Kreditkarten verführen zum Ausgeben

Mit Kreditkarten gibt man mehr Geld aus - was die meisten von uns schon vermutet haben, entspricht der Wahrheit. Ob Visa, Mastercard oder EC-Cash: Immer mehr Verbraucher verwenden Plastikgeld statt schöner Scheine. Leider mit Nebenwirkungen.

Die neueste Studie zum Zusammenhang von Kreditkarten und Sparsamkeit kommt von den amerikanischen Psychologen Priya Raghubir und Joydeep Srivastava und ist aus dem Jahr 2008. Das Ergebnis: Wer mit Bargeld statt mit Kreditkarte zahlt, ist sparsamer. Warum? Der Verlust des Geldes ist bei Kartenzahlung nicht so offensichtlich.

Wer seine Scheine und Münzen einzeln auf den Tisch legen muss, empfindet eine Art „Bezahlschmerz“, wenn er sich von seinem sauer verdienten Geld trennen muss. Diese Trennungsschmerzen stellen sich bei Kreditkarten und anderen bargeldlosen Zahlungsmethoden nicht ein, so die Wissenschaftler. Der Bezahlvorgang ist losgelöst vom Kaufakt, da es nur eine Monatsabrechnung gibt, in der der einzelne Einkauf nur noch ein Posten unter vielen ist.

Unternehmen ist dieser Mechnismus klar und sie profitieren davon. Nachdem McDonald’s die Kartenzahlung einführte, stieg der durchschnittliche Verzehr von 4,50 auf 7 Dollar. Bei diesen Zahlen muss man sich nicht mehr fragen, warum es beinahe überall möglich ist, alle möglichen Rechnungen mit Kreditkarten zu begleichen.

Wenn Sie Ihre Ausgaben besser kontrollieren wollen, hilft nur, die Kreditkarten zu Hause zu lassen und bar zu bezahlen. Dann geben Sie nur das aus, was Sie auch wirklich im Portmonee haben. Verwenden Sie Ihre Kreditkarte nur da, wo es wirklich sinnvoll ist, beispielsweise für Ihre Hotelrechnung im Urlaub.

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