Konditionierung: Die Ursache für Handeln wider besseres Wissen

Haben Sie auch manchmal den Eindruck, dass Sie etwas tun, was eigentlich gar nicht gut für Sie ist? Oft handeln wir gegen unseren gesunden Menschenverstand. Warum ist das so? Und was können wir dagegen unternehmen? Lesen Sie Wissenswertes über Konditionierung.
  • Warum rauchen wir, obwohl wir wissen, dass Rauchen Krebs verursacht?
  • Warum gehen wir jeden Tag ins Büro, obwohl die einzige Gemeinsamkeit, die wir mit den Menschen dort haben, darin besteht, dass wir acht Stunden am Tag über denselben Teppich laufen?
  • Warum kaufen wir Dinge, die wir nicht brauchen, mit Geld, das wir nicht haben, um Leute zu beeindrucken, die wir nicht leiden können?

Die Antwort auf diese Fragen ist offensichtlich nicht, dass wir es nicht besser wissen, denn wir wissen ganz genau, was gut für uns ist und was nicht. Und dennoch handeln wir nicht entsprechend.

Die kurze Antwort auf die Frage "Warum tun wir, was wir tun, obwohl wir wissen, was wir wissen?" lautet: Konditionierung.

Was ist Konditionierung?

  • Konditionierung ist das unreflektierte Reagieren aufgrund einer Stimulation.
  • Konditionierung ist, wenn wir plötzlich hungrig werden, nur weil wir etwas Leckeres gerochen haben.
  • Konditionierung ist, wenn wir uns unwohl fühlen, nur weil wir das Geräusch eines Zahnarztbohrers hören.
  • Konditionierung ist, wenn unser Partner ein bestimmtes Parfüm oder Rasierwasser benutzt, und wann immer wir es bei jemandem anderen riechen, wir uns plötzlich gut oder schlecht fühlen – je nachdem, wie unsere Partnerschaft gerade läuft.

Konditionierung: Na und?
Das beängstigende an der Konditionierung ist, dass sie jeden Tag stattfindet – auch wenn wir es nicht merken. Seien Sie auf der Hut, wenn Sie fernsehen oder Zeitung lesen und was sich in Ihr Gedächtnis einprägt. Seien Sie sich darüber im Klaren, dass sich gute Nachrichten schlecht verkaufen lassen. Wenn man bedenkt, dass die Medien hauptsächlich daran interessiert sind, schlechte Nachrichten auszugeben, dann sollten Sie einmal in Erwägung ziehen, eine Nachrichten-Diät zu machen.

Machen Sie eine Nachrichten-Diät
Verstauen Sie Ihren Fernseher im Keller und bestellen Sie alle Zeitungen ab. Ich habe das vor einigen Jahren selbst gemacht, habe mich seitdem nie mehr gelangweilt und bin glücklicherweise auch nicht mehr darüber informiert, wer sich in der High-Society gerade von wem scheiden lässt.

Sehr oft, wenn ich meinen Gesprächspartnern den Tipp gebe, Fernsehen und Zeitungen aufzugeben, erwidern diese: "Aber hast Du keine Angst etwas Wichtiges zu verpassen?" Meine regelmäßige Antwort darauf lautet: "Ich bin mir ziemlich sicher, wenn wirklich etwas wichtiges passiert, dann kommt schon jemand vorbei und erzählt mir davon."

Nur schlechte Nachrichten verkaufen sich gut
Seien Sie also auf der Hut, was Sie an Nachrichten konsumieren. Die Art von Nachrichten, die Sie aufnehmen, bestimmt die Art und Weise, wie Sie die Welt sehen. Wenn Sie nur schlechte Nachrichten konsumieren, dann werden Sie bald selbst zur Quelle schlechter Nachrichten. Bedenken Sie zum Beispiel, dass Gewalt erlernt wird. Wenn Sie mir nicht glauben, dann beobachten Sie einmal Kinder, die aus dem Kino kommen nachdem sie einen Action- oder Horrorfilm gesehen haben: Ihre Sprache und ihr Verhalten ist anders als vor dem Film.

Wie Sie sich positiv konditionieren können berichte ich Ihnen im nächsten Artikel.