Milieu und Orientierung in der stationären Altenpflege: Bauliche Gestaltung

Bei der baulichen Gestaltung des Milieus in der Altenpflege sind die Bereiche Orientierung, Sicherheit/Geborgenheit und Privatheit/Kommunikation zu entwickeln. Hier lesen Sie, was Sie beachten müssen.

Bedeutung der baulichen Gestaltung in der stationären Altenpflege
Der baulichen Gestaltung kommt in der stationären Altenpflege eine große Bedeutung zu. Hier sind die Bedürfnisse der oftmals dementen Bewohner zu bedenken. Eine übersichtliche Raumstruktur sorgt in diesem Kontext für Orientierung. Freundliche Farbgestaltung gepaart mit ansprechenden Materialien können den Bewohnern Sicherheit geben.

Besonders mögliche Wahrnehmungsdefizite geltenes zu beachten und zu kompensieren. So sind beispielswiese spiegelnde Fußbodenbeläge kontraindiziert. Auf der anderen Seite können diese Defizite auch genutzt werden, indem man kritische Bereiche wie Aufzugtüren oder den Blickbezug ins Treppenhaus kaschiert. Damit steht die Raumentwicklung im Zentrum der Betrachtung.

Bauliche Gestaltung: Orientierung
Dem Bereich der Orientierung kommt hier eine besondere Bedeutung zu. Dies geschieht durch:

  • Visuelle Überschaubarkeit durch Lichtführung
  • Übersichtliche Wegführung durch eindeutige Beschilderung
  • Gliederung von Fluren/Gemeinschaftsräumen durch Möblierung, Raumteiler
  • Einsatz individueller Möbel
  • Farben/Kontraste
  • Gezielter Einsatz von Materialien (Fühlwände etc.)

Bauliche Gestaltung: Sicherheit/Geborgenheit
Ebenfalls bedeutsam ist der Bereich Sicherheit/Geborgenheit. Folgende Aspekte sind zu bedenken:

  • Vermeidung von unruhigen Mustern und Spiegelungen (Bilder etc.)
  • Keine krassen Übergänge (Stolperfallen etc.)
  • Wohnliche Gestaltung
  • Sinnesanregungen ( z. B. Kochen, Wäsche)
  • Motive aus der Umgebung (Landschaft, Bauwerke)
  • Geringer   Personalwechsel

Bauliche Gestaltung: Privatheit und soziale Kommunikation
Um einen wohnlichen Charakter zu gewähren, gilt es darüber hinaus, Möglichkeiten der Privatheit und der sozialen Kommunikation zu entwickeln.

  • Ausreichende Fläche für Individualität (Bewohnerzimmer)
  • Ort der Begegnung (zentrale Lage, offene Gestaltung)
  • Sitznischen mit guten Ausblicken
  • Interessante Wegführung (Rundlauf, Zugang Außenbereich)
  • Einsatz von Tieren
  • Natur/Pflanzenwelt
  • Sinnesanregung durch Materialien, Farbe, Geräusche, Düfte