Kopfgneis – von diesen fettigen gelben Schuppenkrusten auf dem Kopf sind viele Babys betroffen. Lesen Sie, wie Ihr Baby die Schuppen schonend wieder los wird und erfahren Sie, was der Unterschied zwischen Kopfgneis und dem verwandten Milchschorf ist. Plus: homöopathische Mittel gegen Kopfgneis.
Kopfgneis oder Milchschorf?
Im Volksmund wird Kopfgneis häufig – fälschlich – Milchschorf genannt. Im Gegensatz zum Milchschorf geht Kopfgneis jedoch nicht mit einem erhöhten Allergierisiko einher. Der Kopfgneis ist ungefährlich und klingt auch ohne Behandlung meist nach dem dritten Lebensmonat von selbst wieder ab.
Daran erkennen Sie Kopfgneis
Besteht bei Ihrem Baby eine Schuppen- oder Krustenbildung auf dem behaarten Kopf, hilft Ihnen die Tabelle herauszufinden, ob es sich um Kopfgneis handelt. Sollten Sie unsicher sein, gehen Sie mit Ihrem Baby bitte zum Kinderarzt.
Unterscheidung von Kopfgneis und Milchschorf
Kopfgneis | Milchschorf | |
Auftreten: wann? | ab Geburt bis zum 3. oder 4. Lebensmonat | meist erst ab dem 2. Lebensmonat |
Auftreten: wo? | behaarter Kopf, vor allem im Bereich der großen Fontanelle (Ausbreitung der Hauterscheinungen auf Gesicht, Windelbereich, Leistengegend und Achselhöhlen möglich!) | Gesicht (vor allem an den Wangen) und behaarter Kopf (Ausbreitung der Hauterscheinung auf den gesamten Körper möglich, Windelbereich meist nicht betroffen) |
Aussehen? | rundliche, gelbbraune, fettige Schuppen, oft als dicke Schicht, eventuell darunterliegende Haut etwas gerötet | Haut flächig und deutlich gerötet, oft auch gerötete Knötchen, meist nässend mit Krustenbildung, häufig blutig gekratzt |
Juckreiz? | fehlt | stark |
zugrunde liegende Erkrankung | vorübergehende, vermutlich hormonell bedingte Überproduktion der Talgdrüse | oft erstes Zeichen einer Neurodermitis bzw. einer allergischen Veranlagung |
Kopfgneis: So entfernen Sie die Schuppen
Auch wenn es immer heißt, dass zur Haarwäsche bei Babys warmes Wasser völlig ausreichend ist, sollten Sie Ihrem Kind die Haare bei Kopfgneis zumindest einmal in der Woche mit einem milden Babyshampoo waschen. Ab dem dritten Lebensmonat können Sie bei ausgeprägter Schuppenbildung auch zwei- bis dreimal wöchentlich Shampoo verwenden. Da es sich beim Kopfgneis um fettige Schuppen handelt, lassen sich diese mit Wasser allein meist nicht entfernen.
Reicht eine Haarwäsche mit Babyshampoo zur Entfernung der Schuppen nicht aus, sollten Sie die schuppenden Stellen mit Olivenöl einreiben, das Sie vor der Haarwäsche eine Stunde einwirken lassen. Dicke Schuppenkrusten können Sie vor dem Haarewaschen eventuell vorsichtig mit einem Kamm abheben.
Praxis-Tipp
Ist die Haut nach Ablösung der Schuppen gerötet und/oder juckt sie, helfen Umschläge mit folgender Teemischung (in der Apotheke herstellen lassen):
- 30 g Stiefmütterchenkraut
- 30 g Zauberstrauchblätter
- 20 g Odermennigkraut
- 20 g Taubnesselblüten
1 Esslöffel der Teemischung mit 250 ml kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen. Tränken Sie ein Taschentuch mit dem körperwarmen Tee (Temperatur mit Badethermometer prüfen!), legen Sie es auf die betroffene Stelle und ziehen Sie Ihrem Baby ein Mützchen darüber, damit der Kopf nicht so rasch auskühlt. Belassen Sie den Umschlag für 10 bis 15 Minuten. Sie können ihn zwei- bis dreimal täglich anwenden.