Herstellung
Leinöl war schon unter den Alten Ägyptern bekannt, Die Aussaat und Ernte von Leinsamen lässt sich auf entsprechenden Wandmalereien nachweisen. Es wurde nicht nur als Speiseöl verwendet, sondern diente beispielsweise in der Ölmalerei zum Anrühren von Farben.
Trotz seine gesunden Eigenschaften wurde es in Europa von Oliven- und Sonnenblumenöl fast vollständig aus der Küche verdrängt. Nur vereinzelt finden sich in Deutschland noch Leinöl-Mühlen.
Hier wird das Öl aus den Flachsamen in speziellen Pressen hergestellt. Das sogenannte kalte Pressen ist schonender, bei diesem Verfahren entsteht auch das qualitativ hochwertigere goldgelbe Öl. Werden die Samen warm gepresst, dann bekommt das Öl eine etwas dunklere Farbe.
Hierbei werden die getrockneten Samen mit heißem Wasser vermischt und zu einer bröseligen festen Masse verarbeitet. Nach der anschließenden Röstung, die dem Öl die dunklere Farbe verleiht, wird die Masse ausgepresst.
Geschmack und Aufbewahrung
Das gesunde kaltgepresste Leinöl, welches Sie in jedem Fall der warm gepressten Alternative vorziehen sollten, hat einen würzigen Geruch, der leicht an Heu erinnert und schmeckt angenehm nussig. Da das Öl sehr empfindlich auf Wärme reagiert und durch Wärmeeinwirkung seinen Geschmack verändern kann, sollten Sie es immer dunkel und kühl lagern, am besten im Kühlschrank. Dort müssen Sie keine Angst haben, dass das Öl fest wird. Selbst im Gefrierschrank wird es bis zu -18° C noch flüssig bleiben.
Inhaltsstoffe und Wirkung
Leinöl ist besonders reich an ungesättigten Fettsäuren und weißt den höchsten Gehalt an Omega-3-Fettsäuren unter den Pflanzenölen auf. Zusätzlich ist es reich an Vitamin E und Antioxidantien. Es ist damit weit gesünder als Olivenöl, was kaum Omega-3-Fettsäuren aufweisen kann. Durch die gesunden Fettsäuren werden Ihre Blutgefäße elastischer und ihre Cholesterinwerte werden deutlich besser.
Schon 30 Gramm des Leinöls reichen aus, die Aktivität Ihrer Blutplättchen zu erhöhen und so Arterienverkalkungen vorzubeugen. Auch Entzündungsreaktionen werden durch die Einnahme von Leinöl gemildert. Neueste Studien haben außerdem herausgefunden, dass Leinöl auch positiv auf die menschliche Psyche wirkt.
Verwendung
Egal ob Sie einfach täglich einen Löffel des Leinöls trinken, um Ihren Körper mit gesunden Omega-3-Fettsäuren zu versorgen, oder lieber traditionelle Gerichte wie Pellkartoffeln mit Quark und Leinöl wählen: In jedem Fall tun Sie Ihrem Körper etwas Gutes. Sie sollten das Öl niemals erhitzen sondern erst im Nachhinein kalt über die Speisen geben.
Auch zu frischen Salaten oder im Müsli passt das herrlich nussige Aroma des Öls besonders gut. In Österreich, wo das Leinöl eine sehr lange Tradition hat, wird es in vielerlei Speisen verwendet. Suchen Sie einfach nach entsprechenden Rezepten und sorgen Sie so gleichzeitig für Abwechslung in Ihrem Speiseplan.
Bildnachweis: emmi / stock.adobe.com