Körperliche Beschwerden und die homöopathische Mittelwahl

Die homöopathische Mittelwahl berücksichtigt in der Regel viele Aspekte. Meist sind es die körperlichen Beschwerden, weswegen der Patient kommt. Hier ist es wichtig, den genauen Ort der Beschwerde herauszufinden.

Die Lokalität der Beschwerde und die homöopathische Mittelwahl
Wo tut es genau weh? Wie groß ist der Bereich des Schmerzes? Ist es ein punktförmiger Schmerz oder ist ein größerer Bereich betroffen? Strahlen die Schmerzen aus? Werden sie tief innen empfunden oder sind sie mehr auf der Oberfläche? Die genaue Lokalisation kann ebenso wichtig sein für die Mittelwahl wie die Modalitäten.

Die Modalitäten bei der Mittelwahl – die körperlichen Beschwerden
Bei der Erfassung der körperlichen Beschwerden sind die Modalitäten von besonderer Bedeutung. Die zeitliche Modalität kann wichtig sein und wird mit Fragen wie "Wann treten die Schmerzen auf?" oder "Gibt es eine Tageszeit in der Sie besonders unter diesen Schmerzen leiden?" erfasst.

Auch die Verbesserungsmodalitäten und die Verschlechterungsmodalitäten werden möglichst genau erfasst. "Was machen Sie, um ihren Schmerz zu lindern?" könnte eine Frage lauten. Oder "Gibt es Situationen, in denen der Schmerz weniger intensiv ist?"

Körperliche Beschwerden und ihr Auslöser – wichtig für die homöopathische Mittelwahl
Häufig haben körperliche Beschwerden keinen eindeutigen Auslöser oder er ist den Patienten nicht in Erinnerung. Fragen wie "Können Sie sich erinnern, was in dieser Zeit, als die Beschwerden erstmalig aufgetreten sind, für Sie wichtig war?" können dem Patienten helfen, einen möglichen Auslöser zu identifizieren.

Manchmal wissen Patienten sehr genau, was der Auslöser für ihre jetzigen Beschwerden ist, auch wenn der Jahre zurückliegt. So berichtet eine Frau, die unter starken Migräne-Attacken leidet, dass diese erstmalig nach der Einnahme der Pille aufgetreten sind. Oder ein Mann gibt an, dass eine Ischiasprobleme direkt nach dem Abschluss des Studiums das erste Mal aufgetreten sind. Ist der Auslöser bekannt, kann dies die Mittelwahl sehr vereinfachen.

Körperliche Beschwerden und die Qualität des Schmerzes bei der Mittelwahl
Homöopathen fragen sehr oft: "Und wie ist die Art des Schmerzes?" Viele Patienten wissen zunächst nicht, wie sie den Schmerz beschreiben können. Sie sagen einfach, "es tut weh" oder "schmerzhaft halt". Dies reicht aber dem Homöopathen nicht für die Verschreibung des angezeigten Mittels. Schmerzkategorien, die für die Mittelwahl gebraucht werden können, sind "ziehend", "stechend", "drückend", "reißend", "schießend", "schneidend" und so weiter.

In der Regel gewöhnen sich Patienten sehr schnell daran, dass sie auf die Schmerzqualität achten müssen und können in den Folgebehandlungen die Art des Schmerzes besser angeben. Die Schmerzqualität ist mitentscheidend für die Mittelwahl. Sie weist auf eine kleinere Auswahl von Mitteln hin, dir für die Behandlung der individuellen Beschwerden eines Patienten infrage kommen. 

Fazit
Die genaue Beschreibung der körperlichen Beschwerden, ihrer Modalitäten, des möglichen Auslösers und der Schmerzqualität bilden nur einen Teil der Informationen, die für die homöopathische Mittelwahl von Bedeutung sind. Den anderen Teil bilden die Gefühle, die der Patient zu seinen Beschwerden hat und seine gesamte psychische Welt.

Auch die reale Situation, in der er lebt, seine Beziehung, seine berufliche Situation, seine Wohnsituation können Aufschluss über das richtige homöopathische Mittel geben. Lesen Sie hierzu die anderen Artikel dieser Serie "Die homöopathische Mittelwahl".