Krankheitsbewältigung: Die Unbesiegbaren

Die meisten Menschen denken, dass gutes Leben vor allem gesund sein bedeutet. Was ist aber, wenn man doch krank wird, z. B. an Krebs oder Rheuma erkrankt? Dann darf man die Gesundheit nicht aus den Augen verlieren. Hier finden Sie Tipps zur Krankheitsbewältigung.

Gesundheit entsteht aus dem Gleichgewicht zwischen Wohlbefinden, Entspannung, guter Ernährung bis hin zur gesunden Fitness und dennoch werden wir hin und wieder von einer Krankheit getroffen. Doch wie erhalte ich mich dann gesund? Ist Gesundheit noch zu erreichen? Und wie schaffe ich, trotz widriger Umstände, das eigene Gesundheitsverhalten und die Widerstandsfähigkeit im positivem Sinne zu beeinflussen?

Krankheitsbewältigung: Herausforderung meistern oder daran zerbrechen
Es gibt Zeiten, wo uns das wahre Leben nicht immer die besten Karten zuspielt. Sei es ein schwerer Verlust, eine schwere Erkrankung, die Misshandlung in der Kindheit oder die Arbeitslosigkeit. Die einen können diese Herausforderungen des Lebens gut meistern und die anderen wiederum zerbrechen daran. Doch die Lebenskunst der Gesundheit besteht darin, ein schlechtes Blatt gut auszuspielen.

Gesunde Entwicklung trotz schwieriger Umstände
Lange Zeit konzentrierte sich die Medizin auf die Prävention und Beseitigung der Krankheiten und fragte nicht nach möglichen Ursachen oder der Krankheitsbewältigung. Heute stellen sich jedoch viele Wissenschaftler die Frage nach der Widerstandsfähigkeit eines Menschen und wie man trotz schwieriger Umstände schafft, sich gesund zu entwickeln.

Was macht mich krank – was hält mich gesund?
Demnach lautet die Frage nicht: Was macht mich krank? Sondern: Was hält mich gesund? So nimmt das gerade mal 30 Jahre alte salutogenetische Gesundheitskonzept, das von dem Medizinsoziologen Aaron Antonowsky entwickelt wurde, immer mehr an Bedeutung zu. Die Salutogenese stellt ein Modell gesundheitsfördernder Prozesse und Einstellungen dar und die Antwort darauf heißt Kohärenzgefühl.

Das Gefühl entwickelt sich aus Dialog, Spiel und schöpferisches Handeln heraus. Die Kohärenz beeinflusst die Widerstandsfähigkeit und das Gesundheitsverhalten im positivem Sinne. Dabei schließt sich Krankheit und Gesundheit nicht aus. Wir bewegen uns immer zwischen den beiden Polen, also Krankheit und Gesundheit, ohne den einen von beiden je ganz zu erreichen.

Krankheit, Leid und Tod gehört zum Leben dazu und ob jemand krank wird, eine Krankheit besiegt oder nicht, hängt von seine Lebensweise und Einstellung ab. Menschen die ihr Leben als kohärent empfinden, sehen einen Sinn darin, verstehen die Zusammenhänge und haben das Gefühl, Dinge aus eigener Kraft heraus zu meistern. Sie verstehen es, Ihre Ressourcen so zu nutzen, dass sie sich positiv auf ihre Gesundheit und Wohlgefühl auswirkt.

Die Basis der drei Dimensionen die uns zusammenhält
Zusammengefasst hat Antonowsky Bewältigungsressourcen zu dem Gefühl der Kohärenz:

  • Mit der Überschaubarkeit sind Ereignisse im Leben verständlich, nachvollziehbar und vorhersagbar.
  • Mit der Beherrschbarkeit lassen sich Lebensaufgaben meistern.
  • Mit der Lebensfreude und dem Gefühl, das eigene Leben sei wichtig, kommt der Lebenssinn.

Krankheitsbewältigung: Krisen anders betrachten
Mit dieser Einstellung betrachten sich Krisen aus einem völlig neuem Gesichtspunkt. Somit wird das Leben oder die Krise mehr als Herausforderungen und weniger als Bedrohung gesehen. Weiterhin lassen sich Probleme aktiv mit Zuversicht angehen.

Nicht nur das gesundheitsbezogene Verhalten wird beeinflusst, sondern auch die Psyche, die sich automatisch auf das Immunsystem auswirkt. Materielle Ressourcen, Intelligenz, Wissen und Ich-Stärken, soziale Unterstützung sowie Glaubensstärken spielen hierbei auch eine untergeordnete Rolle.

Daneben gibt es auch innere Kraftressourcen, die als ursprüngliche Heilkraft im Organismus vorhanden sind und durch äußere Mittel unterstützt werden. Schöne Kindheitserinnerungen können uns in schweren Situationen wie ein Schutzschild umschließen.

Ein Krankes Kind, das von seine Mutter mit Zwieback und Tee liebevoll umsorgt wird und in eine Vorlesestunde auf eine Abenteuerreise geht, hat bessere Heilungschancen als ein Kind das zusammen mit anderen kranken Kindern im überfülltem Zimmer im Bett liegt. Diese Gesten prägen uns und stärken von außen. Der Schlüssel zur eigenen Gesundheit liegt in einem selbst. Es geht darum, in sich hinein zu horchen und zu lernen, für sich selbst gut zu sorgen.