Legasthenie – So fördern Sie im normalen Unterricht

Legasthenie ist - wie Sie wissen - eine Teilleistungsschwäche des Gehirns. Denn bei vorwiegend normaler bis hoher Intelligenz betrifft die Störung Legasthenie nur einige Teilfunktionen wie z. B. die Sprache, die Wahrnehmung oder die Motorik. Diese Defizite können unterschiedlich ausgeprägt sein, aber vielleicht gerade für Ihr Fach im Unterricht wichtig sein. Sie können bei den betroffenen Kindern dennoch Freude am Fach wecken und wichtige Grundlagen für den weiteren Unterricht aufbauen.
Legasthenie im Unterricht
Selten befinden sich mehr als zwei Kinder mit Legasthenie in einer Klasse. Eine Umstellung Ihres Unterrichts ist dafür nicht realisierbar und auch nicht notwendig. Aber Sie können bei den betroffenen Kindern Freude am Fach wecken und wichtige Grundlagen für den weiteren Unterricht aufbauen.
Nutzen Sie einfach den Spielraum Ihres Lehrplans, indem Sie die folgenden Vorschlage umsetzen. Sie können selbstverständlich alle anderen Schüler in die Übungen einbeziehen.

[adcode categories=“familie,kinder“] Legasthenie im Musikunterricht

Das musikalische Märchen "Peter und der Wolf" eignet sich sehr gut für das Malen nach Musik. Nachdem Sie den Inhalt, Figuren und die Eigenheiten der Instrumente erarbeitet haben, versuchen Sie doch einmal, mit den Kindern die "Töne zu schwingen".
Und so geht’s:
Ihre Schüler brauchen einige große Bogen Papier oder eine Rolle Tapete und dicke Wachsmalstifte. Jedes Kind soll auf einen bestimmten Charakter des Musikstücks hören: auf Peter, den Vogel, die Katze, die Ente, den Jäger, den Wolf und den Großvater. Teilen Sie dabei dem Legastheniker möglichst unauffällig die Rolle des Großvaters zu, denn das Fagott, mit den langsamen Tönen ist für seine eigene Arbeitsweise ideal.
Während sie einen Teil des Instrumentalstücks hören, zeichnen die Schüler Bogen und Schwünge, die zum Tempo und zum Charakter "ihrer" Figur passen, zum Beispiel viele kleine gelbe Schleifchen zum Zwitschern der Vogel-Piccoloflöte.
Legasthenie im Unterricht – Nutzen für die betroffenen Kinder
Bei Schülern, die mehrere Wahrnehmungsstörungen haben, arbeiten die rechte und die linke Gehirnhälfte nicht gut zusammen. Sie merken es daran, dass diese Kinder Probleme haben, ihre Körpermitte (Längsachse des Körpers) zu überkreuzen. Sie halten z. B. das Heft beim Schreiben schräg und können keine "liegende Acht" zeichnen.
Genau das wird beim Zeichnen mit Schwungbildern trainiert: die Verständigung der beiden Gehirnhälften. Der langsame, gemächliche Charakter des Großvaters lässt dem Kind genug Zeit, große Schwünge über die Körpermitte zu zeichnen.