Mehr Erfolg durch antizyklisches Investieren: wahr oder falsch?
Was in der Theorie einfach klingt, ist in der Praxis für Anleger fast immer eine große Herausforderung. Denn die meisten Anleger verhalten sich nicht rational, sondern lassen sich von Emotionen und der allgemeinen Stimmung an den Börsen leiten:
Verkaufen viele Anleger, z. B. auf Grund schlechter oder vermeintlich schlechter Nachrichten, ihre Aktien und erzeugen damit eine schlechte Stimmung oder sogar Panik, lassen sich viele andere Aktionäre davon anstecken und verkaufen ihre Wertpapiere ebenfalls. Umgekehrt wird erst (wieder) gekauft, wenn die Kurse schon stark gestiegen sind und immer mehr Investoren an die Börse zurückkehren.
Da niemand genau weiß, wann eine Abwärts- bzw. Aufwärtsbewegung genau beginnt und wie lange die Phasen dauern, verkauft man häufig, wenn sich die Kurse kurz vor dem Drehpunkt befinden. Man realisiert also unnötig hohe Verluste, und steigt dann wieder zu teuer kurz vor der nächsten Abwärtsbewegung ein.
Profitabel gegen den Strom agieren ist oft Glücksache
Antizyklische Investoren versuchen, diese Erkenntnisse auszunutzen und dann Aktien zu kaufen, wenn sie schon weit gefallen sind bzw. sie zu verkaufen, wenn sie bereits längere Zeit gestiegen sind. Diese Vorgehensweise funktioniert nur, wenn man sich von der häufig vorherrschenden Panik, wenn die Kurse einbrechen, nicht anstecken lässt. Zum Beispiel wenn man wirklich kauft, wenn die Kurse schon um 15-20% gefallen sind oder dann verkauft, wenn die Kurssteigerungen ebenfalls in dieser Bandbreite liegen. Gerade bei Kleinanlegern oder Anlegern, die noch über wenig Erfahrung verfügen, funktioniert die Vorgehensweise aber oft nicht.
Denn entgegen aller Vorsätze lässt man sich doch von der Panik anstecken und verkauft mit Verlusten. Oder man geht davon aus, dass die Kurssteigerungen anhalten werden und will erst mit noch mehr Gewinn verkaufen, interpretiert aber erste Kursrückgänge nur als temporäre Korrektur, statt echter Wende.
Das Grundproblem, das alle Anleger haben, ist, dass an der Börse oft übertrieben wird und zwar sowohl nach oben als auch nach unten. Man weiß nie, wann der Wendepunkt erreicht ist. Die führt oft dazu, dass man zu früh kauft und zu spät verkauft und so auf lange Sicht eher Verluste statt Gewinne realisiert.
Kaufen und Halten ist langfristig oft besser – bei richtiger Aktienauswahl
Wer seine Nerven schonen und sich das Zocken auf den richtigen Zeitpunkt für günstige Käufe und Verkäufe ersparen möchte, sollte prüfen, ob er nicht besser Qualitätsaktien kauft und diese im Idealfall sein ganzes Leben lang hält (Buy-and-Hold-Strategie), weil er davon ausgeht, dass das Unternehmen langfristig erfolgreich bleibt.
Kurskorrekturen, die natürlich auch vor Qualitätsaktien nicht Halt machen, können genutzt werden, um zu günstigen Kursen zuzukaufen. Und ob man dann den absoluten Tiefpunkt "erwischt" oder etwas mehr Geld bezahlt, ist langfristig wenig relevant, da Kurssteigerungen und Dividendenerträge den "Mehrpreis" fast immer schnell übersteigen.
Ein Investor, der dieser Strategie folgt und inzwischen einer der reichsten Männer der Welt ist, ist Warren Buffett. Er setzt konsequent auf Kaufen und Halten von Aktien von Unternehmen, deren Geschäftsmodell verständlich ist, die seit langem Gewinne erwirtschaften, Dividenden zahlen und die sich in relativ stabilen Wachstumsmärkten bewegen.
PS: Qualitätsmanagement ist uns wichtig!
Bitte teilen Sie uns mit, wie Ihnen unser Beitrag gefällt. Klicken Sie hierzu auf die unten abgebildeten Sternchen (5 Sternchen = sehr gut):
PPS: Ihnen hat der Beitrag besonders gut gefallen?
Unterstützen Sie unser Ratgeberportal: