Kopfschmerzen: Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten

Etwa 65% der Menschen sind von der Volkskrankheit Kopfschmerzen betroffen, 20% davon leiden unter den chronischen wiederkehrenden Kopfschmerzen. Kopfschmerzen verursachen bei den Betroffenen ein äußerst quälendes Gefühl mit Konzentrationsschwierigkeiten, und beeinträchtigen die Lebensqualität. Erfahren Sie Ursachen und Hintergründe dieser Schmerzen und wie sich diese behandeln lassen.

Kopfschmerzen sind nicht gleich Kopfschmerzen

Zur Bekämpfung der Schmerzen werden regelmäßig Schmerzpräparate eingenommen und die immer höhere Dosis der Schmerzmedikamente führt weniger zu einer Beseitigung und Besserung der Ursachen, sondern setzt mehr einen Teufelskreis in Gang. Folge: Schmerzmittelbedingter Chronischer Kopfschmerz.

Kopfschmerzen haben verschiedene Ursachen und Hintergründe. Mit deren charakteristischen Merkmalen unterscheiden sich diese in Dauer und Art des Auftretens. Es sind 165 verschiedene Arten von Kopfschmerzen bekannt. Unter diesen sind Migräne und Spannungskopfschmerzen die verbreitesten Formen, hinter denen eine körperliche oder genetische Ursache stecken.

Andere verbreitete Kopfschmerzen, die hauptsächlich ernährungsbedingte Ursachen haben, sind harmlos und leichter zu behandeln. Finden Sie heraus, zu welchem Kopfschmerztyp Sie gehören und was dagegen getan werden kann.

Welcher Kopfschmerztyp sind Sie?

Kopfschmerztyp

Spannungs-kopfschmerz

Cluster-kopfschmerz

Migräne

Schmerz-charakteristik

von hinten hochziehend, dumpf-drückend, wie ein Eisenband um den Kopf, leicht beginnend => immer stärker werdend Schier unerträglich, immer einseitig (kann auch die Seite wechseln), hauptsächlich um das Auge und die Schläfen,“als wenn ein Messer hineingestochen würde“, meist einseitig, manchmal auch beidseitig, hinter dem Auge und der Schläfe, pulsierend und pochend

Dauer einer Attacke

3 – 5 Stunden bis Tage

1 – 2 x wöchentlich – in der chronischen Form täglich

10 Minuten bis zu 2 – 3 Stunden

bis zu 5 x täglich

3 – 5 Stunden bis Tage

1 – 2 x monatlich

zusätzliche Symptome

leichte Übelkeit, Visus-Störungen und Irritationen der Hirnnerven mit ihren Ausprägungen starke vegetative Symptome, Augenrötung auf der betroffenen Seite, einseitiges Nasenlaufen vegetative Symptome, Übelkeit, Lichtscheu, nach dem Erbrechen meist besser => danach tiefster Schlaf mit beschwerdefreiem Aufwachen

Spannungskopfschmerzen und Hintergründe

Spannungskopfschmerzen sind die häufigste Art von Kopfschmerzen. Die Dauer der Attacken kann nur kurz anhalten oder bis zum Dauerschmerz führen. Der Schmerz wird als Druck oder Pressgefühl empfunden und erstreckt sich vom Hinterkopf zur Stirn und in den Gesichtsbereich. Verursacht werden Spannungskopfschmerzen durch eine Verkrampfung der Nacken-Gesichts- und Kopfmuskulatur, ausgelöst durch einseitige Belastung oder innere Anspannung.

Meistens steht emotionaler Stress dahinter, wie Angst, Sorgen, Depressionen; Situationen, denen der Betroffenen nicht nachgeben kann und sich daran „festbeißt“. Auch eine Kiefergelenkstörung oder fehlerhafte Körperhaltung können die Schmerzen verursachen, die sich aus dem chronischen Stress und der mangelnden Fähigkeit ihn zu bewältigen, entwickeln.

Spannungskopfschmerzen und Behandlungsmöglichkeiten

Die wichtigste Beseitigung und Vorbeugung des Spannungsschmerzes besteht in erster Linie darin, die stressreiche Lebenssituation zu verringern und zu ändern. Schauen Sie sich Ihre heutige Lebenssituation an: Was verursacht Ihnen den emotionalen Stress? Was oder welche Situation können Sie nicht loslassen? Vielleicht schreiben Sie das Thema auf ein Blatt Papier und entwickeln so Ihre Stressbewältigungsstrategie (Clustering).

Spannungskopfschmerzpatienten haben eine erhöhte Muskelanspannung und Muskelschmerzempfindlichkeit. Durch Entspannungsverfahren wie die Progressive Muskelentspannung, Autogenes Training oder Atemübungen wird sowohl die physische als auch die psychische Ebene angesprochen. So lassen sich Spannungskopfschmerzen und die Verkrampfungen der Nacken-Gesichts-Kopfmuskulatur reduzieren und auf Dauer vorbeugen. Auch helfen diese Entspannungsverfahren festgehaltene Gedankenmuster und stressbedingte Situationen loszulassen und bringen das „Körper-Geist-System“ wieder ins Gleichgewicht.

Unterstützend kann auch eine Knierscherschiene (Aufbissschiene) behilflich sein, die die Aufgabe hat, zum einem die Zähne vor Substanzvelust durch das zu kräftige Aufbeißen und Reiben zu schützen, zum anderen Fehlbelastungen der Zähne und der Kiefergelenkmuskulatur zu beseitigen. Mehr dazu erfahren Sie von Ihrem Zahnarzt.

Spannungskopfschmerz mit Naturheilkunde behandeln

Spannungskopfschmerzen können eine Qual für den Betroffenen sein. Um auf die Schnelle die Schmerzen zu lindern, können Sie sich mit Tigerbalsam oder ersatztweise japanischem Pfefferminzöl verhelfen und in Form der Akupressur diesen einmassieren. Infolge von körperlicher und seelischer Erschöpfung bei Spannungskopfschmerzen haben sich auch Kräutertees gut bewährt.

Da diese Art von Kräutertees zu der Kategorie der naturheilkundlichen Medizin zählen, sollten sie ausschließlich als Teemischung in der Apotheke hergestellt werden. Auch hier gilt: gegen jedes Symptom gibt es ein Kraut.

Die Einnahme von Schmerzmitteln und Kombipräparaten mit Koffein, Codein oder Antihistaminika wirken zwar schnell, jedoch führen sie in eine Sucht mit Folge von Dauerkopfschmerzen. Außerdem verursachen sie Leber- und Nierenschäden. Um dies zu verhindern sind nur synthetische Schmerzmittel zu empfehlen. Diese Präparate bekommen Sie ausschließlich in Ihrer Apotheke.

Kopfschmerzen unterscheiden sich in ihrer Art und Stelle des Auftretens, und die Hintergründe des Auslösens und deren Auswirkung spielen für die Behandlung und deren Beseitigung eine große Rolle: Umwelteinflüsse, aber auch ein ungesunder Lebensstil sind die Mitverursacher.

Und so wie sich Kopfschmerzen in ihrer Art unterscheiden, so unterschiedlich sind auch die Behandlungsmöglichkeiten. Bei der Behandlung jeglicher Kopfschmerzarten hilft die klassische Homöopathie oft sehr gut; schon alleine deshalb, weil sie symptombezogen und dabei doch den ganzen Menschen behandelt.

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