LTE-Smartphones: Tipps fürs HighSpeed-Surfen per 4G-Mobilgerät

LTE ist der Datenturbo für den mobilen Internet-Zugriff. Mit Geschwindigkeiten über dem DSL-Niveau werden Smartphone und Tablet auch unterwegs zum blitzschnellen Datenlieferanten. In der Praxis haben Anschaffung und Betrieb von LTE aber noch Tücken, bei denen Ihnen die folgenden Tipps sicher weiterhelfen.

LTE ist die Abkürzung von Long Term Evolution. Es handelt sich dabei um die vierte Mobilfunk-Generation, also praktisch den UMTS-Nachfolger. Daher wird LTE auch häufig mit "4G" abgekürzt. LTE bietet eine deutlich höhere Geschwindigkeit bei der Datenübertragung, tatsächlich wird die maximale, bisherige Übertragungsrate im Mobilfunk um ein Mehrfaches übertroffen.

In der Praxis bedeutet das: Downloads sind in Sekundenschnelle erledigt, Webseiten bauen sich blitzschnell auf und die extrem kurzen Reaktionszeiten auf die Bedienung von Webdiensten sparen Zeit und machen einfach Spaß. Die folgenden sechs Tipps helfen Ihnen beim Einstieg und der Nutzung von LTE:

Tipp 1: Die LTE-Geschwindigkeit

Der Mobilfunk der vierten Generation verspricht Hochgeschwindigkeitssurfen mit Smartphone oder dem Tablet. Zwar sind tatsächlich deutlich höhere Bandbreiten bzw. Downloadraten für die Internetnutzung über Mobilfunk möglich. Tatsächlich ist die erreichbare Maximalgeschwindigkeit beim mobilen Surfen abhängig vom Endgerät (Smartphone oder Tablet), vom genutzten Datenservice, dem geografischen Standort und der Netzauslastung.

Dabei sind gleich mehrere Unbekannte in der Gleichung. Zwar kann die Geschwindigkeit bis zu theoretischen 100 Megabit pro Sekunde reichen, das ist jedoch nur der Idealfall. Zunächst einmal zählen die konkrete Ausbaustufe, die Ihr Netzbetreiber zur Verfügung hat und die Produkte, die er darauf basierend anbietet.

Nicht nur unterscheiden sich die LTE-Produkte und –Geschwindigkeiten zwischen den Netzbetreibern, teils werden auch unterschiedlich schnelle LTE-Tarife von einem Betreiber angeboten. Es ist also empfehlenswert, beim Interesse an LTE auch die Geschwindigkeit des Netzes des jeweiligen Anbieters zu berücksichtigen, denn LTE ist nicht gleich LTE.

Tipp 2: HD-Voice inklusive

Wenig bekannt: Im Jahr 2009 startete der Dienst "HD-Voice." Mit dem von HD-Voice genutzten Sprach-CODEC wird ein größerer Frequenzumfang genutzt und Nebengeräusche werden besser unterdrückt. Zwar lässt sich HD-Voice prinzipiell unabhängig von der Netztechnik einsetzen, de facto sind es aber speziell die neuen, LTE-tauglichen Mobilgeräte, die HD-Voice von der Hardwareseite her unterstützen.

Beim Telefonieren mit LTE-Mobilfunkgeräten bemerken Sie daher in den meisten Fällen eine deutlich verbesserte Sprachqualität, die ihren Grund im LTE-Sprachdienst VoLTE (VoiceLTE) hat.

Tipp 3: Stromfresser LTE abschalten

Wenn etwas so viele Vorteile hat wie LTE, muss es ja auch irgendwelche Nachteile haben. Und richtig: Wer etwas an LTE zu bemäkeln hat, wird sicher schnell auf den exorbitanten Stromverbrauch der Mobilgeräte kommen. Morgens aufgeladen, mittags Akku leer, das nervt auf Dauer. Kein Wunder, dass LTE-fähige Smartphones mit vergleichsweise hohen Akkukapazitäten ausgestattet sind.

Beispielsweise ist das neue, LTE-Smartphone LG F70 mit einem leistungsfähigen Akku mit einer Kapazität von 2.440 mAh ausgestattet. LG wird schon wissen, warum das so ist.

