Lippenherpes innerlich behandeln

Leiden Sie öfter an Lippenherpes - auch Herpes labialis genannt? Treten die Krankheitssymptome zu ganz bestimmten Zeiten auf? Haben Sie mit der äußerlichen Behandlung Ihres Herpes labialis wenig Erfolg? Dann sollten Sie meinen Artikel lesen! Hier erfahren Sie, wie Sie Ihren Lippenherpes von innen bekämpfen können.

Wann tritt Lippenherpes vermehrt auf?

Die Herpes-simplex-Viren, die für Lippenherpes verantwortlich sind, haben die meisten Menschen schon seit Kindertagen in ihrem Körper schlummern. Wenn Sie öfters an Lippenherpes erkranken, ist das bei Ihnen auch der Fall.

Vermutlich haben Sie schon festgestellt, dass immer dann, wenn Ihre Abwehr durch bestimmte Faktoren geschwächt ist, Ihre Lippenherpes-Erkrankung zum Ausbruch kommt.  Das kann bei einem grippalen Infekt, zu viel Stress, aber auch nach intensiver Sonnenbestrahlung der Fall sein. Stellen Sie sich Ihren Lippenherpes wie einen Vulkan vor, der nur darauf wartet, wieder einmal auszubrechen.

Haben Sie auch das Gefühl, dass die äußerliche Behandlung Ihrer Herpes-Erkrankung wenig erfolgreich ist?

Diese Erfahrung haben schon viele Menschen gemacht. Viele behandeln ihren Lippenherpes mit speziellen Cremes, Salben und Pflastern. Manche greifen sogar aus lauter Verzweiflung zu Zahnpasta, Schnaps und anderen Dingen, nur um ihren Lippenherpes so schnell wie möglich wieder los zu werden.

Vermutlich haben Sie auch schon die Erfahrung gemacht, dass die Behandlung Ihrer Lippenherpes-Erkrankung nicht einfach ist. Der Grund dafür ist, dass die Herpesviren von innen kommen und sich von dort schnell ausbreiten können. Das erste Ziel einer Behandlung der Herpes-simplex Infektion muss sein, die Vermehrung der Viren so schnell wie möglich einzudämmen.

Warum ist es empfehlenswert Ihren Lippenherpes von innen zu behandeln?

Da die Virenvermehrung in unserem Körper stattfindet, macht die innerliche Behandlung von Lippenherpes Sinn. Wissenschaftler haben festgestellt, dass die Aminosäure Arginin die Virenvermehrung beschleunigt, weil Arginin den Viren als Nahrung dient. Ebenfalls eine Aminosäure mit dem Namen Lysin wirkt als Gegenspieler (Antagonist) zu Arginin und hemmt dadurch die Virenvermehrung. Aus diesem Grund sollten Sie, wenn Sie akut an Lippenherpes erkrankt sind, keine Nahrungsergänzungsmittel mit Arginin einnehmen.

Welche Lebensmittel sollten Sie meiden und welche bevorzugt essen, wenn Sie akut an Lippenherpes erkrankt sind?

Lebensmittel, die einen sehr hohen Arginingehalt haben, sollten Sie in der akuten Phase einer Herpeserkrankung meiden. Zu diesen Lebensmitteln zählen Erdnüsse, Haselnüsse, Weizenkeime, Sojabohnen, Garnelen, Huhn, Thunfisch und sogar die Haferflocken.

Lebensmittel mit einem hohen Lysingehalt sollten Sie jedoch vermehrt verzehren. Zu diesen Nahrungsmitteln gehören die Käsesorten Gouda, Edamer, Appenzeller und Brie. Auch Wurst und Fleischsorten wie gekochter Schinken, Schweinefleisch und Rindfleisch haben einen hohen Lysingehalt. Ebenfalls sind Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen und Erbsen reich an Lysin.

Präparate mit Lysin, Selen und Zink bekämpfen Ihren Lippenherpes von innen

Oft reicht die alleinige Umstellung der Ernährung im Kampf gegen Lippenherpes nicht aus. Arzneimittelhersteller haben deshalb Präparate auf den Markt gebracht, die zur innerlichen Behandlung von Lippenherpes geeignet sind. Der hohe Lysingehalt wirkt in diesen Präparaten als Gegenspieler zu Arginin, das die Viren dringend für ihre Ernährung benötigen.

Die Herpesviren können sich nicht mehr vermehren, weil ihnen schlichtweg die Nahrung fehlt. Zink und Selen unterstützen Ihre Abwehrkräfte und stärken Ihr Immunsystem. Auch Vitamin C unterstützt Ihr Immunsystem beim Kampf gegen die Herpes-Viren.

Es gibt Kautabletten auf dem Arzneimittelmarkt, die diese Wirkstoffe enthalten und speziell für die innerliche Behandlung von Lippenherpes eingesetzt werden.

Chemische Präparate gegen Lippenherpes haben teils unangenehme Nebenwirkungen

Arzneimittel in Tablettenform mit den Wirkstoffen Aciclovir und Inosin hemmen ebenfalls innerlich die Vermehrung der Lippenherpesviren. Allerdings werden sie meist nur bei schweren Störungen der Immunabwehr eingesetzt. Sie haben zum Teil ausgeprägte Nebenwirkungen wie Durchfall, Schwindel, Kopfschmerzen, Hautausschläge und ähnliches. Auch nützen bei vielen Patienten diese Wirkstoffe kaum oder gar nicht mehr, weil die Herpesviren mittlerweile dagegen resistent geworden sind.

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