Leiden Sie unter „Karoshi“? Hier finden Sie 7 Gegenmittel

Wer in der heutigen Zeit eine neue Arbeit sucht, wird leicht ein Kandidat für Arbeitssucht, auch unter dem japanischen Begriff "Karoshi" bekannt. Denn nach einem motivierten Start in die neuen Aufgaben vergisst manch einer zu schnell, dass es auch ein Leben neben der Arbeit gibt. Man tut alles, um den neuen Job um jeden Preis zu behalten und sich beweisen zu können.

Für Arbeitssucht gibt es in Japan ein eigenes Wort, welches gleichzeitig die Diagnose für das Krankheitsbild darstellt: Karoshi. Menschen mit Karoshi sind vollkommen auf ihre Arbeit fixiert und schenken anderen Lebensbereichen keine Achtung mehr.

Typische Anzeichen einer Karoshi-Gefährdung sind:

  • Äußere Verwahrlosung der Person in Sachen Kleidung, Hygiene und Benehmen
  • Vernachlässigung von Freund- und Bekanntschaften
  • Die Familie spielt kaum noch eine Rolle im Leben des Betroffenen
  • Hobbys und Interessen werden aufgegeben
  • Urlaubsansprüche verfallen

In Europa haben wir dafür keine offizielle Diagnose. Burn-out ist keine solche, sondern ein Syndrom, welches sich durch bestimmte Symptome wie Bluthochdruck, Angststörungen oder gar Depressionen auszeichnet. Dabei ist in Deutschland von aktuell rund 200.000 Karoshi-Gefährdeten auszugehen.

Karoshi entsteht, wenn Sie sich ständig selbst unter Druck setzen und mit den Ergebnissen Ihrer Arbeit unzufrieden sind. Sobald Sie montagmorgens mit Druckgefühlen zur Arbeit gehen und Ihr Empfinden steigt, dass die Arbeit nie weniger wird, ist Gegensteuern angesagt.

Diese 7 vorbeugenden Maßnahmen schützen Sie vor Karoshi:

  1. BEWEGUNG
    Planen Sie bewusst Bewegung in Ihren Alltag ein – als Termine im Kalender und mit der gleichen Verbindlichkeit, wie für berufliche Termine.
  2. ENTSPANNUNG
    Lernen Sie eine Entspannungstechnik, die zu Ihnen passt und wenden Sie diese regelmäßig an, damit Sie Ihre eigene Mitte – und damit Ihr Wohlbefinden – im Auge behalten.
  3. NEIN SAGEN
    Überwinden Sie Ihre Angst, das Wort „Nein“ auszusprechen – setzen Sie erst im Kleinen und dann in immer größeren Fällen Grenzen.
  4. ANERKENNUNG
    Sorgen Sie für Anerkennung Ihrer Leistungen nach dem Modell „Tue Gutes und rede darüber“. Sie dürfen sich Ihr Lob auch einfordern.
  5. HILFE ANNEHMEN
    Bitten Sie rechtzeitig um Hilfe, sobald Sie Ihre Aufgaben kaum mehr bewältigen können. Diese Hilfe kann beruflicher (Chef, Kollege) oder privater Natur (Freunde, Arzt) sein.
  6. GENUSS
    Genießen Sie: Richten Sie den Blick auf kleine Dinge, die das Leben lebenswert machen und schätzen Sie sie wert: Den Schmetterling auf der Sommerblume, das Belohnungseis nach Projektabschluss, den Zug der Wolken oder ein wunderbares Buch. Genuss ist erlaubt!
  7. NETZWERK
    Stärken Sie Ihr emotionales Netzwerk, indem Sie alte Kontakte wieder aufleben lassen und vorhandene regelmäßig (!) pflegen. Auf diese Weise haben Sie Sicherheit, dass Sie jemand auffängt, wenn es Ihnen schlecht geht – oder Sie rechtzeitig darauf hinweist, dass Sie Gefahr laufen, an Karoshi zu leiden.

Achtsamkeit gegenüber sich selbst und der Welt ist ein Wunder-Weg zu mehr Lebensqualität – denn für jeden gibt es ein Leben neben der Arbeit. Sie allein entscheiden, wie viel Raum Sie diesem geben.

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