LibreOffice oder OpenOffice – welches Programm für Sie geeigneter ist

LibreOffice ist eine Abspaltung von OpenOffice. Noch sind sich beide Programme äußerlich recht ähnlich, auch wenn der Differenzierungsprozess schon seit September 2010 läuft. Auf welches Programm Sie besser setzen sollten, erfahren Sie hier.

Vor der Installation

OpenOffice wird automatisch mit dem Java Runtime Environment (JRE) installiert. Dies ist zumindest für den Database-Manager unerlässlich und bestimmte Funktionen werden dadurch erst möglich. Bei LibreOffice müssen Sie stattdessen ein separates Installationsprogramm herunterladen und nutzen. Allerdings muss in diesem Fall die JRE-Version, die bei OpenOffice mit heruntergeladen wird, nicht die neueste sein.

Der erste Eindruck

Nach der Installation von beiden Programm würden Sie auf den ersten Blick nur geringe Unterschiede zwischen OpenOffice und LibreOffice sehen können: Die Benutzeroberflächen ähneln sich derzeit noch sehr stark. Die Hauptmenü-Struktur ist identisch bei beiden Produkten, allerdings hat LibreOffice einige zusätzliche Funktionen eingefügt.

Sollten Sie sich im Nachhinein doch noch für die andere Open-Source-Variante entscheiden wollen, wird für Sie die Umgewöhnung wegen der ähnlichen Benutzeroberfläche nicht schwerfallen. Beide Produkte sind vorbildlich gut in der Datenverarbeitungsleistung und der Programm-Stabilität.

Unterstützung von MS-Office-Dokumenten

Beide Open-Source-Programme haben Schwierigkeiten mit MS-Office, zumindest bei den neueren Versionen ist die Kompatibilität noch nicht ideal. Auch die alten Office-Formate werden nicht hundertprozentig unterstützt.

Wie das jeweilige Open-Source-Schreibprogramm Writer mit Office-Dokumenten umgeht, ist nicht vorhersehbar, besonders, wenn es um Schriften geht. Nur einige der Texteffekte von MS-Office sind verfügbar. Die nicht unterstützten Texteffekte werden jedoch recht gut umgewandelt. Dagegen werden in Calc sehr gut basale Excel-Makros unterstützt, aber nicht alle Fähigkeiten von Excel sind verfügbar.

Ob es sich für Sie lohnt, von Microsoft Office zu einem Open-Source- Programm zu wechseln, hängt davon ab, ob Sie viele komplexe Office-Dokumente haben. In diesem Fall müssten Sie damit rechnen, dass die Umwandlung nicht fehlerfrei funktioniert.

Verbesserungen von LibreOffice gegenüber OpenOffice

LibreOffice hat sich bisher gegenüber OpenOffice durch zumeist kleine, stufenweise Weiterentwicklungen und Verbesserungen in der Funktionalität hervorgetan.

Libre Office unterstützt deutlich mehr Sprachen als Open Office. Allerdings werden die über 100 Sprachen längst nicht alle in Windows unterstützt und die Installation gestaltet sich schwierig, da Sie für diese noch ein Extra-Installationsprogramm verwenden und das Programm anpassen müssen.

LibreOffice tut sich leichter im Darstellen von Dokumenten, die von Microsoft Word, Lotus Word Pro und Word Perfect kommen. Einige der Erweiterungen, die LibreOffice mit sich bringt, experimentelle Features, lassen sich nicht über Windows nutzen. Offenbar wurden diese Features für Linux-Nutzer optimiert.

Unterschiede in Support und zukünftiger Entwicklung

Für OpenOffice gibt es ein entwickeltes Support-System und die Möglichkeit, OpenOffice für Einzelne oder kleine Unternehmen zu erwerben. Wenn Sie hohe Support-Ansprüche als Unternehmen haben, wäre OpenOffice für Sie die bessere Lösung, denn LibreOffice bietet kein Support-System an.

Die Document Foundation, die Libre Office weiterentwickelt, ist weniger eng geknüpft. Unabhängig davon werden Sie sicher Unterstützung erhalten können, jedoch gibt es dafür keine direkte Verlinkung über die LibreOffice-Webseite.

Noch sehen LibreOffice und OpenOffice relativ ähnlich aus. Allerdings ist noch unklar, wie sich längerfristig die Oberfläche durch die unterschiedlichen Entwicklergruppen verändern wird. Außerdem sind viele der OpenOffice-Entwickler mittlerweile nach der Abspaltung zu LibreOffice gewechselt, sodass von dort möglicherweise größere Veränderungen als bei OpenOffice zu erwarten sind.

Der Vorteil von Open-Document-Formaten ist auf jeden Fall, dass Sie sich auch noch gut umentscheiden können, während Sie bei Microsoft Office durch den Lock-In-Effekt an diese Version gebunden bleiben, weil der Aufwand und die Kosten längerfristig zu hoch sein könnten, um zu einer anderen Software zu wechseln.