Mit Heißkleber erzeugen Sie schnell belastbare Verbindungen

Heißkleben erzeugt innerhalb weniger Minuten eine belastbare Verbindung

Nageln und Schrauben wird bei Deutschlands Hobbyisten immer häufiger durch Heißkleben ersetzt. Besonders bei Modellbauern und Modellbahnern ist das Heißkleben, auch als Schmelzkleben oder Heißleimen bezeichnet, innerhalb weniger Jahre zu einer der beliebtesten Methoden des Klebens geworden.

Die Vorteile des Heißklebens, ursprünglich ein industrielles Klebeverfahren, sind insbesondere die kurze Abbindezeit und das breite Anwendungsspektrum. Ob Sie zwei Werkteile verbinden möchten, Fugen abdichten oder Spalten überbrücken möchten, mit Heißkleber haben Sie eine schnelle Methode zur Hand.

Für das Heißkleben wird eine Heißklebepistole benötigt, die den Kleber (Schmelzkleber) der Klebepatrone verflüssigt und erhitzt. Innerhalb weniger Minuten kühlt die Klebemasse ab und erzeugt eine feste und belastbare Verbindung. Speziell für Modellbauer sind diese Heißklebe-Tipps nützlich:

Heißklebe-Tipps für Hobby, Modellbau und Modellbahn

  1. Die Werkstücke, die zusammengefügt werden sollen, müssen eine kurzfristige Berührungstemperatur von 180 bis 200 Grad Celsius aushalten, ohne sich zu verformen. Für den Kunststoff-Modellbau ist Heißkleben daher insbesondere im sichtbaren Bereich nur bedingt zu gebrauchen.
  2. Die Klebeflächen müssen für den Einsatz von Heißkleber fettfrei und sauber sein. Extrem glatte Flächen sollten Sie vorab mit Schmirgelpapier oder einer Schlichtfeile etwas aufrauen.
  3. Heißkleber wird einseitig aufgetragen, danach pressen Sie die Werkteile sofort für einige Minuten zusammen. Bei größeren Verklebungen ist das schwierig, weil der Heißkleber am Beginn einer längeren Klebenaht schon abkühlt, während man noch mit dem Auftrag beschäftig ist. Lösung: Wenn Sie größere Flächen verkleben möchten, tragen Sie den Kleber punktförmig auf.
  4. Im Modellbau kann Heißkleber auch zum Verschließen kleinerer Löcher oder ähnlicher Beschädigungen eingesetzt werden, da er begrenzt modellierbar ist. Hierzu eignet sich beispielsweise ein angefeuchteter Spatel, da Feuchtigkeit bzw. Wasser eine Verbindung mit der Heißklebermasse verhindert und gleichzeitig kühlend wirkt. Von besonders wagemutigen Heißkleber-Anwendern wird sogar berichtet, dass sie den Kleber einfach mit einem angefeuchteten Finger glätten.
  5. Die erstarrte Heißkleber-Masse ist elektrisch isolierend. Es ist daher in manchen Situationen durchaus eine gute Lösung, Bauteile mit dem Heißkleber gleichzeitig zu verkleben und zu isolieren. Das bietet sich beispielsweise beim Fixieren von LEDs (Leuchtdioden) oft an.
  6. Die Schmelzkleber-Sticks gibt es inzwischen auch in schwarz, was in manchen Fällen eine farbliche Nachbearbeitung einspart.

Sicherheitshinweise

Die verwendeten Heißkleber-Mischungen haben im Allgemeinen einen Schmelzpunkt von rund 180 bis 200 Grad Celsius. Damit ist selbstverständlich, dass Heißkleben im Sinne des Wortes kein Kinderspiel ist. Beachten Sie diese Sicherheitshinweise:

  • Lassen Sie eine Heißklebepistole niemals eingeschaltet und unbeaufsichtigt, es kann z.B. passieren, dass auch ohne Druck oder Transport des Klebestabs eine größere Menge Kleber sich verflüssigt und aus der Klebekanüle ausläuft.  
  • Gefährlich wird es immer, wenn der Transport des Klebers stockt. Drücken Sie nicht zu fest auf den Stick bzw. setzen die Transportmechanik nur vorsichtig ein. Bedenken Sie immer, dass die Heizspirale der Klebepistole eine Zeit braucht, um den Kleber zu verflüssigen. Es hat schon Fälle gegeben, in denen der heiße Kleber unter hohem Druck aus der Klebekanüle entwich und Nebenstehende verletzt hat.
  • Arbeiten Sie mit Heißkleber niemals "über Kopf". Schaffen Sie sich zur Klebestelle entweder einen Zugang von oben oder setzen eine andere Verbindungsmethode ein.
  • Für größere Klebeaktionen sollten Sie Schutzhandschuhe anziehen, wie sie in jedem Baumarkt für ganz kleines Geld zu haben sind. Beachten Sie generell auch die Sicherheitshinweise des Klebepistolen-Herstellers.

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