Mietwagenreise nach Island: Sommer oder Winter?

Islands ungebändigte Natur dürfte der Hauptgrund für die meisten Reiselustigen sein, den kleinen Inselstaat besuchen zu wollen. Und tatsächlich hat Island so viel zu bieten, dass ein Aufenthalt an nur einem Ort keine gute Idee ist. Vom Süden über den Osten bis in den Norden hinein ist die Ringstraße perfekt, um einen Großteil der schönsten Sehenswürdigkeiten des Landes zu sehen. Wer sich außerdem fragt, ob eine Islandreise im Sommer oder Winter besser ist, sollte sich ein wenig Vorwissen anlesen.

Warum überhaupt ein Mietwagen?

Wie bereits erwähnt bietet die rund 1.332 Kilometer lange Ringstraße perfekte Voraussetzungen für die Erkundung Islands. Hier fahren Reisende durch eine fast baumlose Landschaft, die schon vom Auto aus spektakuläre Weitblicke ermöglicht. Da die Ringstraße asphaltiert ist, lässt sie sich im Sommer binnen zehn Tagen gemütlich erkunden, während die Reisezeit im Winter etwas länger ausfallen sollte.

Mobilität ist allerdings zwingend notwendig, um der Ringstraße ihre zahlreichen Vorzüge abgewinnen zu können. Mit dem Bus beispielsweise wird der Urlaub schnell zum unflexiblen Planungsakt, dem allenfalls Zeltreisende etwas abgewinnen können. Für alle anderen gilt: eine Mietwagenreise in Island lässt sich im persönlichen „Wohlfühltempo“ durchführen und sorgt für entsprechend wenig Stress.

Ein weiterer Vorteil, den eine Reise per PKW hat, ist die Option, sich kurzfristig von der Ringstraße zu lösen. Das kann bei manchen Sehenswürdigkeiten wie

  • der Halbinsel Dyrhólaey,
  • dem schwarzen Sandstrand Reynisfjara
  • oder der Walbeobachtungsmetropole Húsavík

notwendig sein, um sie ohne lange Fußwege oder überhaupt zu erreichen. Auch der Dettifoss, als wohl imposantester Wasserfall Europas, liegt ein Stück abseits der Ringstraße. Und wer per Mietwagen unterwegs ist, kann spontan kurze oder längere Pausen einlegen, um besondere Sichtungen in vollen Zügen zu genießen. So zum Beispiel wilde Rentierherden im Osten oder Wale bei Húsavík an der Nordküste. Mit der Ringstraße als Route machen Urlauber in Island also nichts falsch. Nun stellt sich jedoch noch die Frage, ob der Trip im Sommer oder im Winter stattfinden soll.

Diese Vorteile bietet der isländische Sommer

Sommerlich ist es in Island zwischen Juni und August in jedem Fall. Im Mai und im September kann das Wetter bereits ein wenig unbeständiger sein, aber auch dann sind die Straßen gut befahrbar. Es ist problemlos möglich, den isländischen Sommer per Kleinwagen zu erleben, denn insbesondere auf der Ringstraße sind die Bedingungen optimal. Lediglich wenn die Reise auch ins Hochland führen soll, braucht es einen Mietwagen, der dieser Umgebung gerecht wird.

Im Sommer überschreiten die Temperaturen nur selten 15 Grad, meist schwanken diese zwischen 5 und 25 Grad. Die durchschnittliche Temperatur beläuft sich auf 10 bis 15 Grad. Zudem ist der Wind für gewöhnlich weniger stark als zu anderen Jahreszeiten. Eine Jacke im Gepäck kann nicht schaden, doch frieren müssen Reisende demzufolge nicht. Wer Wasserfälle aus der Nähe bewundern will, sollte außerdem eine Regenjacke mitnehmen, um sich vor Spritzwasser zu schützen.

Nicht zu vernachlässigen ist zudem die Tatsache, dass der isländische Sommer lange Helligkeit mit sich bringt. Selbst am Abend ist es noch leicht möglich, im Freien unterwegs zu sein, die Landschaft zu durchwandern und Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Wer nicht gerne in der Dunkelheit fährt, sollte daher den Sommer als bevorzugte Reisezeit ins Auge fassen.

Darum lohnt sich eine Mietwagenreise im Winter

Islands Winter sind kalt, jedoch nicht sehr viel kälter als in Deutschland. Das hat den Vorteil, dass die Natur mit entsprechender Kleidung ohne Gänsehaut erkundet werden kann.

Ein Punkt, der klar für den Winter spricht, sind die Polarlichter. Auch wenn sie bereits ab Ende August und bis in den April hinein zu sehen sein können, leuchten sie in winterlicher Dunkelheit noch heller. Polarlichter können außerdem durchaus per Mietwagen erlebt werden. Dabei lohnt sich eine kurze Fahrt, um Straßenlaternen und Stadtlichter hinter sich zu lassen. Doch auch hier gilt: Vorsicht mit den Straßenverhältnissen! Gerade in der Dunkelheit können Eisglätte und Schnee schnell zur Gefahr werden. Um herauszufinden, ob die Zeit für Polarlichter gerade gut ist, lohnt sich ein Blick auf die spezielle Vorhersage des isländischen Wetterdienstes.

Eine weitere Sehenswürdigkeit, die für einen Trip im Winter spricht, sind Islands beeindruckende Eishöhlen. Zusammen mit einem Guide geht es hier auf Erkundungstour. Und gerade Gletschereishöhlen, die nie dauerhaft bestehen und dennoch zu den beliebtesten Höhlen unter Touristen gehören, können in der kalten Jahreszeit natürlich eher besichtigt werden, als es im Sommer der Fall ist, wenn die Gletscher aufgrund der höheren Temperaturen schmelzen. Besonders empfehlenswert sind hier Touren im Vatnajökull.

Was das Fahren mit dem Mietwagen betrifft, sollten Urlauber gerade im Winter täglich auf den Wetterbericht achten, um einen möglichen Umschwung mit starkem Schneefall rechtzeitig zu erkennen. Im Ernstfall kann der Mietwagen dann einen Tag stehen bleiben. Daher ist Reisen während des Winters in Island durchaus etwas für Menschen, die es gerne ruhig angehen lassen und  nicht von Zeitdruck getrieben sind. Auch nahe der Ringstraße gibt es viele Möglichkeiten, die Natur zu erleben, Islands eisige Seite kennenzulernen und das perfekte Motiv für ein neues Facebook Profilbild zu suchen. Dampfende Quellen und Lava wirken während der kalten Jahreszeit umso eindrucksvoller.

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