Mit Teenagern in den Urlaub fahren

Teenager haben ihren eigenen Kopf. Ein gemeinsamer Urlaub mit dem pubertierenden Nachwuchs kann schnell zu Unmut bei Eltern und Kindern führen. Deshalb ist es wichtig, die schönste Zeit des Jahres gemeinsam zu planen. Mit unseren Tipps entschärfen Sie von Beginn an die typischen Konfliktsituationen im Urlaub.

Wovor Teenager sich im Urlaub grausen

Auch wenn Kindern der gemeinsame Urlaub auf dem Bauernhof jedes Jahr so gut gefallen hat, irgendwann wollen sie etwas Neues erleben. Die Wahl des Ferienortes darf ruhig etwas exotisch und spannend sein. Besonders genervt zeigen sich Teenager von zu viel kulturellen Besichtigungen. In diesem Alter sind andere Dinge viel wichtiger als eine historische Kirche. Am schlimmsten ist es für Teenager allerdings, wenn die Eltern im Urlaub endlich einmal Zeit für ausführliche Gespräche finden. Da fühlen sich Teenager leicht ausgefragt.

Teenager dürfen mitbestimmen

In der Pubertät wollen sich Teenager von ihren Eltern abgrenzen. Es ist ihnen eher peinlich, noch gemeinsam mit den Eltern in Urlaub zu fahren. Das ist nur cool, wenn die Rahmenbedingungen ihren Vorstellungen entsprechen. Die meisten Teenager stellen sich ihren Urlaub so vor: Schönes Wetter, viele interessante Aktivitäten und viele Gleichaltrige treffen. Darum ist es sinnvoll, das Reiseziel für den Urlaub gemeinsam mit den Kindern zu planen.

10 Tipps für den Urlaub mit Teenagern

  1. Der Ferienort wird gemeinsam mit allen Familienmitgliedern überlegt.
  2. Im Urlaub entstehen durch unrealistische Erwartungen viele Konflikte. Jeder Mensch hat unterschiedliche Bedürfnisse und Erwartungen. Statt krampfhaft alles gemeinsam zu unternehmen, darf sich jeder seine kleinen eigenen Auszeiten gönnen.
  3. Die Teenager sollten sich überlegen, worauf sie besonders viel Wert legen. Manche suchen mehr sportliche Aktivitäten, andere möchten Partys feiern.
  4. Im Internet können die Teenager leicht selber herausfinden, welche Angebote die ausgewählte Urlaubsregion anbietet.
  5. Haben die Jugendlichen im Urlaubsort Freunde gefunden, sind sie wahrscheinlich nur noch mit ihnen unterwegs. Klären Sie schon im Vorfeld, dass alle Familienmitglieder immer in Ruhe zusammen frühstücken oder zu Abend essen. Auch gemeinsame Ausflüge mit der Familie sollten verabredet werden.
  6. Die leidige Kleiderfrage diskutieren Sie vor der Reise mit dem Teenager aus. Drücken Sie auch ein Auge zu: Wenn die zerrissene Jeans zu Hause bleibt, darf der kurze Minirock eingepackt werden.
  7. Erlauben Sie Ihrem Kind, MP3-Player und Handy mitzunehmen. Das ist einfach cool und gehört zum Dresscode der Jugendlichen dazu. Vereinbaren Sie aber Regeln. Ihr Kind sollte nicht den ganzen Tag mit dem Knopf im Ohr abhängen. Beim Handy sollte eine Summe vereinbart werden, die die Teenager nicht überschreiten dürfen.
  8. Teenagern fällt es oft schwer, mit fremden Jugendlichen Kontakte zu knüpfen. Sie kaschieren ihre Unsicherheit mit barschem Verhalten und stundenlangem Musikhören. Oft ist es hilfreich, einen Freund oder eine Freundin auf die Reise einzuladen. Auch die Eltern haben ein beruhigtes Gefühl, wenn die Kinder zusammen losziehen.
  9. Bleiben Sie cool. Nichts stört den Urlaubsfrieden so sehr wie ständige Ermahnungen und Belehrungen – besonders vor anderen Menschen. Sehen Sie in Urlaub über viele Kleinigkeiten gelassen hinweg. Und wenn Sie einmal wirklich ein Verhalten stört, sprechen Sie mit Ihrem Kind im Zimmer in Ruhe darüber.
  10. Wenn trotz dieser Tipps die Teenager keine Lust auf Familienurlaub haben, ist es sinnvoll, sie alleine reisen zu lassen. Es gibt zahlreiche Jugendangebote, zum Beispiel von kirchlichen und städtischen Trägern, die tolle Reisen anbieten. Die Jugendlichen freuen sich über die Aktion in der Gruppe, und die Eltern freuen sich, dass diese Fahrten von erfahrenen Jugendbetreuern begleitet werden.

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