Eine Studie des Universitätsklinikums Kiel bestätigt, was schon länger vermutet wurde: Bewegung wirkt sich positiv auf die Stärke, Häufigkeit und Dauer einzelner Migräneattacken aus. In der Untersuchung wurde der Einfluss von Jogging und Walking auf Migränepatienten ermittelt. 28 Probanden trainierten hierbei zehn Wochen lang dreimal wöchentlich 30 Minuten bei moderatem Lauftempo, eine Kontrollgruppe betrieb dreimal pro Woche eine halbe Stunde Walking.
Laufen ist besser gegen Migräne als Walking
Das Ergebnis: Die Migränetage der joggenden Probanden gingen um 17,2 Prozent pro Monat zurück, die Kopfschmerzstunden sogar um 21,8 Prozent. In der Walkinggruppe sanken die Migräneattacken lediglich um 1,3 Prozent pro Monat. Das ist nicht viel, verdeutlicht aber immerhin, dass selbst eine leichte Ausdauerbelastung einen positiven Einfluss auf die Migränehäufigkeit hat.
Es wird vermutet, dass das Laufen ein Ansteigen der Schmerzschwelle bewirkt, und der Körper dadurch auch gegen Kopfschmerzen widerstandsfähiger wird. Hinzu kommt, dass beim Ausdauersport Glückshormone produziert werden. In gleichem Maße sinkt bei Läufen in moderatem Tempo der Spiegel des Stresshormons Cortisol im Körper.
Die richtige Intensität wählen
Die Studienleiter raten Migränepatienten zu einem moderaten Lauftempo im aeroben Bereich. Übersetzt heißt das: Trainieren Sie idealerweise bei 60 bis 75 Prozent Ihrer maximalen Herzfrequenz. Wer ohne Pulsuhr trainiert: Laufen Sie nur so schnell, dass Sie sich noch problemlos unterhalten können. Vier bis fünf Schritte pro Atemzug sollten Sie schaffen. Sind es weniger, sind Sie zu schnell und müssen das Tempo ein wenig drosseln.
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