Mainboard-Tricks: Nutzen Sie versteckte Gerätemerkmale

Auf praktisch allen PC-Mainboards und an den meisten PC-Gehäusen finden Sie Anschlüsse für Komponenten oder Erweiterungen, die nicht benutzt werden. Mit etwas Profi-Know-how können Sie auf diesem Weg Ihren Rechner "pimpen" und interessante oder nützliche Funktionen ganz kostenlos oder für wenig Geld hinzufügen.

PC-Mainboards und -Gehäuse bieten hohes Tuning-Potenzial

Manche Merkmale des PC-Gehäuses (case) und des PC-Mainboards (Hauptplatine) sind auf Zuwachs und Erweiterung ausgelegt. Diese Eigenschaften werden aber nicht in allen PC-Modellen gleichermaßen genutzt. Dabei spielt auch der Verkaufspreis eine Rolle. Aber mit etwas Know-how und einem mittelgroßen Kreuzschlitzschraubendreher können Sie in vielen Fällen Features von höherpreisigen Rechnern auch bei preiswerteren aktivieren.

Bei der unüberschaubaren Vielzahl von Kombinationen an PC-Gehäusen und Mainboards sind diese Ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten sehr unterschiedlich. Nachfolgend daher drei praxisnahe Beispiele:

Ungenutzte LED-Anschlüsse einsetzen

Auf manchen Mainboards finden Sie ungenutzte Anschlussmöglichkeiten für LEDs (Leuchtdioden). Das trifft beispielsweise zu, wenn mehrere Alternativen für die Signalisierung des Einschaltzustands möglich sind. Auch LED-Anschlüsse, die einen speziellen Energiesparmodus (Sleep-Modus) signalisieren, sind oft nicht angeschlossen. Ob eine zusätzliche Anschlussmöglichkeit besteht, entnehmen Sie dem Handbuch zu Ihrem Mainboard, wenn Sie die dort aufgeführten LED-Anschlüsse mit den real angeschlossenen LEDs vergleichen.

Wenn Sie eine zusätzliche LED anschließen möchten, bietet hierzu der Elektronik-Fachhandel eine große Auswahl an unterschiedlichen Farben an. Beachten Sie, dass eine 3 Volt-LED verwendet werden muss. Ist die gewünschte LED vorhanden, beachten Sie noch die Polarität Anode/Kathode. Denn beim falschen Anschluss leuchtet die LED nicht.

Schnittstellenangebot Ihres PC optimieren

Die Anschlussmöglichkeiten an Ihrem PC sind keineswegs so endgültig vom PC-Hersteller festgelegt, wie man zunächst meinen könnte. Sofern es sich wie beim PC-Selbstbau üblich um ein Mainboard vom freien Markt handelt, sind je nach Board ganz unterschiedliche Ergänzungen der Konfigurationen möglich.

Auf manchen Boards lassen sich die Anschlüsse nach außen über ein zusätzliches Slotblech mit einem oder mehreren Anschlüssen erweitern. Dadurch kann beispielsweise eine SP/DIF-Schnittstelle für die digitale Soundausgabe ergänzt werden, oder eine der USB-Schnittstellen kann möglicherweise zur Kurzstrecken-Funkschnittstelle Bluetooth umgewidmet werden. Auch Anschlussmöglichkeiten für FireWire oder eSATA (external SATA) können auf diese Weise oft hinzugefügt oder nachgerüstet werden.

USB-Anschlüsse verlegen

Moderne PC-Gehäuse bieten oft USB-Anschlüsse an der Gerätefront, an der Rückseite oder auch an der Gehäuseoberseite an. Allerdings sind nicht immer alle USB-Anschlüsse tatsächlich verkabelt und aktiv und möglicherweise genau für Ihre Verkabelungssituation eher ungeeignet.

Hier können Sie aktive USB-Schnittstellen beispielsweise von der Geräterückseite zur Vorderseite verlegen. Welche USB-Steckanschlüsse (10-polige Pfostenstecker) auf dem Mainboard dazu umzusetzen sind, entnehmen Sie dem Handbuch zum Mainboard.

Tipp:

Es empfiehlt sich unbedingt, der Webseite des betreffenden Mainboard-Herstellers einen Besuch abzustatten. Denn dort können Sie leicht kontrollieren, ob zu Ihrem Rechner bzw. Mainboard "Zubehör" angeboten wird.

Den Hersteller und Typ des Mainboards finden Sie in den Unterlagen zu Ihrem Rechner. Über die Supportangebote des Herstellers im Internet erschließt sich auch, welches Tuning möglich ist, zudem sind dort oft Handbücher in Form von PDF-Dateien mit hilfreichen Hinweisen zum kostenlosen Download erhältlich.

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