Migräne mit Aura erkennen und richtig behandeln

Eine Aura kann als eine Vorwarnung betrachtet werden, der in Kürze ein Migräne-Anfall folgt. Wie können sich die Symptome einer Aura bemerkbar machen und wie sollten Sie sich während dieser Phase verhalten? Welche Medikamente dürfen Sie einnehmen?

Häufigste Aura-Symptome: Sehstörungen

Wenn die Symptome auch lästig oder sogar unangenehm sind: Wird ein Migräneanfall durch eine sogenannte Aura angekündigt, sind Sie rechtzeitig gewarnt und können entsprechend reagieren.

Die Aura dauert bei vielen Patienten etwa eine halbe Stunde, bevor der eigentliche Schmerz kommt, und wird übrigens nicht durch eine Durchblutungsstörung ausgelöst, sondern hat ihre Ursache in einer elektrischen Funktionsstörung des Gehirns. Eine Aura macht sich vor allem durch Sehstörungen bemerkbar, die z. B. in folgenden Formen eher einseitig auftreten, aber auch beide Augen betreffen können:

  • Flimmern
  • Zickzacklinien mit flackernden, farbigen Randzacken
  • Lichtblitze oder Flecken im Gesichtsfeld
  • tanzende Glaswürfel
  • schwarzweißes „Geriesel“

Sehstörungen richtig einordnen

Zu Beginn sind die Sehstörungen noch schwach, sodass Sie sich vielleicht zunächst verwundert die Brille putzen, falls Sie eine tragen. Oder Sie haben das Gefühl, dass die Augen überanstrengt sind, weil Sie z. B. auf dem PC-Bildschirm nicht mehr gut lesen oder beim Fahren auf der Straße nicht alles erkennen können.

Dass diese Phänomene kein Augenproblem sind, sondern aus dem Kopf kommen, können Sie leicht feststellen: Schließen Sie die Augen! Wenn das Flimmern, die Lichtblitze und so weiter immer noch zu sehen sind, handelt es sich um eine Aura.

Weitere Beschwerden während einer Aura

Neben Sehstörungen können auch Taubheitsgefühle bis hin zu einseitigen Lähmungen des Arms oder Beins sowie Sprachstörungen auftreten. Leiden Sie an allen Symptome, erleben Sie wahrscheinlich zunächst die Sehbeschwerden, dann die Gefühlsstörungen, anschließend Sprachprobleme und Lähmungserscheinungen.

Dass sich die Symptome spätestens nach 60 Minuten zurückbilden, ist ein sicherer Hinweis darauf, dass es sich nicht um einen Schlaganfall handelt. Dennoch haben junge Migränepatienten, die eine Aura erleben, ein dreifach erhöhtes Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden.

Was Sie als Migränepatient vermeiden sollten

Wer zu Migräneanfällen generell oder mit Aura neigt, sollte besser nicht rauchen. Tabakgenuss erhöht das Risiko, eine Migraine accompagnée (Migräne mit Aura) zu erleiden, um das 36-fache! Frauen dürfen keine östrogenhaltigen Verhütungsmittel verwenden, wenn sie Migränepatientinnen mit Aura sind. Das Östrogen in den Präparaten würde die Anfallsbereitschaft um das Siebenfache steigern.

Medikamente zeitlich richtig einnehmen

Sobald die Sehstörungen verschwinden, taucht der Migränekopfschmerz auf. Er ist einseitig, pocht, hämmert und pulsiert so heftig, dass sich die Betroffenen nur noch in ein dunkles Zimmer zurückziehen möchten. In der Tat ist Ruhe eine wichtige Maßnahme.

Wenn Sie wissen, dass Ihnen regelmäßig übel wird oder Sie sich sogar erbrechen müssen, können Sie während der Auraphase bereits ein Antiemetikum einnehmen, z. B. Metoclopramid oder Domperidon. Beide Wirkstoffe sind verschreibungspflichtig, besorgen Sie sich daher rechtzeitig ein Rezept. Hilfreich und frei erhältlich sind Zäpfchen gegen Übelkeit und Erbrechen mit dem Inhaltsstoff Dimenhydrinat, z. B. in Vomex A.

Ebenfalls während der Aura können Sie Schmerzmittel wie Aspirin, Ibuprofen oder Paracetamol nehmen, um die Schmerzen abzufangen. Migränemittel wie Triptane oder Ergotamine dürfen Sie während der Aura jedoch nicht einnehmen, weil sie die Gefäße zusätzlich verengen. Erst wenn der Schmerz beginnt, können Sie diese Präparate anwenden.

Triptane sind moderne Migränepräparate, von denen es inzwischen eine ganze Reihe gibt. Nicht jedes hilft jedem! Geben Sie nicht gleich auf, wenn das erste Produkt keine Wirkung zeigt. Lassen Sie sich am besten von einem Neurologen beraten.

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