Krafttraining: Muskeln aus der Steckdose

Hätten Sie gerne die Figur von James Bond? Dann brauchen Sie viel Geduld und Disziplin, denn in so einem Prachtkörper steckt jede Menge Arbeit. Eigentlich - es gibt nämlich eine Möglichkeit, ohne stundenlanges Schwitzen im Fitnessstudio die Muskeln auf Vordermann zu bringen.

Holen Sie sich Ihre Muskeln doch einfach aus der Steckdose. Elektromyostimulations-Training macht es möglich. Und keine Sorge, Sie bekommen dabei keinen Stromschlag.

Hoffnung für Bewegungsmuffel

Mit dem Training der Zukunft reichen zwei kurze Trainingseinheiten pro Woche, um den eigenen Körper zu stählen. Kein Scherz. Eine Studie der Deutschen Sporthochschule belegt, mit Elektromyostimulation-Training (EMS) kann man seine Maximalkraft steigern und effektiv Muskeln aufbauen. Gleichzeitig verbessert sich auch die Rumpfstabilität.

Aber wie funktioniert EMS-Training? Ganz einfach. Sie ziehen sich ein nasses T-Shirt und eine nasse Sporthose an, und an Ihrem ganzen Körper werden Elektroden befestigt. Dann wird ein Stromimpuls erzeugt, der Ihre Muskulatur zum kontrahieren bringt. Die nasse Bekleidung brauchen Sie, damit der Strom besser fließen kann. Zugegeben, das klingt gefährlich, ist es aber nicht. Im Prinzip funktioniert das in der Natur genauso. Wenn Sie Ihren Bizeps anspannen wollen, dann sendet Ihr Rückenmark einen elektrischen Impuls an den Muskel, der sich daraufhin zusammenzieht.

Die Tiefenmuskulatur wird trainiert

Beim EMS-Training kommt dieser Impuls von Außen. Das ist so effektiv, dass Sie nur zweimal pro Woche höchstens 25 Minuten trainieren müssen. Ein weiterer Vorteil der Methode: Durch EMS-Training wird die schwer erreichbare Tiefenmuskulatur effektiv stimuliert. Das steigert unter anderem den Energieumsatz.

Leider ist die Methode nicht für jeden geeignet. Wer einen Herzschrittmacher hat, sollte auf EMS-Training verzichten. Aber für gesunde Menschen ist EMS-Training sinnvoll. Neben der Zeitersparnis und dem motivierenden Muskelzuwachs werden die Gelenke geschont und muskuläre Dysbalancen reduziert.

EMS-Training: Kein Erfolg ohne Schweiß

Übrigens, um optimale Erfolge zu erzielen, muss man schon hohe Trainingsreize setzen und diese auch regelmäßig erhöhen. Das kann ganz schön anstrengend werden. Erfolge ohne Schweiß, wie manche Zeitschriften suggerieren wollen, gibt es nicht. Im Gegenteil, wenn Ihr Körper unter Dauerspannung steht, dann läuft der Schweiß in Strömen. Aber dafür ist auch nach 15 bis 20 Minuten Schluss. Kürzer und effektiver geht es kaum.

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