Mein Kind möchte ein Haustier: Woran muss man vorher denken?

Immer wieder äußert Ihr Kind den Wunsch nach einem Haustier. Bevor Sie sich aber dazu entschließen, sollten Sie über einige Aspekte in Ruhe nachdenken. Überlegen Sie sich gut, ob Ohr Kind wirklich schon reif genug dafür ist und ob Sie selbst auch die Verantwortung dafür übernehmen wollen.

Für Kinder ist ein Haustier zunächst einmal ein treuer Freund. Darüber hinaus lernen sie durch die Beziehung zu einem eigenen Tier, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen und können sich darin üben, Rücksicht auf die Bedürfnisse anderer zu nehmen.

Was Sie vor der Anschaffung des Haustieres bedenken sollten

Damit die Anfangseuphorie aber nicht schnell wieder verfliegt, sollten Sie vor der Entscheidung für ein Haustier gemeinsam über folgende Punkte nachdenken:

  • Möchte das Kind ein Tier, mit dem es vor allen Dingen spielen und kuscheln kann oder möchte es das Tier nur beobachten?
  • Wo soll das Tier wohnen? Ist genug Platz vorhanden?
  • Hat das Kind genug Zeit für Pflege und Betreuung?
  • Welche Kosten sind zu erwarten? Kann man sich das Tier leisten? Denken Sie dabei an Grundausstattung, Futter und Tierarzt.
  • Wer betreut das Tier, wenn die Familie verreist?

Wann ist mein Kind reif genug für ein eigenes Haustier?

Generell sollte das Kind kein eigenes Haustier bekommen, bevor es nicht in die Schule geht. Erst im Alter von etwa zehn bis zwölf Jahren können Kinder eigenständig für ein Tier sorgen. Etwas anderes ist es, wenn bereits Tiere im Haushalt vorhanden sind. Dann sehen Kinder im täglichen Umgang der Erwachsenen mit den Tieren, wie sie damit umgehen müssen.

Gehen Sie aber auch bei älteren Kindern nicht davon aus, dass sie die komplette Betreuung eigenständig übernehmen. Seien Sie sich als Eltern bewusst, dass Sie die Hauptverantwortung für das Tier tragen. Sie sind in der Pflicht, einzugreifen, wenn das Kind die Pflege vernachlässigt oder Fehler macht.

Welches Tier ist für mein Kind geeignet?

Überlegen Sie im Vorfeld genau, welche Tierart in Ihrem Haushalt am besten gehalten werden könnte. Besorgen Sie sich Fachliteratur und besprechen Sie die Eigenarten der jeweiligen Rasse. Ganz wichtig sind auch die örtlichen Gegebenheiten. Nicht jedes Tier kann in einer Mietwohnung gehalten werden. Erkundigen Sie sich im Vorfeld, ob Tiere von Ihrem Vermieter überhaupt erlaubt sind.

Ein Hund als Haustier für mein Kind

Ein Hund lässt sich gern streicheln, ist anhänglich und kann ein treuer Gefährte Ihres Kindes sein. Er braucht allerdings sehr viel Aufmerksamkeit, muss mehrmals am Tag gassigehen, muss regelmäßig beim Tierarzt vorgestellt und geimpft werden und benötigt eine ordentliche Erziehung. Wenn Sie sich einen Hund anschaffen, müssen Sie sich darüber bewusst sein, dass er wie ein Familienmitglied von allen akzeptiert und behandelt werden muss.

Eine Katze als Haustier für mein Kind

Katzen sind eher unabhängig vom Menschen, lassen sich zwar gern streicheln, aber nur, wenn sie es selbst wollen. Passt ihnen etwas nicht, verschwinden sie. Es muss Ihrem Kind klargemacht werden, dass eine Katze nicht permanent als Kuscheltier zur Verfügung steht. Katzen haben zwar ihre Gewohnheiten, lassen sich aber nicht erziehen. Hier besteht auch die Gefahr, dass jemand aus der Familie allergisch darauf reagieren könnte. Ist eine Allergie bereits bekannt, kommt eine Katze auf keinen Fall in Frage.

Ein Nager als Haustier für mein Kind

Zu den Nagetieren gehören zum Beispiel Meerschweinchen, Hamster, Mäuse, Ratten oder Chinchillas. Sie lassen sich zwar hin und wieder streicheln, sind aber keine Kuscheltiere, sondern eher zum Beobachten geeignet. Viele sind allerdings nachtaktiv und wollen tagsüber ihre Ruhe haben. Unbedingt beachten sollte man hier, dass die meisten Nager in Gruppen gehalten werden müssen, der Goldhamster allerdings ein Einzelgänger ist. Auch wird genügend Auslauf benötigt. Machen Sie sich also vorher unbedingt sachkundig.

Fische als Haustiere für mein Kind

Möchte Ihr Kind unbedingt Haustiere, hat aber wenig Zeit, dann wären Fische eine Alternative. Sie sollten zwar auch täglich gefüttert werden, aber die Reinigung des Aquariums ist nur alle zwei bis drei Wochen nötig. Bei der Gestaltung einer Unterwasserwelt kann es dann kreativ werden. Möglich ist auch die Haltung von Schnecken, Garnelen oder Wasserschildkröten.

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