du denn hin. Stattdessen fahren wir ins Gebirge und werden uns ordentlich abschwitzen. Am Ende des Urlaubs bin ich geschafft und soll dann wieder arbeiten."

Achim: "Du übertreibst mal wieder schamlos. Außerdem waren wir im letzten Urlaub an der See, ich fand das schnarch langweilig und war froh, als diese blöde Zeit endlich vorbei war."

Christa: "Du willst doch nicht wirklich wieder ins Gebirge fahren, du bist mir vielleicht eine Type. Du weißt doch, wie sehr Agnes damals genervt war. Anstatt Deiner Frau eine Freude zu machen und dazu beizutragen, dass sie sich erholen kann, machst Du auf Supersportler. Das finde ich wirklich nicht nett und kann mir gar nicht vorstellen, dass das Dein ernst ist."

Hier wollen wir den Dialog beenden, denn wie das weitergeht, können wir uns durchaus vorstellen. Da sind dann zwei gegen einen.

Aber das ist natürlich nicht die einzige Möglichkeit, wie man so eine Situation gegen die Wand fahren kann. Was hier fehlt, ist eine gemeinsame vernünftige, besonnene Überlegung und das Finden von einer für beide befriedigenden Lösung.

Wir erkennen, dies ist nur ein Beispiel von schlechtem Konfliktmanagement. In anderen Fällen ist er es, der sich Verstärkung sucht. Mal ein(e) Freund(in), mal die Eltern, ja manchmal auch Arbeitskollegen.

Ich denke, und dafür spricht doch einiges, dass das angesprochene Thema nicht der wirkliche Konflikt ist, den beide miteinander haben, sondern nur der zufällige Austragungsort eines beiden unbekannten ungelösten Problems. Wir werden dieses Phänomen später erneut aufgreifen.

So etwas klappt nicht – und wenn doch, ist einer der Unterlegene und fühlt sich zu Recht schlecht behandelt und es kommt vielleicht sogar der Gedanke einer Trennung auf. Das ist eine schädliche Art der Kommunikation ohne Chance auf eine Lösung.

Konfliktmanagement, Trennung, soziale Kompetenz: Wenn du mir nicht gestattest, mit meinem Skatclub an die Mosel zu fahren, dann…
Hier brauchen wir keinen darstellenden Dialog, um die vielen Möglichkeiten von ungeschicktem Konfliktmanagement zu beschreiben. Was da nicht alles als Erpressung angewendet wird, angefangen mit beleidigt sein, ‚ich rede kein Wort mehr mit dir‘ über eine Retourkutsche ‚dann erlaube ich dir auch nicht, dir eine neue was auch immer zu kaufen‘, aber auch, ‚dann gibt es eben keinen Sex mehr‘, oder es wird mit Trennung gedroht und was dergleichen Dinge mehr sind.

Es existiert, wie man sieht, eine schier unendliche Zahl von möglichen Mustern   mangelnder sozialer Kompetenz. Ob diese wohl eine Veränderung bewirkt? Doch wohl eher nicht, oder eben mit unangenehmen Folgen. Der Erfahrene wird bei den meisten dieser ungeschickten Auseinandersetzungen immer wiederkehrende Muster erkennen. Diese Fähigkeit werden Sie durch meine Ausführungen ebenfalls erwerben.

In meinem Buch: "Partnerschaftskonflikte – Probleme zu zweit" wird dieses Thema ausführlich und mit vielen Beispielen bearbeitet. Es lohnt sich, das Buch zu lesen. Nicht nur, weil es von mir ist, sondern weil es eine Fülle von Beispielen und Anregungen bietet und auch Hilfen an die Hand gibt, mit solchen und vielen anderen Schwierigkeiten fertig zu werden.