Lohnt sich die Anschaffung eines neuen Fernsehers mit UHDTV?

Wenn Sie sich gerade einen Flachbild-Fernseher mit Full HD-Auflösung geleistet haben, erleben Sie jetzt, dass die Hersteller schon wieder neuere Geräte anbieten, die den besseren UHDTV-Standard unterstützen. Ein besseres Bild versprechen die Anbieter, um Käufer zu locken. In diesem Beitrag erfahren Sie, was UHDTV ist, welche Stärken und Schwächen das System hat und ob sich der Kauf lohnt.

Waren früher die Bildschirmdiagonale und die Dicke eines Flachbild-Fernsehers ein Kaufargument, ist es heute die Anzahl der dargestellten Pixel auf dem Bildschirm. Für ein besseres Bild versuchen die Hersteller immer mehr Bildpunkte auf das Display unterzubringen. Stellte die bisherige Norm Full HD schon 1.920 x 1.080 Pixel dar, vervierfacht die kommende Norm UHDTV, auch 4K genannt, die Pixeldichte auf 3.840 x 2.160.

Diesen Mehrwert bieten die vielen Pixel von UHDTV

Den Trend zu einer immer höheren Pixeldichte kennen wir von den Smartphones. Eine Weile lang macht das Thema durchaus Sinn, da eine höhere Auflösung dazu führt, dass sich beispielsweise Texte besser lesen lassen. Das liegt daran, dass die Augen bei einer höheren Auflösung weniger schnell ermüden. Allerdings hat dieser Effekt auch seine Grenzen. Denn irgendwann sind einzelne Bildpunkte einfach nicht mehr auszumachen.

Zumindest beim Smartphone stellt sich also die Frage, ob das Wettrüsten mit möglichst vielen Pixeln nicht nur dem Marketing dient.

Für mehr Pixeldichte, also UHDTV, im Wohnzimmer spricht, dass der optimale Sitzabstand zum Flachbild-Fernseher durch die Faktoren Bildschirmdiagonale und Auflösung bestimmt wird. Steigt die Auflösung, können Sie als Zuschauer dichter vor dem Gerät sitzen. Entsprechend lassen sich auch in kleineren Wohnzimmern größere UHDTV-Geräte installieren, als das bei Full HD-Auflösung möglich wäre.

Inhalte für UHDTV sind zurzeit noch Mangelware

Ein nicht zu unterschätzendes Problem bei der Einführung von UHDTV ist der Mangel an passendem Filmmaterial. Aktuell liefern weder Kabel- noch SAT-Sender Filme in der erforderlichen Auflösung. Auch Zuspieler wie Blu-ray-Player bieten kein passendes Material. Dasselbe gilt auch für Pay-TV-Sender, wie Sky oder Videodienste, wie Watchever, Maxdome, Amazon Instant Video oder Netflix.

Die neuen Fernseher liefern also nur ein über den in das TV-Gerät installierten Prozessor hochskaliertes TV-Erlebnis in UHDTV. Ein weiteres Problem ist der HDMI-Standard. Die aktuell verbreitete Norm 1.4 stellt UHDTV-Inhalte nur mit 30 Bildern pro Sekunde dar. Erst dann, wenn alle Geräte die noch recht frische HDMI 2.0-Norm unterstützen, verdoppelt sich die Rate der dargestellten Bilder. Auch UHDTV in 3D ist erst mit HDMI 2.0 möglich.