Kombucha: Lebenselixier oder Heilmittel ?
Das Teegetränk Kombucha wird inzwischen als „Lebensexelier“ und Heilmittel für nahezu sämtliche Krankheiten angeboten. Es soll angeblich die Darmfunktion verbessern, das Immunsystem aktivieren sowie den Stoffwechsel anregen und das Blut reinigen. Empfohlen wird es beispielsweise bei Gicht, Rheuma, unreiner Haut und als Schutz vor Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Tipp: Betrachten Sie die Anwendungsbereiche und die angeblichen Wirkungen skeptisch. Eines ist klar: Wissenschaftlich nachgewiesen sind die angepriesenen Wirkungen jedoch nicht. Seien Sie deshalb kritisch gegenüber solchen massiven Versprechungen.
Was ist Kombucha?
Kombucha wird mit dem Tee- oder Kombuchapilz hergestellt. Es ist eine gallertartige Masse, die ein Gemisch verschiedener Bakterien und Hefen enthält. Diese vergären gezuckerten Tee zu einem kohlensäurehaltigen Getränk. Bei uns ist der Teepilz vor allem in Naturkostläden und Reformhäusern erhältlich.
Tipp: Kombucha wird als Fertiggetränk im Lebensmittel- und Getränkehandel angeboten.
Woraus besteht Kombucha?
Kombucha wird aus gezuckertem Kräutertee oder schwarzem Tee hergestellt. Je nach Art der Zubereitung und der gewählten Gärdauer enthält er manchmal so viel Zucker wie handelsübliche Süßgetränke (bis zu 10%). Bei der Gärung entstehen auch Kohlendioxid und verschiedene Säuren (z. B. Essigsäure, Milchsäure und Gluconsäure) und Alkohol (0,1 bis 2%). Selbst hergestellter Kombucha enthält lebende Mikroorganismen.
Tipp: Beachten Sie auf alle Fälle den Gehalt an Alkohol und Koffein, der in Kombuch enthalten ist.
Wie gesund ist Kombucha?
Kombucha ist bei sachgemäßer Herstellung ein unbedenkliches Erfrischungsgetränk. Seine gesundheitlichen Wirkungen sind bestenfalls mit Lebensmitteln, wie Sauermilchprodukten, vergleichbar. Deren Mikroorganismen können sich positiv auf die Darmflora auswirken. Eine probiotische Wirkung wie bei diesen Sauermilch-Produkten ist bei Kombucha jedoch unbekannt.
Tipp: Wissenschaftlich nachgewiesen ist bei Kombucha lediglich eine leicht abführende und schwach antibakterielle Wirkungen. Grund sind die enthaltenen Essig- und Milchsäuren. Industriell hergestellter Kombucha wird aus Haltbarkeitsgründen pasteurisiert. Dies tötet die Mikroorganismen ab – sie werden unwirksam.
Was ist bei der eigenen Herstellung zu berücksichtigen?
Selbst hergestellter Kombucha kann mit Fremdkeimen verunreinigt sein. Die krankheitserregenden Keime sind äußerlich oft nicht zu erkennen und können bei empfindlichen Personen problematisch werden. Hände, Gärgefäß und Geräte müssen vor jedem neuen Ansatz gründlich gereinigt werden.
- Der Starterflüssigkeit werden ca. 100 Milliliter des fertigen Getränks zugegeben.
- Decken Sie das Gärgefäß mit einem Tuch ab, um Insektenbefall zu verhindern und befestigen Sie dieses Tuch mit einem Einmachgummi.
Bei Schimmelbildung oder einer Veränderung von Farbe und Geruch müssen Sie die gesamte Kombuch-Kultur weg werfen.
Tipp: Legen Sie bei der Zubereitung von Kombucha besonderen Wert auf Hygiene.
Fazit
Kombucha ist ein Erfrischungsgetränk mit geringem Alkoholgehalt. Es ist kein Heilmittel. Der Anteil an Zucker, Alkohol und Koffein ist sehr unterschiedlich. Einige im Handel befindlichen Produkte eignen sich als kalorienarme Durstlöscher. Dem stolzen Verkaufspreis von bis zu 4 Euro und mehr pro Liter steht jedoch ein fragwürdiger Nutzen gegenüber.
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