Mit Anleihen lohnend Geld verleihen

Anleihen dienen der langfristigen Kreditfinanzierung. Staaten, Banken ebenso wie Unternehmen nutzen dieses Finanzinstrument, um sich Kapital zu beschaffen. Die Anleihe wird dabei in Teilschuldverschreibungen zerlegt und je nach Herausgeber als Pfandbrief, Kommunalobligation oder Unternehmensanleihe emittiert.

Als Anleger oder genauer formuliert Gläubiger erwerben Sie mit diesem Investment das Recht, den gezahlten Betrag zum Fälligkeitstermin zurückzuerhalten. Außerdem steht Ihnen eine beim Einstieg festgelegte Verzinsung bezogen auf das eingesetzte Kapital zu.

Für das mit der Anleihe verbundene Anlagerisiko ist die Beurteilung der Bonität des Emittenten sehr bedeutsam. Mit diesem Begriff wird der Grad der Kreditwürdigkeit eines Schuldners bewertet. Aussagen hierüber geben so genannte Ratingnoten etablierter Rating-Agenturen, wie Standard & Poor’s.

Mit dem Ziel einer Einstufung beurteilen Rating-Agenturen insbesondere die Liquidität und Vermögenswerte eines Schuldners, aber auch dessen Zuverlässigkeit und Fähigkeit zur Kreditbedienung. Wesentliche Unterscheidungsmerkmale von Anleihen sind zudem die Währung, in der das Wertpapier herausgegeben wird. Größtenteils sind dies die drei Hauptwährungen Euro, US-Dollar und der japanische Yen. Anzutreffen sind aber auch Währungen, die mit einem mehr oder weniger großen Anlagerisiko verbunden sind, wie der lateinamerikanische Peso oder der Schweizer Franken.

Schließlich müssen Anleihen keine laufende Verzinsung gewährleisten, bei der Höhe wie Zeitpunkte der Zinszahlungen feststehen. Ebenso können Sie in variabel verzinste Anleihen investieren, bei denen der Zins regelmäßig an das Kapitalmarktniveau angepasst wird. Diese zinsvariablen Anleihen werden auch als Floating Rate Notes bezeichnet.

Nur wenn Sie alle vier Kriterien bei Ihrer Anlageentscheidung berücksichtigen, können Sie sicherstellen, dass Sie die gewählte Anleihe auch Ihren Anforderungen entspricht. Dies gilt vor allem im Hinblick auf das Chance-Risiko-Profil. Denn manches Anleiheinvestment unterscheidet sich diesbezüglich kaum noch von einem direkten Engagement in Aktien.

Anleihen werden nach verschiedenen Kriterien unterschieden. Neben dem Emittenten oder Herausgeber sind hier vor allem vier Differenzierungen zu beachten. Da diese Kriterien nicht zuletzt entscheidend das Chance-Risiko-Profil des Wertpapiers bestimmen, ist es vor einem Einstieg ratsam darauf zu achten, dass sie im Einklang mit Ihrem persönlichen Anlageprofil stehen.

Im Hinblick auf Ihr Anlageziel ist natürlich die Laufzeit wichtig. Wie bei anderen Geldanlagen gibt es auch hier drei Segmente:

  • Kurzfristige Anleihen, die über Laufzeiten von bis zu zwei Jahren verfügen
  • Der mittelfristige Bereich, der Zeiträume von zwei bis unter zehn Jahren beinhaltet
  • Langfristige Anleihen, die zehn Jahre und länger laufen