Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 800.000 Menschen an einer Lungenentzündung. Mehr als 240.000 von ihnen müssen deshalb in eine Klinik – das sind mehr Krankenhauseinweisungen als bei Herzinfarkten. Übrigens ist eine Lungenentzündung umso gefährlicher, je älter die Erkrankten sind: Im Alter über 70 Jahre stirbt mindestens jeder 10 an den Folgen der Infektion. In der Gesamtbevölkerung ist diese Rate nur halb so hoch.
Wann Sie sich gegen Pneumokokken impfen lassen sollten:
- wenn Sie älter als 60 Jahre sind,
- wenn Sie an chronischen Krankheiten leiden (z. B. Diabetes, Lungen- oder Herzkrankheiten),
- wenn Sie starker Raucher sind oder waren,
- wenn Sie bettlägerig sind.
Allerdings bietet die Impfung keinen 100 %igen Schutz. Experten gehen davon aus, dass sich etwa jede 2. Pneumokokken-Infektion verhindern lässt. Die Impfung scheint außerdem den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Das ergaben die Behandlungsdaten eines Krankenhauses in Barcelona, die im Jahr 2006 veröffentlicht wurden. Von 554 Patienten mit einer schweren Pneumokokken-Lungenentzündung hatten 61 eine Impfung. Von diesen starb lediglich einer (1,6 %). Dagegen starben 27 ungeimpfte Personen (6,2 %).
Die Impfung sollten Sie alle 6 Jahre auffrischen. Die Rate an Impfkomplikationen (Hautrötungen, Fieber, Übelkeit) liegt etwa bei 2 %. Schwere Komplikationen sind bisher nicht bekannt geworden. Eine frühere Auffrischung sollten Sie nicht in Erwägung ziehen, da es dann leicht zu großflächigen Hautreaktionen kommen kann.
Zink senkt die Infektionsgefahr
Eine weitere wichtige Vorsorgemaßnahme ist eine gute Versorgung mit Vitalstoffen, um Ihr Immunsystem zu stärken. Am besten untersucht ist die Wirkung von Zink. Beispielsweise hat eine Datenerhebung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahr 1999 ergeben, dass sich bei Personen mit Zinkmangel durch die tägliche Gabe von 10 bis 20 mg die Rate an Lungenentzündungen um bis zu 41 % verringern lässt. Andere Studien zeigen, dass sich durch Zink die Patienten deutlich schneller von einer Lungenentzündung erholen.
Das Spurenelement ist für die Bildung von Antikörpern verantwortlich und fördert die Freisetzung wichtiger Immunbotenstoffe (z. B. Interferon). Vor allem wenn Sie zu Infekten neigen, sollten Sie regelmäßig zu Zinktabletten greifen (z. B. ABO-Pharma Zink oder Abtei Zink; Monatstherapiekosten etwa 2 bis 4 €, erhältlich z. B. in Supermärkten).
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