Wer allerdings ein LTE-fähiges Smartphone einsetzt, aber gar keinen entsprechenden Mobilfunkvertrag bzw. Netzzugriff hat, der kann den LTE-Modus deaktivieren, Akkuleistung sparen und spürbar mobile Betriebszeit gewinnen. Denn Android "Jelly Bean" bietet bei LTE-Smartphones wie beispielsweise dem Samsung Galaxy S4 die Möglichkeit, LTE auszuschalten und per HSPA/GSM auf das Netz zuzugreifen.

Dazu rufen Sie vom Homescreen aus "Einstellungen / Drahtlos & Netzwerke / Weitere Einstellungen / Mobile Netzwerke / Netzmodus" auf. Tippen Sie "Netzmodus" an und aktivieren "WCDMA / GSM."

Tipp 4: LTE-Update für Smartphones

Die Nutzung des LTE-Netzes setzt ein LTE-fähiges Mobilfunkgerät voraus. Das Betriebssystem des Geräts muss also mit den "LTE-Netzen umgehen" können. Teils sind Geräte im Markt, deren Betriebsprogramm („Firmware") in der ersten Version der Geräteauslieferung nicht LTE-fähig war, aber der Hersteller ermöglicht es über ein Firmware-Update, dieses Leistungsmerkmal kostenlos nachzurüsten.

Das ist keineswegs bei allen Geräte möglich, da es auch von speziellen Eigenschaften des Sende- und Empfangsmoduls abhängt. Prüfen Sie daher gegebenenfalls, ob bei einem neueren Smartphone sich die LTE-Fähigkeit möglicherweise per Firmware-Update herstellen lässt. In diesem Fall erreichen Sie nach dem Update beim Netzwerkmodus ("Mobile Netzwerke") neben UMTS (WCDMA) und GSM auch die Auswahl von LTE über dieses Menü.

Tipp 5: Gefahr für die "Flatrate"

Was die Netzwerk-Betreiber heute so als "Flatrate" bezeichnen, hat den Namen oft nicht verdient. Nun kann eine "Flatrate" von 500 MB oder 1 GB an Datenvolumen auch für emsige Mobilfunker mit den bisherigen, verbreiteten Mobilfunknetzen ja durchaus ausreichen. Bei LTE schaut das schon anders aus. Wenn ein Musikstück in 2 Sekunden den Weg auf das Smartphone findet und sogar ein Film die Nerven kaum strapaziert, schmilzt so ein "Flatrate-Datenvolumen" wie Schnee in der Frühlingssonne.

Achten Sie daher bei einem Vertragsabschluss darauf, dass das Datenvolumen dem erhöhten Verbrauch und der zu erwartenden Nutzung im LTE-Netz angepasst ist. Tatsächlich sind die Nachkaufkosten nach Ende der Flatrate meist empfindlich hoch. Als Ausweg kann die Kombination eines frei gekauften LTE-Smartphones mit einem günstigen LTE-Tarif relativ zur Vertragslaufzeit von den üblichen 24 Monaten eine günstige Alternative darstellen.

Tipp 6: Der LTE-Netzausbau

Heute wird aktiver denn je mit LTE und dem LTE-Netzausbau geworben. Allerdings geben sich Netzbetreiber ziemlich bedeckt, was die genauen Standorte der LTE-Sender angeht, schließlich sind das Informationen, die auch die "lieben Mitbewerber" interessieren. Für die LTE-Nutzer ist diese Information aber tatsächlich von Nutzen, denn wer will schon ein superschnelles Netz, das im genutzten Bereich über eine schlecht oder gar keine Netzabdeckung verfügt?

Eine Antwort finden Sie auf der Webseite http://www.ltemobile.de/lte-verfuegbarkeit/. Auf LTEmobile wird versucht, die Position möglichst vieler LTE-Sender zu erfassen, um ein möglichst genaues Bild der Netzabdeckung zu erstellen. Geben Sie dort einfach die betreffende Postleitzahl ein, und schnell erhalten Sie eine Karte, die Ihnen die Entfernung zum nächsten LTE-Sendemast anzeigt.

Alternativ können Sie LTE-Sendemasten auch mit der Android-App "OpenSignal – 3G/4G/WiFi Karten" lokalisieren. Die App zeigt Ihnen Karten- und Radaransichten der Mobilfunktürme und eine detaillierte Ansicht der Signalstärke. Weitere Infos und die Installation erreichen Sie im Google Play Store.