Ein jeder kennt das Problem, dass es schwer fallen kann, sich auf etwas zu konzentrieren, so dass man sich länger mit Aufgaben und Pflichten beschäftigen muss als geplant. Eine Konzentrationsschwäche bei Kindern wird immer häufiger diagnostiziert. Wobei völlig vergessen wird, dass auch das Konzentrieren eins Sache ist, die man erst erlernen muss.
Gerade Kindern fällt es schwer, sich ausreichend zu motivieren, um unliebsame Pflichten und Aufgaben zu beenden. Diese Form der Konzentrationsschwäche kann bei Kindern als völlig normal betrachtet werden und ist bei jedem Kind in verschiedenen Ausprägungen festzustellen.
Eine medizinische Behandlung ist jedoch erst dann notwendig, wenn die Konzentrationsstörung über einen längeren Zeitraum anhält und auch durch Veränderungen des Alltags nicht behoben werden können.
Wirkungsvolle Gegenmaßnahmen
So kann zum Beispiel eine Reduzierung des Computer- und Fernsehkonsums bereits eine merkliche Verbesserung herbeiführen. Eine andere oft unterschätzte Maßnahme sind regelmäßige Aufenthalte im Freien und Sport, um Stress und Frustration abbauen zu können.
Ältere Kinder sind in der Lage, beschreiben zu können, was ihre Konzentration stört beziehungsweise was sie ablenkt. Auch eine Umstrukturierung des Tagesablaufes, indem zum Beispiel die Hausaufgaben erst nach einer Ruhe- oder Tobephase ausgeführt werden, kann hilfreich sein.
Ursachen
Ein großes Problem stellt die große Mengen an möglichen Ursachen für eine Konzentrationsschwäche dar. Die Fülle an Ursachen macht es notwendig, einen Experten in Form eines Kinderarztes hinzuziehen. Nach einer Erfassung der Probleme ist es dem Kinderarzt möglich zu entscheiden, welche Fachärzte hinzugezogen werden sollten. Ein Großteil der Kinderärzte entscheidet sich für eine Kooperation mit Psychologen und Neurologen.
Erst nach einer Diagnose der Hauptursache ist es möglich, eine Behandlung in Form von Medikamenten oder Fördereinheiten vorzunehmen. So ist es zum Beispiel möglich, dass eine Störung der Konzentration auf eine nicht erkannte chronische Müdigkeit zurückzuführen ist. Auch eine übermäßige Unsicherheit und Ängstlichkeit kann sich auf die Konzentration negativ auswirken.
Experten haben festgestellt, dass auch jede Form eines Schädeltraumas beziehungsweise Gehirnerkrankungen zu einer Konzentrationsschwäche führen können. Die Verletzungen am Kopf fallen sofort auf, während sich eine damit verbundene Konzentrationsstörung erst im Laufe der Zeit herauskristallisiert.
Ein Missbrauch von Alkohol, Drogen und Medikamenten kann ebenfalls Auswirkungen auf die Konzentration haben. Was vielen nicht bewusst ist, ist dass die „Giftstoffe“ von Alkohol, Drogen und Medikamenten länger im Körper verweilen und dort zu Beeinträchtigungen führen können.
Auch bei Kindern können depressive Verstimmungen auftreten, was meistens in Kombination mit außergewöhnlichen Situationen wie Trennung der Eltern oder Tod eines Elternteils verbunden ist. Gerade bei Kindern werden depressive Verstimmungen erst spät erkannt und die damit verbundenen Einschränkungen unterschätzt.
Teufelskreis durchbrechen
Gerade Schulkinder sehen sich mit einer hohen Erwartungshaltung durch Lehrer und Eltern konfrontiert. Treten dann noch Konzentrationsstörungen auf, wächst der Druck, der auf Kindern lastet, was ein Konzentrieren zusätzlich erschwert. Kommen dann noch Misserfolge hinzu, kann es passieren, dass ein Kind verzagt und sich zurückzieht. Eine Konzentrationsschwäche bei Kindern macht die Akzeptanz und das Verständnis der Familie notwendig, um gemeinsam das Problem beheben zu können.
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