Kompaktkurs Mentaltraining (11): Machen Sie sich ein genaues Bild vom Angestrebten

Ein Kernstück des Mentaltrainings ist das Üben mit Vorstellungen oder Visualisierungen zur Verbildlichung des Zieles oder Wunsches. Es geht darum, sich ein klares Bild oder einen präzisen Film von den angestrebten Ergebnissen zu machen.

Machen Sie ein kleines mentales Experiment

  1. Stellen Sie sich im Raum auf. Drehen Sie Ihren rechten Arm soweit nach hinten, wie es Ihnen ohne Schmerzen möglich ist. Merken Sie sich den Punkt im Raum, wohin Ihr Arm zeigt.
  2. Lassen Sie nun Ihre Arme locker an der Körperseite hängen. Entspannen Sie sich und schließen Sie die Augen. Nun stellen Sie sich vor, dass Sie die gleiche Bewegung ganz locker und leicht noch weiter als vorher ausführen. Drehen Sie Ihren rechten Arm nur in Gedanken 3 x weiter als vorher. Stellen Sie sich das genau vor.
  3. Jetzt öffnen Sie die Augen, heben Ihren rechten Arm und führen erneut die Rechtsdrehung aus. Spüren Sie dabei, wie weit Sie kommen und auch mit welcher Qualität.

Auswertung: Wie weit konnten Sie den Arm beim zweiten Versuch drehen und mit welcher Qualität?

Die Welt wird durch Bilder bestimmt

  • Warum heißt es eigentlich BILDung?
  • Warum sprechen wir vom Vor-BILD?

Da alles, was in unserem physischen Leben geschieht, immer erst auf der geistigen und feinstofflichen Ebene geschieht. Deshalb ist es verständlich, dass man sich zunächst genau vorstellen muss, gesund, erfolgreich oder glücklich zu sein, damit sich diese Gesundheit, dieser Erfolg und dieses Glück auf der materiell-körperlichen Ebene manifestieren können.

So ist es ein häufiges Phänomen beim Medizinstudium, dass diejenigen Studenten, die sich genauestens in eine zu lernende Krankheit hineindenken und sich die betreffende Krankheit mit Bildern, Filmen und am Patienten gründlich anschauen, aufgrund der dadurch aufgebauten genauen Vorstellung von der Krankheit sich selbst diese mit vielen zutreffenden Symptomen am eigenen Körper materialisieren. In der nächsten Woche materialisieren sie sich dann die nächste behandelte Krankheit.

Wenn wir immer wieder in Krankheiten denken, wir uns diese vorstellen und damit krank denken, brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn wir irgendwann auch krank sind.

Dafür nutzen wir Menschen im Alltag unbewusst und im Mentaltraining bewusst die Fähigkeit, uns ein Bild von dem Gewünschten zu machen. Dieses Bild der Kraft bildet Gedanken-Kräfte, die Bildkräfte sind. Aus diesen Vorstellungen bzw. Visualisierungen entstehen die Realitäten. Deshalb fand der Quantenmechaniker und Nobelpreisträger Werner Heisenberg heraus, "dass die Welt durch Bilder bestimmt wird."

Die Vorstellung mit allen Sinnen wahrnehmen
"Wenn Du es träumen kannst, kannst Du es auch machen." (Walt Disney)

Ziel dieses Schrittes im Mentaltraining ist es, sich so plastisch wie möglich vorzustellen, wie das Angestrebte, das gewünschte Ergebnis fertig ist. Und diese Vorstellung sollte mit allen physischen Sinnen geschehen, nicht nur mit dem Sehen:

  • Wie sieht es aus?
  • Wie hört es sich an?
  • Wie fühlt es sich an?
  • Wie schmeckt es?
  • Wie riecht es?

Nehmen Sie im Inneren dabei die Details wahr, malen Sie die Umstände der Zukunft aus, lassen Sie einen inneren Film ablaufen.

Frau Vor Spiegel
Die Vorstellung auf das Ergebnis und nicht auf den Weg richten.
"Nehmt eine Tugend an, wenn Ihr sie nicht habt, und sie soll Euer sein." (Bibel)

Beim mentalen Training ist es nicht wichtig, den genauen Weg der Entstehung des Angestrebten oder die erforderlichen Mittel und Methoden zu kennen und sich zu visualisieren. Wenn sich die Details der Vorstellung entfalten, werden sich auch die Mittel und Wege ergeben, die zur Manifestation führen.

Die Vorstellung wiederholen
Beim Mentaltraining wird durch die Übung und Wiederholung ein klares, bestimmtes und vollkommenes Bild geistig festgehalten. Das Bild des angestrebten Ergebnisses sollte dabei immer präziser und vollkommener gesehen werden.

Zum Schluss: Achten Sie auf die Bilder, die Sie täglich aufnehmen und speichern!

  • "BILD Dir Deine Meinung!" – clevere Zeitungs-Manipulation
  • Fernsehen bildet! – Fernsehsendungen greifen tief in die Physiologie des gesamten Körpers ein (bewirken u. a. bei Kindern Sprachstörungen)
  • Einbildung ist auch eine Bildung! – Humor oder Ernst?

Visualisieren = Ideen bildhaft machen, etwas ins Bild setzen, sich ein Bild von etwas Angestrebten machen

Verbildlichen = Anschaulich machen, Veranschaulichen, Ausführen, Beleuchten, Darstellen, Demonstrieren, Dokumentieren, Erklären, Erläutern, Illustrieren, Konkretisieren