Lang lebe die analoge Fotografie!

Nach der ersten Skepsis gegenüber der – anfangs zugegebener Maßen noch nicht ganz ausgereiften – digitalen Fotografie, bekam die analoge Fotografie im neuen Jahrtausend schnell den Beigeschmack des Altbackenen. Wer nutzt sie noch, die analoge Fotografie? Verschrobene Künstler, technik- und fortschrittfeindliche Menschen, alte Leute oder solche, die sich keine Digitalkamera leisten konnten?

Heute hat die Digitalfotografie den fotografischen Alltag für sich erobert. Und doch, oder eben gerade deshalb, gibt es nach wie vor gute Gründe (auch) an der analogen Fotografie festzuhalten.

Die Vorteile der analogen Fotografie
Zugegeben – es hat schon etwas, den Film aus seiner Verpackung zu nehmen und den sehr speziellen Geruch wahrzunehmen, der so charakteristisch ist für die analoge Fotografie. Aber das ist natürlich nicht der einzige Vorteil – auch wenn man sensorische Aspekte bei der Fotografie nicht unterschätzen sollte.

Filme sind unkritischer für Farben und Fehlbelichtungen. Gerade bei der Schwarz-Weiß-Fotografie kann die analoge Fotografie punkten: Hochempfindliche Schwarz-Weiß-Filme haben schönes Korn und gute Schärfe. Analoge Kameras sind weit weniger staubempfindlich als eine Digitalkamera. Und schließlich sind Dia und Negativ immer noch das zeitbeständigste Medium. Weder CD noch DVD oder aber Speicherplatte des PCs sind so beständig.

Analoge Fotografie und analoge Fotoarchive
Insbesondere die Beständigkeit von analogen Fotoarchiven hat in jüngster Zeit zu einer Initiative geführt, die den Erhalt analoger Fotoarchive fordert: Das Kunsthistorische Archiv in Florenz vom Max-Planck-Institut möchte das Verständnis für die grundsätzliche Bedeutung analoger Fotos und Archive für die Zukunft der Geistes-, Sozial- und Humanwissenschaften fördern.

Auf der internationalen Tagung "Photo Archives and the Photographic Memory of Art History  – Part II“ im Oktober 2009 wurde die "Florence Declaration – Empfehlung zum Erhalt analoger Fotoarchive“ vorgestellt.