Leseförderung mit Kinderbüchern: So lesen Jungen

Die meisten Jungen finden lesen langweilig und halten Kinderbücher lesen für Mädchensache. Sie bevorzugen die schnellen Bilder beim PC-Spielen oder Fernsehen. Deshalb sind Eltern von Jungen bei der Leseförderung ganz besonders gefragt. Um die Lesekompetenz von Jungen zu verbessern, ist es wichtig, ihre Vorlieben und Bedürfnisse zu berücksichtigen. Wir stellen Ihnen in dieser Artikelserie spannende Kinderbücher für Jungen vor.

Warum brauchen Jungen Leseförderung?
Die Pisa-Studie 2000 deckte den Negativ-Trend auf: Jungen lesen wesentlich schlechter als Mädchen. Genauere Untersuchungen ergaben, dass Jungen einfach zu wenig lesen. Vergessen Sie komplizierte Erklärungen über genetische Veranlagungen, Jungen fehlt einfach die Übung.

Aber Lesen ist eine wichtige Grundlage für die weitere Entwicklung der Kinder: Ob textliche Erklärungen bei Klassenarbeiten, Bedienungsanleitungen oder Zeitungen, selbst in unserem modernen Zeitalter findet sich niemand ohne Lesen zurecht.

Die aktuelle Langzeitstudie "Lesesozialisation von Kindern in der Familie" vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend belegt, dass lesefreudige Kinder in der Schule Startvorteile haben. Lesebegeisterte Kinder aus unterschiedlichen sozialen Schichten haben eines gemeinsam, ihnen fällt der Unterricht leicht. Die ausführlichen Ergebnisse der Studie werden im Rahmen der Schriftenreihe der Stiftung Lesen voraussichtlich im Januar 2010 (Band 8) veröffentlicht.

Warum lesen Jungen ungern Kinderbücher?
Leseförderung beginnt spätestens im Kindergarten und Grundschulalter. Und da fehlen einfach die männlichen Vorbilder. Müttern, Erzieherinnen und Grundschullehrerinnen fällt es nicht immer leicht, sich in die Denkweise der Jungen einzufühlen. Da herrscht oft die Meinung von dem “guten Buch” vor. Das ist sicher gut gemeint, aber die Geschmäcker sind einfach verschieden.

Wenn Jungen ungern lesen, ist es für sie eine Qual, sich durch ein aus ihrer Sicht langweiliges Kinderbuch zu quälen. Das verleitet ihnen erst recht die Lust am Lesen, locken doch viel actionreichere Alternativen wie PC-Spiele oder das Fernsehen.

Welche Kinderbücher lesen Jungen?
Die Leseförderung bei Jungen kann gelingen, wenn ihre Bedürfnisse berücksichtigt werden. Lesemuffel freuen sich über kurze Geschichten mit ganz vielen Bildern. Das Erfolgserlebnis motiviert zum weiteren Lesen. Wichtig sind aber auch die Inhalte. Der Wunsch nach Aktion steht dabei an erster Stelle und viel Kampfgetümmel macht das Buch für Jungen interessant. Und die Helden dürfen ruhig etwas schräg, provokant oder verwegen sein. Absolut inakzeptabel für viele Jungen sind dagegen sentimentalen Freundschaftsgeschichten, wie sie Mädchen gerne lesen.

Wie Sie ein gutes Kinderbuch für Jungen erkennen
Leider hilft ein Blick in die Verlagskataloge nicht weiter. Da die Jungenbücher meistens von Müttern oder Großmüttern gekauft werden, sprechen die Verlage den Käufer und nicht die Zielgruppe an. Außerdem sind Jungen sehr unterschiedlich, was den einen fesselt kann den anderen zu Tode langweilen. Ein weiteres Problem besteht darin, dass viele Jungen ungern selber Bücher aussuchen. Also sind doch wieder die Eltern gefragt.

Als kleine Entscheidungshilfe stellen wir Ihnen in dieser Artikelserie einige interessante Jungenbücher vor. Bestimmt ist ein Buch darunter, dass Ihrem Kind gefallen wird. Mit einem positiven Erfolgserlebnis bauen sich Vorurteile gegen das Lesen ab und das nächste Buch wird schon mit mehr Interesse beäugt.

Leseförderung für Mädchen
Nicht alle Mädchen sind Leseratten, deshalb ist die Leseförderung auch bei ihnen wichtig. Allerdings ist es wesentlich einfacher, den richtigen Lesestoff für Mädchen zu finden. Die gängigen Buchreihen zum Thema Pferde, Freundschaft und Liebe kommen gut bei ihnen an, deshalb konzentriert sich dieser Artikel auf Kinderbücher für Jungen.

Weitere Tipps zum Thema Leseförderung finden Sie auch in unserem Artikel Wie Kinder mit Spaß Lesen lernen.