Mit einem PKV-Tarifwechsel eine Menge Geld sparen

Privatversicherte, die mit steigenden Beitragskosten ihrer privaten Krankenversicherung konfrontiert sind, sollten handeln. Für sie kommt ein PKV-Tarifwechsel innerhalb der eigenen Gesellschaft in Frage. Das spart Geld ohne Leistungseinbußen. Wechselwillige Männer sollten sich aber sputen. Die Einführung der Unisex-Tarife könnte für sie die Tarife etwas teurer werden lassen.

Nahezu jährlich erhöhen die privaten Krankenversicherer die Beiträge. Kunden, die diesen Trend nicht mehr mitmachen können und wollen, sollten sich mit einem  PKV-internen Tarifwechsel auseinandersetzen. Dank des Versicherungsvertragsgesetzes §204 ist es nämlich zumindest rechtlich völlig unproblematisch, in einen anderen, günstigeren Tarif des eigenen Anbieters zu wechseln, der mindestens die gleichen Leistungen bietet, wer der alte, teure.

Erworbene Rechte wie Altersrückstellungen oder Gesundheitszustand gehen dabei nicht verloren. Eine Gesundheitsprüfung und einen Risikozuschlag darf der Versicherer nur für eine eventuelle Mehrleistung veranlassen. Auf die Mehrleistung kann der Kunde aber auch verzichten.

Tarifwechsel lohnt besonders bei langjährig Versicherten

Der PKV-Tarifwechsel lohnt sich nahezu für jeden Privatversicherten. Besonders aber folgende Kunden sollten bei zu hohen Beiträgen darüber nachdenken:

  • Versicherte, die länger als sieben Jahre bei ihrem Anbieter sind
  • Versicherte, die monatlich mehr als 400 Euro Beitrag zahlen
  • Rentner
  • Versicherte ohne oder mit nur geringer Selbstbeteiligung

Bis zu 40 Prozent Ersparnis sind in Einzelfällen möglich. Durchschnittlich können Kunden durch einen Tarifwechsel 2.000 bis 2.500 Euro im Jahr sparen.

Tipp: Lassen Sie sich bei einem Tarifwechsel-Wunsch nicht von Ihrer Versicherung abwimmeln. Sie wird Ihnen eher zur Erhöhung der Selbstbeteiligung, zum Basistarif oder anderen vermeintlich günstigeren Tarifen raten, die aber deutlich weniger Leistungen bieten werden, als ihr momentaner Tarif. Sie brauchen Durchhaltevermögen bei einem Tarifwechsel.

Unisex-Tarife könnten Beiträge für Männer erhöhen

Da bis zum Ende des Jahres 2012 alle privaten Krankenversicherungen auf sogenannte Unisex-Tarife umgestellt haben müssen, sollten vor allem Männer möglichst bald in einen günstigeren Tarif bei der eigenen PKV wechseln. Denn Unisex-Tarife verwenden das Geschlecht des Kunden nicht mehr als eines der Tarifkriterien, obwohl das Geschlecht die Risikobewertung beeinflusst.

Männer haben deshalb bisher immer weniger für eine private Krankenversicherung bezahlt als Frauen, weil Letztgenannte statistisch länger leben und häufiger zum Arzt gehen. Sie beanspruchen also mehr Leistungen aus der Krankenversicherung und müssen bisher deshalb auch höhere Beiträge zahlen. Das ändert sich ab Ende 2012. Bestandskunden müssen aber keine Tarifveränderungen wegen der Umstellung auf Unisex-Tarife befürchten.