Meine Eltern brauchen Pflege-welche Möglichkeiten gibt es?

Weil die Menschen immer älter werden, wird auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie im Alter Pflege brauchen, immer größer. Was aber, wenn die eigenen Eltern plötzlich betroffen sind? Am besten ist es, schon vorausschauend Überlegungen anzustellen.

Die eigenen Eltern waren bisher die Stütze im Leben. Sie waren immer da, wenn man Hilfe brauchte oder gaben Unterstützung in persönlichen Lebenskrisen. Doch plötzlich ist alles anders. Oftmals ist es ein schleichender Prozess. Die körperlichen Fähigkeiten werden immer eingeschränkter, die alltäglichen Verrichtungen fallen immer schwerer. Irgendwann geht gar nichts mehr ohne Hilfe. Bei anderen geschieht es von heute auf morgen. Durch einen Unfall oder Schlaganfall werden die Eltern plötzlich zum Pflegefall. Was kann ich nun tun?

Rechtzeitig Vorsorge für den Lebensabend treffen

Wenn der Haushalt noch allein bewältigt werden kann, wären altersgerechte Wohnungen eine Alternative. Hier wurde beim Bau bereits darauf geachtet, dass Fahrstühle vorhanden sind, dass keine hinderlichen Türschwellen das Laufen erschweren oder dass zum Beispiel die Duschen im Bad ebenerdig eingepasst wurden. Auch wenn es für viele Senioren ein schwerer Schritt ist, ihre gewohnte Umgebung zu verlassen und ihre geliebte Wohnung oder gar ein Eigenheim aufzugeben, werden sie bald merken, dass eine solche Wohnform ihren Lebensabend erheblich erleichtert.

Sprechen Sie in Ruhe mit Ihren Eltern über die in Frage kommenden Möglichkeiten und achten Sie darauf, dass es auch weiterhin ausreichend Chancen für soziale Kontakte gibt. In vielen Fällen sind diese altersgerechten Wohnformen bereits mit Pflegediensten gekoppelt, die dann im Bedarfsfall umgehend in Anspruch genommen werden können.

Wie kann die Pflege zu Hause organisiert werden?

Tritt ein Pflegefall ein, überlegen die meisten, wie der Betroffene in seiner gewohnten Umgebung bleiben kann. Fakt ist, dass ab sofort immer jemand in der Nähe bleiben muss. Überlegen Sie es sich deshalb sehr gut, ob Sie in der Lage sind, 24 Stunden am Tag in Bereitschaft zu sein. Ist noch ein Partner vorhanden, der die Pflege übernehmen kann, ist es eine gute Möglichkeit, gemeinsam mit einem Pflegedienst die Betreuung zu übernehmen.

Je nach Pflegestufe, die Sie bei der Krankenkasse des Betroffenen beantragen müssen, kommt der Pflegedienst mehrmals wöchentlich oder täglich zur Verrichtung von medizinischen, pflegenden oder hauswirtschaftlichen Tätigkeiten. Sind Sie berufstätig und wollen Ihre Eltern trotzdem nicht in ein Heim geben, dann können Sie tagsüber eine Tagespflege in Anspruch nehmen. Dort werden die Senioren pflegerisch betreut und haben außerdem soziale Kontakte zu anderen Pflegebedürftigen.

Außerdem werden in solchen Tagesgruppen die noch vorhandenen Fähigkeiten und Fertigkeiten bei haushaltstypischen Verrichtungen oder bei Spielen gefördert. Einrichtungen der Tagespflege sind in der Regel in allen Pflegeheimen oder Seniorenresidenzen vorhanden.

Betreuung in einem Pflegeheim

Das ist für viele oftmals der letzte Schritt. Auf der einen Seite wehren sich viele Senioren, in ein Heim abgeschoben zu werden und auf der anderen Seite haben die Kinder immer ein schlechtes Gewissen deswegen. Muss ein solcher Schritt dennoch erfolgen, kommt es darauf an, dass die Kinder dem Elternteil einfühlsam vermitteln, das man sich in einer Senioreneinrichtung durchaus auch wohlfühlen kann.

Dort ist immer jemand da, mit dem man sich unterhalten kann und es finden nahezu täglich Veranstaltungen wie Nachmittagstanz, Diavorträge, musikalische Höhepunkte oder einfach Spielenachmittage statt. Außerdem gibt es ganztägig eine medizinische Versorgung und im Notfall ist immer jemand da. Nicht zuletzt bringen auch Besuche der Kinder oder anderer Verwandter regelmäßig Abwechslung in den Alltag.

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