Martinsumzug, Martinsfest – Martinshörnchen, Martinsgans

Zum Martinstag gehören sowohl Martinsumzug oder Martinsfest als auch Martinshörnchen und Martinsgans. Es gibt jedoch regionale Unterschiede. In manchen Orten kommt Sankt Martin hoch zu Ross, in anderen gibt es einen Lampignonumzug. Auch bei den Leckereien zum Martinstag lassen sich allerlei Variationen finden.

Bräuche im Herbst – Martinstag

Neben anderen herbstlichen Bräuchen und Traditionen, wie Allerheiligen, Reformationstag und Halloween ist auch der Martinstag weit verbreitet und vor allem bei den Kindern beliebt. Der Martinstag hat eine lange Geschichte und Tradition.

Martinstag mit Martinsumzug und Martinsfest

Zum Martinstag gehören sowohl Martinsumzug als auch Martinsfest. Je nach Region und regionalen Traditionen gibt es jedoch Unterschiede. In manchen Gegenden kommt Sankt Martin als Reiter mit einem roten Mantel oder Umhang, in anderen Orten gibt einen Lampignonumzug oder beides.

Ein Martinsfest mit einem kleinen Theaterstück erfreut Eltern, Großeltern und Kinder. Beim Martinsumzug singen sie Lieder und bringen selbst gebastelte oder gekaufte Laternen mit. Zu den beliebtesten Laternenliedern am Martinstag gehört.

Das Martinslied

  1. Sankt Martin, Sankt Martin,
    Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind,
    sein Ross, das Trug ihn fort geschwind.
    Sankt Martin ritt mit leichtem Mut,
    sein Mantel deckt ihn warm und gut.
  2. Im Schnee saß, im Schnee saß,
    im Schnee da saß ein armer Mann,
    hat Kleider nicht, hat Lumpen an.
    „Oh helft mir doch in meiner Not,
    sonst ist der bittre Frost mein Tod.“
  3. Sankt Martin, Sankt Martin,
    Sankt Martin zog die Zügel an,
    das Ross stand still beim armen Mann.
    Sankt Martin mit dem Schwerte teilt
    den warmen Mantel unverweilt.
  4. Sankt Martin, Sankt Martin,
    Sankt Martin gab den halben still,
    der Bettler rasch ihm danken will.
    Sankt Martin aber Ritt in Eil
    hinweg mit seinem Mantelteil.

Melodie

Es gibt auch noch eine weitere Strophe, die zu dem Lied mit dazu gehört:

  1. Sankt Martin, Sankt Martin,
    Sankt Martin legt sich still zur Ruh,
    da tritt im Traum der Herr hinzu.
    Der spricht: „Hab Dank, Du Reitersmann,
    für das, was Du an mir getan!“

Andere Lieder am Martinstag

Diese Laternenlieder werden ebenfalls gern beim Martinsfest oder beim Martinsumzug gesungen:

Martinslaterne selber basteln

Viele Kinder nehmen ihre eigenen Lampignons mit zum Martinsfest. In der Familie oder im Kindergarten basteln sie in den Tagen und Wochen vor dem Martinsfest schöne Laternen.

Hier gibt es prima Anleitungen zum Laternen basteln:

Zu Martini: Martinsgans, Martinshörnchen und andere Spezialitäten

Martinshörnchen, Martinsgänse oder Rosinenbrötchen, Vanillehörnchen, Zitronenbrezeln oder der gute alte Hefezopf sind nur einige der Spezialitäten, die zu Martini gegessen werden. Während die Martinsgans in der Röhre brutzelt oder als süßes Gebäck die Kinder erfreut, haben auch Martinshörnchen und Brezeln ihre eigene Bedeutung.

Der Brauch um die Martinsgans – Gebratenes und Gebackenes

Seit Jahrhunderten war es Brauch, zu Sankt Martin einen saftigen Gänsebraten zu servieren und im Kreise der Familie zu essen. In vergangenen Jahrhunderten wurde sogar in Krankenhäusern und Spitälern für den Kauf der Martinsgans gespendet. Gänsebraten gehörte zum Festessen im Herbst und ist eng mit dem Brauchtum verwachsen.

In unserer modernen Zeit ist von diesem Brauch hauptsächlich das Backen von süßen Martinsgänsen aus Mürbteig oder Hefeteig übrig geblieben; zur Freude der Kinder.

Was Martinshörnchen und Brezeln symbolisieren

Martinshörnchen gab es beim Martinssingen, wenn die Sänger von Haus zu Haus zogen. Das Martinshörnchen erinnert an den Huf eines Pferdes, wurde doch Sankt Martin meist als Reiter dargestellt. Hufeisen galten und gelten bis heute als Glückzeichen. Aber auch wie eine halbierte Brezel sieht das Martinshörnchen aus. Bildlich bedeutet es daher vermutlich so viel, wie Martins halbierter Mantel.

Brezeln wurden schon vor Jahrhunderten in Klöstern gebacken. Klosterbrezeln hatten die Form von verschlungenen Armen. Von der lateinischen Bezeichnung „Brachiatellum“ für „Ärmchen“ hat sich so die Bezeichnung Brezel im Laufe der Zeit möglicherweise abgeleitet. Die Form der Brezeln bedeutete außerdem auch Verbundenheit und Unendlichkeit. (Sicher kennen viele noch das Unendlichkeitszeichen aus der Mathematik.)

Bis heute gibt es Brezeln in manchen Gegenden außer zu Martini auch zu Ostern, Weihnachten oder zu Neujahr. Ursprünglich wurden die Brezeln zum Segnen in die Kirche gebracht, bevor sie zum Frühstück auf den Tisch kamen.

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