Oft grübeln oder mentieren wir Menschen, statt ein Problem konsequent zu lösen. Oft jammern wir nur und lassen damit emotionalen Druck ab, statt etwas zu ändern. Doch Mentieren und Jammern macht uns zu hilflosen Opfern der Gedankengewohnheiten und bringt uns in der Entwicklung nicht weiter. Es ist wichtig, konstruktiv anstehende Problemsituationen, für die wir noch keine geeignete Herangehensweise zur Meisterung besitzen, als eine Herausforderung zu verstehen.
Denken in Lösungen statt in Problemen
Vertiefen Sie nicht das Verständnis des Problems, sondern erkunden Sie wie es ist, wenn es besser ist oder eine Lösung gegeben ist.
1. Schritt: Sich vom Problem lösen
Sich nicht in der Problemsituation verfangen, sondern sich lösen vom Problem und den problembezogenen Gedanken. Dazu gehören alle Varianten der Distanzierung vom Thema: Zeit gewinnen, Raum vergrößern, in einer Nacht überschlafen, zeitweise an etwas völlig anderes denken oder etwas ganz anderes tun, Informationsmenge vergrößern usw.
Das Gesamtbild der Situation sollte erfasst werden, so dass die erste Idee („Auf dem Bild ist ein Liebespaar“) nicht die einzige bleibt.
„Nichts ist so gefährlich wie eine Idee,
wenn es die einzige ist, die du hast.“
Emile Charter
2. Schritt: Neue Gedanken suchen
Kreative Suche nach Möglichkeiten des Ausbrechens aus dem Teufelskreis des Grübelns und Jammerns, um mehr und neue Gedanken entstehen und wirken zu lassen.
„Die großen Probleme dieser Welt können nicht mit derselben Denkweise gelöst werden, mit welcher wir sie verursacht haben.“
Albert Einstein
3. Schritt: In Lösungen denken
Die Gedanken auf neue Erkenntnisse und neue Methoden zur Meisterung der jeweiligen Situation durch ein lösungsorientiertes Denken ausrichten und konzentrieren. Wenn wir in Lösungen denken, bedeutet das keineswegs, die Probleme zu verdrängen. Und es bedeutet auch nicht, dass wir keine Ursachenforschung mehr betreiben. Lösungsorientiertes mentales Training bedeutet:
- Fokussieren der Mentalkraft auf Lösungen (statt diese in den verschiedenen Aspekten des Problems zu zerstreuen)
- Wahrnehmen des Lösungsraums mit Ideen, Visionen, Zielen und Ressourcen (statt des Problemfeldes mit Fehlern, Hindernissen, Schwächen und Beschwerden)
- Streben der Gedankenaktivität nach Erfüllung von Visionen und Zielen und Nutzen von Ressourcen (statt sich im Strudel der Problemsituation zu verlieren und zu verzetteln)
- Konsequentes Beseitigen gefundener Schwachstellen und Lernen aus Schwächen und Fehlern (statt immer wieder zu zweifeln und zu zagen).
Probleme und Lösungen verhalten sich wie das Liebespaar und Delfine in der Kippfigur – sie sind die Hälften der Gesamtsituation. Der Blick fällt zuerst auf das Problem, wodurch der Rest unentdeckt bleibt. Im Mentaltraining schärfen Sie Ihre Wahrnehmung für die andere Seite der Situation mit den Lösungen.
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