Leben Sie als Veganer gesund?

Sich vegetarisch zu ernähren, liegt im Trend. In Deutschland essen rund eine Million Menschen kein Fleisch. Zehn Prozent davon sind Veganer, das heißt, sie verzichten auch auf Milch und Eier. Der Nachteil dabei: Wenn Sie generell auf tierische Produkte verzichten, kann das möglicherweise einen Mineralstoffmangel verursachen. Wie leben Sie als Veganer gesund?

Sinnvoll für Veganer: Nahrungsergänzungsmittel

Chinesische Ernährungswissenschaftler haben nur für den Vegetarismus, der tierische Nahrungsmittel wie Milch und Eier erlaubt, einen Schutzeffekt für Herz und Kreislauf feststellen können. Dieser Schutzeffekt fehlt bei rein veganischer Ernährung.

Laut dieser Studie besteht sogar ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, da das Blut zu wenig HDL-Cholesterin enthält, das gefäßschützende Eigenschaften hat. Die Studie weist aber auch darauf hin, dass Veganer es oft versäumen, sich über Nahrungsergänzungsmittel mit Biostoffen zu versorgen, von denen Veganer meist zu wenig zu sich nehmen. Zu diesen Biostoffen zählen Eisen, Zink, Vitamin B12 und Omega-3-Fettsäuren, die in Fisch vorkommen.

Entwarnung für Veganer

Eine Studie, die zu denken gibt. Als Veganer brauchen Sie aber auch nicht panisch reagieren. Ernährungswissenschaftler von der Universität in Toronto betonen, dass Mediziner aufgrund von bestimmten Auffälligkeiten im Blutbild nicht zwangsläufig auf ein erhöhtes Krankheitsrisiko schließen können.

Schließlich brauchen Veganer gar nicht so viel HDL-Cholesterin wie andere Menschen, denn in den Blutgefäßen von Veganern, die keine tierischen Nahrung und damit keine tierischen Fette zu sich nehmen, kommt gar nicht so viel LDL vor, das beseitigt werden muss.

Ernährungswissenschaftler von der Universität Wien haben belegen auch, dass ein Nährstoffmangel bei Veganern nicht automatisch zu Krankheiten führen muss. Untersucht wurden in dieser Studie die Gesundheit von 233 Männern und Frauen. Davon waren 54 strenge Veganer und verzehrten zu wenig Vitamin B12, Kalzium und Vitamin D, doch sie zeigten keine verstärkte Neigung für Mangelerkrankungen wie etwa Osteoporose.

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