Finanzen Praxistipps

Kreditarten: Welche Darlehensmöglichkeiten gibt es?

Es gibt bekanntlich zahlreiche Situationen, in denen für die meisten Privatpersonen die Aufnahme eines Kredites die potentiell beste Möglichkeit darstellt, um möglichst schnell und einfach an die benötigten finanziellen Mittel zu kommen – sei es nun um sich damit den nächsten Urlaub, ein neues Auto oder gar ein Eigenheim zu finanzieren. Doch da es mittlerweile eine Vielzahl an unterschiedlichen Darlehensformen gibt, stellt sich dementsprechend zuallererst die Frage, welche Kreditart sich denn eigentlich am besten für das jeweilige Vorhaben eignet? In welcher Situation sollte man zum Beispiel optimalerweise auf den sogenannten Ratenkredit zurückgreifen? Wann ist eine Umschuldung sinnvoll? Und warum sollte man nur in absoluten Ausnahmefällen einen Dispokredit in Anspruch nehmen?

<strong>Kreditarten: Welche Darlehensmöglichkeiten gibt es?</strong>

Kreditarten: Welche Darlehensmöglichkeiten gibt es?

Wer als Privatperson hierzulande einen Kredit aufnehmen möchte, muss dazu in der Regel volljährig sein, über ein regelmäßiges Einkommen verfügen und einen festen Wohnsitz in Deutschland nachweisen können. Darüber hinaus muss die Kreditwürdigkeit (auch unter dem Begriff Bonität bekannt) ausreichen, damit die Bank oder Sparkasse das Darlehen ohne Weiteres vergeben kann. Doch sobald es darum geht, welche Kreditart die potentiell beste und vor allen Dingen günstigste ist, wird die Sache schon deutlich komplizierter – nicht zuletzt da es mittlerweile derart viele Darlehensformen gibt, dass man schnell den Überblick verlieren kann. Nicht zuletzt aus diesem Grund möchten wir den nun folgenden Artikel dazu nutzen, um Ihnen die wichtigsten Kreditarten kurz vorzustellen und zu zeigen, wann sich welches Darlehen am besten für den gewünschten Zweck eignet. 

Vom Autokredit bis hin zur Umschuldung: Wann ist welche Darlehensart am sinnvollsten? 

Bevor wir die verschiedenen Kreditarten nun etwas genauer unter die Lupe nehmen, sei vorab gesagt, dass sich viele dieser Darlehensformen vor allem in Bezug auf den geplanten Verwendungszweck hin unterscheiden. Denn während beispielsweise ein Auto- oder ein Immobilienkredit nur für eben diese Zwecke vergeben werden, können Ratenkredite oder eine Umschuldung verschiedener Darlehen in der Regel vollkommen frei genutzt werden. Gut zu wissen: Zweckgebundene Kredite bieten nicht zuletzt aufgrund der von der Bank verlangten Sicherheiten häufig besonders niedrige Zinssätze – allerdings sind die Einsatzmöglichkeiten dementsprechend auf den jeweiligen Zweck begrenzt. 

1. Der Ratenkredit
Bei dem Ratenkredit – häufig auch Verbraucher- oder Privatkredit genannt – handelt es sich um ein klassisches Darlehen mit festen Rückzahlungs- beziehungsweise Tilgungsraten und einem damit verbundenen festen (Soll-)Zinssatz. Der Ratenkredit kann unter anderem für die Urlaubsfinanzierung, die anstehende Hochzeit, einen größeren Fernseher oder auch eine neue Küche verwendet werden. Das von der Bank geliehene Geld (sprich die Kreditsumme) wird dann von dem Kreditnehmer in stets gleichbleibenden monatlichen Raten zurückgezahlt. 

2. Der Sofortkredit
Der Sofortkredit ähnelt dem normalen Ratenkredit – er kann also frei verwendet werden und verfügt im Normalfall sowohl über feste Zins- als auch Tilgungssätze – allerdings wird dieses spezielle Darlehen deutlich schneller bewilligt. In der Regel werden Sofortkredite weitestgehend online vergeben, da eine papierlose Abwicklung unkomplizierter ist und dementsprechend viel schneller vonstattengehen kann. Wichtig: Damit ein solches Sofortdarlehen bewilligt werden kann, muss sich der Kreditnehmer im Vorfeld über einen kurzen Videochat verifizieren (Video-Ident-Verfahren). 

