Mein Erfurt – Rendezvous mit Thüringens Hauptstadt

Im grünen Herzen Deutschlands bietet Thüringens 1270 Jahre alte Landeshauptstadt an der Gera neben einem fast vollständig erhaltenen Altstadtkern und der längsten, bewohnten Brücke weitere unzählige Kulturstätten. Genießen Sie die guten Reiseverbindungen nach Erfurt und bestaunen Sie die historische Stadt.

Schon das Portal des historischen Bahnhofs entlässt Besucher der Landeshauptstadt über den sich davor ausbreitenden Platz in eine Stadt voller Kulturschätze: Erfurt besitzt neben der 1230 Meter langen Krämerbrücke einen der am besten erhaltenen mittelalterlichen Stadtkerne Deutschlands. Straßenbahnschienen weisen den Fußweg in Richtung Zentrum mit dem katholischen Kirchenensemble über der Altstadt und der Spaziergang beginnt entlang farbenfroh restaurierter Jahrhundertwende-Häuser.

Von Bonifazius im Jahr 742 am Domberg gegründet, wuchs das Bistum zu einer mächtigen Handels- und Universitätsstadt heran und entwickelte sich im Mittelalter am Knotenpunkt uralter, europäischer Handelsstraßen liegend, zu großem Wohlstand und Reichtum.

An der Brücke über den Fluss florierte der Handel. Schon zu jener Zeit war das Profanbauwerk, zunächst aus Holz und im Jahr 1325 aus Stein errichtet, als längste mit Häusern bebaute Brückenstraße Europas ein herausragender Treffpunkt für Händler, Gaukler und Artisten.

Wandern Sie über sechs Brückenbögen mit ursprünglich 62 Häusern, die heute zu 32 zusammengefasst wurden bis zur Ägidienkirche, die an einem Ende der Brücke noch erhalten geblieben ist. Spüren Sie auf einem Stadtspaziergang der damaligen Zeit nach, in der das monumentale Bauwerk Brückenschlag für Handlungsreisende war und genießen Sie den heutigen Veranstaltungsort in alter Tradition: Der Sage nach soll Till Eulenspiegel einst Erfurter Professoren genarrt haben, indem er ihnen vorgaukelte, er habe einem Esel das Sprechen beigebracht.

Beim alljährlich stattfindenden Altstadtfest wird das Spektakel wieder lebendig – der Narr eröffnet mit seinem Unwesen vor Sonnenaufgang das traditionelle Altstadtfest.

Thüringens Flair – Erfurt erstrahlt gestern wie heute im Glanz

Die Stadt ist geistige Heimat Martin Luthers, der in den Jahren 1501 bis 1505 an der dortigen Universität studierte und weitere Jahre im Augustinerkloster als Mönch lebte. Diese lange reformatorische Tradition blieb in Erfurt lebendig und unzählige Kirchen gaben der Stadt an der Gera den Namen "thüringisches Rom".

Besonders bekannt ist Erfurt für sein katholisches Kirchenensemble aus Mariendom mit der über 500 Jahre alten, weltberühmten Glocke "Gloriosa" und dem Gotteshaus St. Severi, das die mittelalterliche Stadt mit ihren Fachwerk- und Patrizierhäusern überschaut. Verweilen Sie auf den Stufen der Freitreppe, die hinunter in die Altstadt führen – am besten noch vor den kommenden Sommermonaten, wenn sich das Domareal als Open-Air-Festivalbühne präsentiert.

Reisetipps Erfurt:

Tipp 1: Thüringens größtes Altstadtfest ist das Krämerbrückenfest, das z. B. 2013 vom 14. bis zum 16. Juni stattfindet, inmitten eines der am besten erhaltenen mittelalterlichen Stadtkerne Deutschlands.

Tipp 2: Öffentliche Stadtführungen wie zum Beispiel die Altstadt-Tour, Einzelführungen durch die Kasematten und Horchgänge durch die Zitadelle Petersberg, die einzige weitgehend erhaltene barocke Stadtfestung Mitteleuropas mit verzweigtem und zugänglichen Minenlabyrinth.

Tipp 3: Alte Synagoge aus dem Jahr 1100, die eine der ältesten Synagogen Europas mit weitgehend originaler Bausubstanz ist.

Tipp 4: Führungen hinter die Kulissen des Flughafens Erfurt-Weimar einmal im Monat für Einzelpersonen oder kleine Gruppen. Treffpunkt: am Terminal B, an der Information.

Tipp 5: Der Kaisersaal, 1715 als Universitätsballhaus erbaut, ist heute bedeutendes Kultur- und Kongresszentrum der Stadt.

Tipp 6: Auf dem Weg zurück zum Bahnhof: Kuchen und Brot vom Vortag zum halben Preis aus dem Geschäft unter den Bögen.

Quellen: Vor-Ort-Recherche und Erfurt-Tourismus.<//span>