Der Winter in Deutschland ist lang, die Tage sind kurz, Dunkelheit und grauer Himmel beherrschen den Alltag. Zwar kann diese Jahreszeit sehr gemütlich sein, vielen Menschen setzt das Wetter aber mit der Zeit zu und sie leiden richtig unter dem Winter.
Der wolkenverhangene Himmel, der von oben auf die Welt drückt, drückt auch auf die Stimmung, was schon im Herbst beginnen kann. Die Symptome einer jahreszeitbedingten Depression sind Antriebslosigkeit, ein vermehrtes Schlafbedürfnis oder Schlaflosigkeit, Traurigkeit und gedrückte Stimmung.
Die Symptome einer Winterdepression verschwinden oft im Frühling wieder
Häufig verschwinden die Symptome mit dem beginnenden Frühling wieder, die Zeit bis dahin ist für die Betroffenen aber eine Qual. Frauen sind vier Mal so häufig von Winterdepressionen betroffen wie Männer, häufig treten die Symptome das erste Mal in den Zwanzigern auf und werden im Laufe der Lebensjahre schlimmer.
Gründe für eine Winterdepression liegen im mangelnden Licht. Der Körper schüttet dann zu wenig Serotonin (gemeinhin bekannt als Glückshormon) aus und die Entstehung einer Depression wird begünstigt. Zudem wird vermehrt das Schlafhormon Melatonin ausgeschüttet, das müde und antriebslos macht.
Die Symptome einer Winterdepression können aktiv angegangen werden
Unter einer Winterdepression zu leiden, bedeutet nicht zwingend ihr auch ausgeliefert sein zu müssen. Betroffene können aktiv dagegen angehen und die Symptome bekämpfen.
- Besonders Licht und Bewegung helfen, die Stimmung aufzuhellen. Dafür empfiehlt es sich, jeden Tag für mindestens eine halbe Stunde an die frische Luft zu gehen. Das Tageslicht ist gut für die Serotonin-Produktion (auch bei bewölktem Himmel) und die Bewegung ist ebenfalls gut für die Psyche, den Stoffwechsel und den Kreislauf.
- Frische, vitaminreiche Kost ist ebenfalls gut für die Psyche und den Stoffwechsel. Doch auch Schokolade und andere Süßigkeiten sind erlaubt, da sie Serotonin enthalten, was sich positiv auf die Stimmung auswirkt.
- Eine Duftlampe kann den Sommer zumindest simulieren. Jasmin- oder Bergamottöl erinnern an die schöne Jahreszeit und rufen Erinnerungen wach, was sich positiv auf die Stimmung auswirken kann.
- Auch mit Farben kann gegen die Winterdepression angekämpft werden. Frische Blumen, bunte Bilder, gelbe oder orangefarbene Kissenbezüge oder Bettwäsche und helle Tischdecken helfen dabei, den Sommer zumindest farblich in die Wohnung zu holen.
- Eine Lichttherapie hilft Betroffenen, die es mit eigenen Mitteln nicht schaffen, die Winterdepression zu vertreiben. Es gibt Ärzte oder Kliniken, die auf Lichttherapien spezialisiert sind und die Tageslichtlampen mit 2500 Lux besitzen. Zum Vergleich: Eine normale Zimmerlampe hat eine Stärke von 100 bis 200 Lux. Die Betroffenen müssen sich dann täglich mindestens eine Stunde vor diese Lampen setzen, was bei 60 bis 70 Prozent aller Behandelten dafür sorgt, dass die Symptome der Winterdepression verschwinden.
- Auch die eigene Einstellung ist entscheidend im Umgang mit einer Winterdepression. Wer sich schon ab September einredet, dass bald wieder die dunkle Jahreszeit mit der schlechten Stimmung kommt, wird auch mit Sicherheit mehr unter Herbst und Winter leiden als Personen, die mit positiven Gedanken an diese Zeit herangehen.
Wer die Winterdepression nicht in den Griff bekommt, sollte zum Psychologen gehen
Wer trotz Tageslicht, Bewegung und den anderen Tipps die Symptome seiner Winterdepression nicht in den Griff bekommt, der sollte einen Psychotherapeuten aufsuchen. Möglicherweise ist nicht nur der Winter verantwortlich für die gedrückte Stimmung, sondern es gibt auch noch andere Ursachen.
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