3. Der Autokredit
Der Autokredit ist das erste rein zweckgebundene Darlehen in unserer Auflistung. Im Klartext bedeutet das, dass dieses Geld ausschließlich für die Finanzierung eines PKWs von der Bank bereitgestellt wird. Aufgrund dieser Zweckbindung ist der Autokredit zudem in der Regel auch deutlich günstiger, als ein vergleichbares Privatdarlehen – doch da es mittlerweile diverse Finanzierungsangebote von Banken als auch Autohäusern gibt, sollte man sich unter allen Umständen ausreichend Zeit nehmen, um die zahlreichen Angebote ganz in Ruhe miteinander zu vergleichen, um auf diesem Wege das kostengünstigste Finanzierungsmodell finden zu können. Übrigens: Wussten Sie, dass in Deutschland über 35 Prozent aller Fahrzeuge über einen solchen Autokredit finanziert werden? 

4. Der Immobilienkredit
Wer ein neues Haus kaufen oder bauen beziehungsweise eine Bestandsimmobilie sanieren oder renovieren möchte, nutzt dazu im Regelfall einen Immobilienkredit (auch Baufinanzierung genannt). Dabei handelt es sich um ein weiteres zweckgebundenes Darlehen, bei dem aufgrund der Höhe der Auszahlung besonders wertvolle Sicherheiten von der Bank verlangt werden. Die Hypothek stellt eine solche Sicherheit dar, da diese Grundschuld in das Grundbuch eingetragen wird und die Bank auf diese Weise vor eventuellen Zahlungsausfällen des Kreditnehmers schützt. Aber Achtung: Sobald man sich die Rückzahlung des Baukredites nicht mehr leisten kann, hat die Bank das Recht dazu, die Immobilie per Zwangsversteigerung zu verkaufen, um ihre Kosten decken zu können. 

5. Der Dispokredit
Der Dispo (Kurzform für Dispositionskredit) kommt in der Regel dann zum Tragen, sobald das Konto überzogen wird – zum Beispiel aufgrund unerwarteter Abbuchungen oder ähnlichen Überbelastungen. Wie hoch der Dispokredit maximal sein darf, hängt zum einen von der zuvor festgelegten Vereinbarung zwischen dem Kontoinhaber und der Bank, sowie zum anderen von der Bonität des Kreditnehmers ab. Gut zu wissen: Im Normalfall darf dieser Überziehungskredit nicht mehr als drei Monatsgehälter ausmachen. Da die Zinslast bei einem Dispositionsdarlehen jedoch besonders hoch ist (häufig zwischen 6 und 15 Prozent), sollte man nur im äußersten finanziellen Notfall darauf zurückgreifen. 

6. Die Umschuldung
Abschließend noch ein Wort zu dem sogenannten Umschuldungskredit. Mit diesem speziellen Darlehen ist es möglich, einen oder bei Bedarf auch mehrere alte Kredite zu einem neuen Darlehen zusammenzufassen. Eine Umschuldung wird dementsprechend also vor allem dann interessant, wenn damit entweder verschiedene Darlehen zur besseren Übersicht zu einem einzelnen Kredit zusammengeführt oder ein älterer Kredit mit besonders hoher Zins- respektive Tilgungslast durch ein neues Darlehen mit deutlich niedrigeren Zinsen ersetzt werden soll – was gerade in der aktuellen Niedrigzinsphase einen spürbaren Unterschied ausmachen kann. Gut zu wissen: Mittlerweile können auch Immobilienfinanzierungen umgeschuldet werden (beispielsweise als Alternative zur der normalen Anschlussfinanzierung), sofern diese seit mindestens zehn Jahren laufen. Ob und inwiefern sich eine Umschuldung tatsächlich lohnt und wie viel Geld sich damit sparen lässt, sollte im Vorfeld durch eine ausführliche Kosten-/Nutzenrechnung festgestellt werden. 

Bildnachweis: contrastwerkstatt / stock.adobe.com

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