Lese-Rechtschreibstörung (LRS): Lerntherapie als wirksames Instrument

Wenn ein Kind unter einer Lese-Rechtschreibstörung (LRS) leidet, hat es Probleme mit dem Lesen und dem Schreiben. Es verwechselt Buchstaben oder lässt welche aus. Die Endungen werden falsch geschrieben und es hat Probleme mit der Groß- und Kleinschreibung. Auch das Lesen ist für diese Kinder sehr mühsam und es gelingt oft nicht, beim Lesen den Sinn des Gelesenen zu erfassen. Bei diesen Problemen kann eine Lerntherapie hilfreich sein.

Was passiert in einer Lerntherapie bei einer Lese-Rechtschreibstörung?

Eine Lerntherapie setzt sich aus vielen verschiedenen Therapieformen zusammen. Neben der spielerischen Förderung der auditiven und visuellen Wahrnehmungen, der Steigerung der Merkfähigkeit und der Ausdauer kommen spezielle Förderprogramme für die Lese-Rechtschreibfähigkeit zur Anwendung. Häufig eingesetzte Manuale sind das FRESCH-Programm von Bettina Rinderle, das Audiva von Hollbach und das Marburger Rechtschreibtraining von Körne.

Warum eine Lerntherapie erfolgreich bei LRS ist

Der multimodale Ansatz ist besonders effektiv bei Kindern, die durch wiederholte Versagenserlebnisse in der Schule bereits die Lust am Lernen verloren haben. Diese Kinder werden auf spielerische Art und mit pädagogisch durchdachten Konzepten motiviert und dadurch darin unterstützt, ihre Lernfreude wieder zu entdecken. Denn ohne Lernfreude gelingt kein Lernen. Angst und Scham sind keine guten Zugpferde, um seine Defizite aufzuarbeiten.

Lese-Rechtschreibstörung: Verschiedene Manuale für verschiedene Altersstufen

Während das Fresch-Programm und das Audiva für die jüngeren Schüler und Schülerinnen konzipiert ist, ist das Marburger Rechtschreibtraining für ältere Schüler geeignet. Das MRT (Marburger Rechtschreibtraining) ist sehr regelbasiert und verlangt den Kindern ein gewisses Abstraktionsvermögen ab. Viele der älteren Schüler langweilen sich mit den anderen Manualen. Sie können sehr gut mit dem MRT gefördert werden.

Lerntherapie bedeutet mehr als die Arbeit mit dem Kind

Neben der intensiven und individuellen Förderung der Kinder finden auch regelmäßige Elterngespräche statt. Hier haben die Eltern die Möglichkeit, ihre Sorgen und Nöte mit der Therapeutin zu besprechen. Häufig ist die Hausaufgabensituation zuhause sehr belastet und es hilft den Eltern, sich hierüber auszutauschen und ggf. Tipps für die Hausaufgabensituation zu bekommen. Aber auch andere Konflikte, die die Eltern eines Kindes belasten können, dürfen hier zur Sprache kommen.

Zusammenarbeit mit Schulen und anderen Institutionen bei Lese-Rechtschreibschwäche

Zu dem Konzept von Lerntherapie gehört es auch, mit der jeweiligen Schule intensiv zusammen zu arbeiten. Häufig hospitieren Lerntherapeuten in der Klasse des Kindes mit der Lese-Rechtschreibstörung, um sich ein Bild vor Ort von der Situation zu machen.

In der Regel gibt es mehrere Gespräche mit der Klassenlehrerin oder der Deutschlehrerin, um die besondere Situation des Kindes zu besprechen und zu begleiten. Auch die Zusammenarbeit mit dem Jugendamt oder anderen Hilfeeinrichtungen ist Teil des Konzepts einer Lerntherapie, wenn dies notwendig erscheint.

Fazit:

Kinder mit LRS (Lese-Rechtschreibstörung) bekommen häufig die beste Förderung im Rahmen einer Lerntherapie. Hier erhalten sie Unterstützung in allen Bereichen, die Grundlage für die Entwicklung der Lese- und Rechtschreibkompetenz sind. Teil der Lerntherapie ist auch die intensive Elternarbeit und die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und der Schule des Kindes.

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