Die Lebenskraft, von Hahnemann Dynamis genannt und von anderen Kulturen als Vitalprinzip, Ätherkraft, Chi, Qi, Prana, benannt, ist eine Kraft, die alles Lebendige durchzieht. Ohne ihr Wirken unterliegt der Körper nur noch den Gesetzten der Chemie und verwest.
Wenn man sich mit Heilung beschäftigt, muss man sich auch damit auseinandersetzen, was Krankheit überhaupt ist. Warum erkrankt der eine an akuten Infekten, während andere fast nie akut erkranken? Warum reagiert ein Mensch nach dem Kontakt mit einem Nahrungsmittel oder Pollen allergisch, während andere davon völlig unbeeinflusst bleiben?
Was ist die Lebenskraft in der Homöopathie?
Diese Fragen stellte sich auch Hahnemann und kam nach intensiver Beobachtung zum Schluss, dass eine dem Organismus übergeordnete Kraft alle Lebensfunktionen steuert. Er nannte diese Kraft "Lebenskraft" oder "Dynamis". Die Aufgabe der Lebenskraft ist es, die Harmonie und Ordnung im Organismus zu erhalten.
Jedes Organ und jede Zelle wird von der Lebenskraft beeinflusst und gesteuert. Die Lebenskraft schützt uns auch vor Erkrankungen und verleiht uns Immunität gegenüber krank machenden Faktoren. Sie hält Körper, Geist und Seele in Harmonie.
Was ist Krankheit?
Während der Krankheit ist ursprünglich nur die Lebenskraft krankhaft verstimmt und drückt dies aus durch Veränderungen in Gefühlen und körperlichen Beschwerden. Die Symptome, die bei einer Krankheit auftreten, sind also nur die äußeren Zeichen der verstimmten Lebenskraft.
Wird diese zum Beispiel durch die Einnahme eines homöopathischen Mittels stimuliert und ins Gleichgewicht gebracht, so verschwinden auch die Symptome, d. h. wenn diese Veränderungen wieder aufgehoben sind, hat Heilung stattgefunden. Erst, wenn die Lebenskraft verstimmt ist, können Bakterien, Viren und andere Erreger eindringen und Organe besiedeln. Ist die Lebenskraft wieder im Gleichgewicht, verschwinden auch die Erreger wieder.
Bei einer wirklichen Heilung, also dem Wiederherstellen des Gleichgewichtes der Lebenskraft sind auch keine Verschiebungen von Symptomen in andere Organe zu erwarten, die nur dann auftreten, wenn eine Behandlung einfach nur Symptome unterdrückt, ohne die Balance der Lebenskraft wieder herzustellen und dann oft zu Chronifizierungen führen.
Fazit
Naturwissenschaftlich ist die Lebenskraft nicht messbar, doch ist sie ein in allen Kulturen bekanntes Phänomen, ebenso wie zum Beispiel die Seele oder die Liebe. Ihr Wesen lässt sich wissenschaftlich nicht begreifen, doch zweifelt niemand daran, dass es sie gibt.
Mit seinen Beobachtungen hat Hahnemann vor 200 Jahren aufgezeigt, dass die Ursache von Krankheit hinter den Symptomen und auch hinter den Erregern zu suchen ist. Wenn seine Erfahrungen und Beobachtungen heute beherzigt werden, kann dies bei der Suche nach einem neuen Verständnis von Krankheit helfen und zur Überwindung der Probleme wie Zunahme chronischer Krankheiten oder Resistenzen von Bakterien gegen Antibiotika beitragen.